Herne/Wanne-Eickel. Heribert Lachmann, Torwarttrainer in Horsthausen und bei Westfalia Herne, jetzt beim DSC Wanne-Eickel, über den Herner Fußball und Typen im Tor.
Die Sportvereinigung Horsthausen, Westfalia Herne und jetzt der DSC Wanne-Eickel: Heribert Lachmann ist als Torwarttrainer in dieser Stadt schon viel herumgekommen. Würde er jetzt noch beim SV Sodingen anheuern, dann stünden alle aktuellen Westfalenligisten in seiner Vita. Doch so weit wird es aktuell nicht kommen. Lachmann hatte bereits zum Jahreswechsel seinen Vertrag beim DSC Wanne-Eickel verlängert. Eine Saison, wie die abgelaufene möchte er dabei aber nicht noch mal erleben. Mit dieser Redaktion sprach der beliebte Torwarttrainer über …
… die Saison 2023/2024 beim DSC
Wir sind überraschend richtig gut in die Saison gestartet. Dies hat uns keiner zugetraut. Einige Freunde aus dem Fußballerkreis hatten mir vor der Saison gesagt, dass wir mit diesem Kader in der Westfalenliga nicht mehr als zehn Punkte holen. Doch die Mannschaft hat diese Leute Lügen gestraft. Sie hat in der Hinrunde solide gespielt und ist auch oft ohne Gegentor geblieben. Irgendwann gab es dann den Bruch. Zwar haben wir weiterhin gegen starke Gegner zu Hause gut gespielt, aber die Ergebnisse fehlten. In der Rückrunde haben dann die Teams, die unten standen, angefangen zu punkten, und bei uns lief gar nichts mehr zusammen. Am letzten Spieltag hatte ich dann ungefähr drei Herzinfarkte. Ich glaube, so etwas hat es deutschlandweit noch nie gegeben, dass zwei Mannschaften mit der gleichen Punktzahl und dem exakt gleichen Torverhältnis gegen den Abstieg gespielt haben. Dank Laurenz Kegel, der vier Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor machte, hatten wir einen Treffer mehr auf dem Konto und sind in der Klasse geblieben.
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… die Aussichten für die neue Spielzeit
Wir müssen in der neuen Saison deutlich konstanter werden und müssen dabei nicht nur zu Hause gut spielen, sondern auch auswärts. Ich glaube, dass wir mit den Neuzugängen eine gute Mischung aus großartigen Talenten und erfahrenen Akteuren bekommen. Ich glaube, aufgrund der Kaderstärke werden wir nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Pascal Beilfuß, der sich immer noch als bester Sechser der Liga sieht (lacht), kann sich dann auch endlich mal komplett auf seine Trainertätigkeit konzentrieren.
… die Arbeit mit Torhütern und das moderne Torwartspiel
Ich habe auch früher im Tor gespielt, und deshalb gab es für mich auch nur die eine Alternative als Torwarttrainer im Coaching-Bereich. Ich mag es, dass man in einer kleinen Gruppe konzentriert und hart arbeitet. So kann man Stärken besser fördern und Schwächen schneller ausmerzen. Seit Manuel Neuer wurde das Torwartspiel auf ein neues Level gehoben. Es geht mittlerweile mehr um den Spielaufbau, um die Kommunikation mit der Abwehr. Die Zeiten, als der schlechteste Fußballer ins Tor musste, sind zum Glück Geschichte. Ich glaube, dass ein guter Torwart, wenn alles zusammenpasst, dir zehn bis fünfzehn Punkte in der Saison sichern kann.
… das Kräfteverhältnis im Herner Fußball
Horsthausen muss ich da als Erstes nennen. Großer Respekt, was dort aufgebaut wurde. Dort wird gute Arbeit gemacht, und sie waren verdient die Nummer eins in Herne. Sodingen sehe ich momentan auf einem Level mit dem DSC. Bei Westfalia Herne wird man sehen müssen, ob die Neuzugänge so einschlagen wie erwartet. Dann kann das für sie ein heißer Ritt werden.
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… die drei besten Keeper, die er trainiert hat
Da möchte ich mich nicht auf drei festlegen. Eigentlich waren alle gut. Sportlich möchte ich einen herausstellen: Horsthausens Benjamin Carpentier ist top ausgebildet und fußballerisch wirklich überragend. Er schießt dir aus 70 Metern einen Kronkorken von der Flasche. Als Typ an sich muss ich noch Daniel Kassen herausnehmen. Er ist ein wahnsinnig positiv verrückter Vogel. Ihm wünsche ich auch viel Erfolg als Torwarttrainer bei Wanne 11.
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