Herne. Das Herner Bezirksliga-Derby geht an den Spitzenreiter – wenn auch etwas zu klar. Beide Seiten sehen dabei aber, was sie besser machen müssen.
SG Herne 70 – Sportfreunde Wanne-Eickel 1:5 (1:3). Mit einem 6:1-Auswärtssieg in Bergen hatten die Sportfreunde Wanne-Eickel das Fußballjahr 2021 beschlossen. Mit einem 5:1-Auswärtssieg im Derby bei der SG Herne 70 knüpften sie nun nahtlos daran an. Und der Vorsprung an der Tabellenspitze wuchs ganz nebenbei von drei auf sechs Zähler an, da sich CFK Bochum (2.) eine 1:2-Pleite zu Hause gegen Bommern leistete und das Verfolgerduell zwischen Linden (4.) und Altenbochum (3.) nicht stattfand.
So deutlich wie sich das Endergebnis liest, war der Spielverlauf an der Vödestraße aber zunächst nicht. Im Gegenteil: Nach der Blitz-Gästeführung durch Dominik Hanemann (2.) fühlte man sich bei den Hausherren mit der schnellen Antwort durch Rohbar Derwish (5.) absolut auf der Höhe.
SG Herne 70: „Da wäre mehr drin gewesen“, ärgert sich Di Bari
„Ein guter Spielzug, durchgesteckt und wir waren wieder im Spiel“, blickte Michele Di Bari in die Anfangsphase und auf das 1:1 zurück. In der Folgezeit verbuchte 70 dann die Mehrzahl an guten Gelegenheiten. Doch die Führung gelang nicht. „Da wäre mehr drin gewesen“, so Di Bari.
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Stattdessen ließ sich der Favorit seine Möglichkeiten im Gegenzug nicht entgehen. Hanemann nutzte einen weiteren Fehlpass vor der 70-Abwehr und es hieß 2:1 für die Sportfreunde. Mit der Schlussaktion der ersten Halbzeit versenkte der SF-Goalgetter auch noch einen Strafstoß zum 3:1-Pausenstand.
„Dass uns hinten raus dann etwas die Luft fehlt, das war uns klar“, meinte Michele Di Bari. „Doch unterm Strich war es dann am Ende schon extrem hoch, dafür, was wir investiert haben. Für uns war es ein gebrauchter Sonntag.“
Was man aus Wanne-Eickeler Sicht naturgemäß nicht behaupten kann. Doch trotz der glänzenden Rückkehr ins Meisterschaftsgeschehen, kritisierte Trainer Frank Conradi zwei Phasen des Spiels. „Nach dem 1:1 haben wir einfach zu viel zugelassen, da hätte Herne 70 auch in Führung gehen können.“ Mit dem eigenen 3:1 zur Pause wähnte man sich dann jedoch bereits auf der Siegerstraße.
Wanne-Trainer bemängelt teilweise „schlampige“ Konter
Seinen zweiten Kritikpunkt verortete Conradi deshalb in die zweite Halbzeit, wo man doch allzu häufig unsauberen Konterfußball zeigte und die konditionelle Überlegenheit nicht vollständig ausspielte. „Das war oft schon sehr schlampig gespielt“, so der Trainer.
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„Sonst hätte es auch noch weitaus höher ausgehen können.“ Immerhin war neben Dominik Hanemann (jetzt 19 Saisontore) auch auf Sturmpartner Dennis Kruckow (16) einmal mehr Verlass, der das Resultat noch mit zwei weiteren Treffern bis auf 5:1 für Wanne-Eickel verbesserte.
„Nach so einer Pause stellt man sich im ersten Spiel ja immer die Frage: Was geht, was geht nicht?“, so Frank Conradi. Insofern zeigte er sich unterm Strich zufrieden. Am letztlich völlig verdienten Sieg gab es für ihn auch nichts zu deuteln. Während seine Mannschaft in der Tabelle sicher vorn bleibt, rutschte Herne 70 auf Platz sechs zurück, hinter den SC Weitmar – den nächsten Gegner. Die Sportfreunde empfangen am kommenden Sonntag Phönix Bochum (12.).
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Herne 70 - SF Wanne 1:5 – die Statistik:
Tore: 0:1 (2.) Hanemann, 1:1 (5.) Derwish, 1:2 (28.) Hanemann, 1:3 (45./FE) Hanemann, 1:4 (62.) Kruckow, 1:5 (78.) Kruckow.
SG 70: Rojek; Matuszek, Serbetcioglu, Derwish, Kara (56. Abdallah), Savas, Keito (69. Koymali), Messaoud, Birinci, Satici, Luzha.
Fußball-Bezirksliga 10 - die Halbzeitbilanz
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SFW: Klimczak, Lücke, Musial (78. Kajan), Debski, Lux, Krüger, Harder (66. Golicki), Moughli, Kruckow (83. Maio), Meinberg, Hanemann (78. Lasshab).