Herne. Natürlich ist es kein Endspiel, aber für Danny Voß und Westfalia Herne zählt in Finnentrop nur ein Sieg. Was der Trainer mit seinem Team vorhat.

Genau hat Danny Voß das nicht mitgezählt, aber „gefühlt“, sagt er, müssen es 40, 50 Eckbälle gewesen sein, die seine Spieler von Westfalia Herne in dieser Woche im Training wegverteidigt haben. Das Spiel am vorigen Sonntag gegen den ASC 09 Dortmund (2:4) hat es gezeigt: vor allem bei gegnerischen Standards haben die Herner noch Nachholbedarf – oder sollten sie nun gehabt haben. Denn daran hat Voß mit seinem Team nun eingehend gearbeitet, vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) bei der SG Finnentrop-Bamenohl.

Westfalia Herne: „Die Vorgaben umsetzen“

Diese Arbeit an Standards sei vor dem Dortmund-Spiel zu kurz gekommen, berichtet Voß – zu schwierig seien da vor allem auch die äußeren Bedingungen teilweise mit Regen-/Hagel-Gemisch gewesen. Zumindest in der Woche darauf im Training sah es schon besser aus, und die Zahl der Gegentore bei diesen 40, 50 Eckbällen ließ sich leicht nachhalten: eines, so Voß, sei gefallen, weil einmal der erste Pfosten nicht besetzt war.

Darüber hinaus hat Danny Voß auch Gegner Finnentrop eingehend auf Video studiert und seinen Spielern das nötige Handwerkszeug für die anstehende Partie mitgegeben: „Wir gehen gut vorbereitet in dieses Spiel. Jetzt kommt es darauf an, dass wir die Vorgaben umsetzen.“

Weitere Berichte zu Westfalia Herne

Damit das nicht nur leicht gesagt ist, sondern auch getan werden kann, sieht Danny Voß sich und die Mannschaft zwar unter Druck, aber er betont: „Es ist ein positiver Druck.“ Es bleibt allerdings dabei: So abgeschlagen die Herner mit sechs Punkten am Tabellenende der Oberliga Westfalen kleben, so wichtig sind die Zähler aus den noch verbleibenden vier Hinrundenbegegnungen, wenn es in der Abstiegsrunde noch Hoffungen auf den Klassenerhalt geben soll.

Denn alle Punkte werden mitgenommen in die Abstiegsrunde, und deshalb nimmt Voß das Spiel in Finnentrop auch doppelt wichtig. Die Sauerländer sind als Tabellen-15. Playdown-Kandidat: „Und deshalb hätten wir bei einem Sieg nicht nur selbst drei Punkte, sondern es wären auch drei Zähler, die ein Mitkonkurrent nicht hat.“

Bünyamin Karas kehrt zurück ins Team

Finnentrop ist allerdings mit einem Erfolg ins neue Jahr gestartet. Mit 4:2 hat das Team beim RSV Meinerzhagen gewonnen. Wenn die Finnentroper nach vorne in der Tabelle schauen, ist Platz zehn (SV Schermbeck) sieben Punkte entfernt.

Bünyamin Karatas kehrt nach seiner Sperre für das Dortmund-Spiel wieder zurück, und deshalb ändert sich die Formation gegenüber der Vorwoche. Lokman Edogan, so Danny Voß, werde aber weiter auf der Sechs spielen, die Zehn hingegen wird Kaan Terzi von Jamal El Mansoury übernehmen, der wieder über den Flügel stürmen wird.

Fällt aus am Sonntag: Bilal Abdallah (vorn li. mit Physio Michael Kühn während des Testspiels gegen Erkenschwick) hat sich am vorigen Wochenende verletzt..
Fällt aus am Sonntag: Bilal Abdallah (vorn li. mit Physio Michael Kühn während des Testspiels gegen Erkenschwick) hat sich am vorigen Wochenende verletzt.. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Für Danny Voß geht es auch um Werbung in eigener Sache

Für das Team geht es um Punkte, für Dany Voß, seit dem Winter Trainer, geht es auch um Werbung in eigener Sache. Schließlich sucht die Westfalia, wie Sportvorstand Michele Di Bari unter der Woche noch mal bestätigt hat, einen Trainer, der eine Mannschaft entwickeln kann – das, so Di Bari, sei ja „nicht nur eine Frage von Gewinnen und Verlieren“.

Was von beidem Danny Voß jetzt am Sonntag lieber wäre, dürfte klar sein. Mehr noch: „Das ist ein Spiel, das wir gewinnen sollten, können und auch müssen.“

SG: „Mit dem ehemaligen Zweitligisten mindestens auf Augenhöhe anzusiedeln“

Zehn Punkte mehr haben die Gastgeber bisher aus 16 Spielen in dieser Saison verglichen mit der Westfalia geholt, aber von Überheblichkeit keine Spur im Vorfeld, sondern eher Sachlichkeit.

„Bisher war Herne immer der Favorit, doch mittlerweile ist man mit dem ehemaligen Zweitligisten mindestens auf Augenhöhe anzusiedeln“, so die SG in der Ankündigung auf ihrer Internetseite.

Auch interessant