Wanne-Eickel. DSC Wanne-Eickel verliert das Heimspiel gegen Neheim mit 1:5 und die Hoffnung auf Platz zwei. Doch das war nach dem verrückten Duell völlig egal.
DSC Wanne-Eickel – SC Neheim 1:5 (1:1). Puh! 1:5 auf eigenem Platz verloren. Happig! Oder doch nicht? „Ich bin brutal stolz auf die Spieler, die hier heute auf dem Platz standen und alles gegeben haben“, sagte DSC Wanne-Eickels Trainer Sebastian Westerhoff, nachdem er jeden seiner „Männer“, die ausgepumpt auf dem Rasen hockten, abgeklatscht hatte.
Viele waren es nach den 90 Minuten nicht mehr, bei denen er sich bedanken konnte, denn der DSC beendete das Fußball-Westfalenligaspiel gegen den SC Neheim mit acht (!) Feldspielern. Nein, es gab keine rote Karten, vielmehr fehlte dem DSC schlicht und einfach Ersatz für die in der 73. (Eduard Uspenskij) und 80. Minute (Turgay Isik) verletzt ausgeschiedenen Akteure.
DSC Wanne-Eickel: Frühe Führung durch Bile Anobian
Übrigens zwei U19-Spieler, denen schon die Partie vom Vormittag „in den Knochen“ steckte, ebenso wie Melih Aydin, der zu den acht Aufrechten gehörte, die den Schlusspfiff hörten. „Und dann entschuldigen sich noch zwei Spieler bei mir, weil sie nicht mehr konnten“, schüttelte Westerhoff über den Charakter seines allerletzten Aufgebots ungläubig den Kopf.
Um dann aber doch noch etwas zum Spiel seiner „Ausbildungself“, in der acht Stammspieler fehlten, zu sagen: „Nutzen wir unsere Torchancen, wäre sogar etwas drin gewesen.“ Es waren die Etablierten, die gute Spielzüge nicht veredelten. Nick Ruppert beim Stande von 1:1 und zweimal Xhino Kadiu, als der Gast mit 2:1 führte, vergaben freistehend. Aber kein Vorwurf, denn gerade die Angriffsreihe mit Ruppert, Szudy, Kadiu und Abazi musste gestern abwechselnd immer wieder hinten Löcher stopfen.
Denn die taten sich nach der frühen Führung, die Bile Anobian nach einem Kurzpass-Spektakel im Strafraum mit Szudy, Ruppert und Kadiu per Abstauber markiert hatte, schnell auf. Immer wieder nutzten die Sauerländer Abstimmungsprobleme in der neuformierten DSC-Abwehr, mehr als der Ausgleich fiel bis zum Wechsel aber nicht. Schon da war übrigens der einzige beim Anpfiff besetzte Platz auf der Ersatzbank des DSC wieder leer, denn Eduard Uspenskij ersetzte nach 35 Minuten den verletzten „Toni“ Abazi.
DSC Wanne-Eickel: Ersatzbank war nach 35 Minuten leer
Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff nutze der Gast ein weiteres großes Loch in der Wanner Abwehr zur Führung. Anschließend wurde es „wild“ auf dem Rasen der Mondpalast-Arena. Doch während Wanne gute Chancen liegen ließ (siehe oben), baute Neheim abgezockt die Führung aus. Und was steckt nach einem 1:3-Rückstand in einem Trainer drin?
Alternativen suchen, frische Spieler für die Schlussoffensive bringen! Aber als sich Sebastian Westerhoff gewohnheitsmäßig umschaute, saß auf seiner Bank – niemand … So fuhr der Gast drei wichtige Punkte, mit denen er sich fast aller Abstiegssorgen entledigte, gegen zehn und später nur noch neun Wanne-Eickeler sicher ein.
Für den DSC ist dagegen der 2. Tabellenplatz bei noch sechs ausstehenden Spielen in ganz weite Ferne entrückt. Obwohl, und darauf setzt Sebastian Westerhoff, am kommenden Sonntag beim BSV Schüren wieder mindestens 15 Namen auf dem Spielbericht stehen sollten. Deniz Batmann (gestern gesperrt), Kai Strohmann und Faid Dzinic dürften wieder zum Aufgebot gehören, während Benjamin Teichmöller nach seiner roten Karte in Hassel noch einmal zuschauen muss.
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Tore: 1:0 (3.) Anobian, 1:1 (10.) 1:2 (52.) , 1:3 (71.), 1:4 (74.) 1:5 (88.)
DSC: Schultz; Robert, Merhi, Isik, Anobian, – Petrovic, Ruppert, Aydin – Kadiu, Szudy, Abazi (35. Uspenskij).