Herne/Wanne-Eickel. Der verunglückte Saisonauftakt ist verarbeitet. Was sich die Herne Black Barons fürs erste Heimspiel gegen die Brilon Lumberjacks vornehmen.

So komplett ist die Enttäuschung nach der Niederlage zum Saisonauftakt noch nicht aus den Köpfen der Black Barons verschwunden.

Aber anstatt sich in Entschuldigungen zu ergehen – etwa die vielen Ausfälle auf wichtigen Positionen – nutzt Headcoach Kai-Uwe Weitz den Dämpfer gegen Lippstadt Eagles für einen Realitätscheck: „Natürlich war das ein bedauerlicher Auftakt, aber es hat noch einmal gezeigt, wir sind Aufsteiger und dürfen einfach nicht nachlassen.“

Die Vorzeichen vor der Heimpremiere gegen die Brilon Lumberjacks (8. Mai, 15 Uhr, Horststadion) sind deutlich rosiger als noch vor knapp zwei Wochen. Viele wichtige Starter kehren zurück.

Herne Black Barons erinnern sich an schwere und enge Spiele gegen Brilon

Zwar muss Weitz wieder auf einige Spieler verzichten, unter anderem auf die unnötig gesperrten Defense-Spieler Patrick Krawiecz und Tim Schatta, aber es gebe gegen Brilon keinen Ausfall, den man nicht auffangen könne.

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Wie so viele Gegner in dieser Saison sind die Lumberjacks keine Unbekannte. „Es waren immer schwere und enge Spiele“, erinnert sich Weitz. „Und wir haben bislang noch nicht gegen sie gewinnen können.“ In der vorletzten Saison unterlagen die Barons 10:20 und 6:14. Das ruft zumindest leise nach Wiedergutmachung.

Weitz kann guter Dinge sein. Im Horststadion und schon früher an der Plutostraße haben die Barons bewiesen, dass sie eine starke Heimmannschaft sind. Darauf setzen sie auch am Sonntag. „Es ist schon etwas anderes, wenn man die Abläufe kennt. Die Unterstützung der Zuschauer ist mindestens ebenso wichtig.“ Das Gegenbeispiel erlebten die Barons in Lippstadt. „Wenn es schon nicht läuft und man dann keine Unterstützung von außen bekommt, wird es dann noch einmal schwieriger.“

Die Lumberjacks haben zwar ihr ersten Saisonspiel gegen die Recklinghausen Chargers ebenfalls verloren. Von einem Kellerduell am zweiten Spieltag zu sprechen, kommt nicht nur zu früh, sondern ist schlicht und einfach nicht richtig. Die Mannschaften der Verbandsliga bewegen sich auf Augenhöhe, das haben auch die Barons am 1. Spieltag bewiesen.

Die 0:3-Niederlage der Briloner gegen starke Chargers hat auch bei Weitz zumindest die Alarmglocken kurz anschrillen lassen. „Sie haben sich wirklich gut geschlagen und nach dem, was ich so gehört habe, besonders in der Verteidigung eine sehr gute Leistung abgeliefert.“

Dementsprechend variabel wollen die Barons versuchen, die Lumberjacks-Defense zu überwinden. Das sehr auf den Lauf konzentrierte Spiel der vergangenen Jahre ist in der Verbandsliga allein nicht mehr erfolgversprechend. „Im Mittelfeld der deutschen Ligenlandschaft muss man auf das Passspiel gehen, das ist klar“, bekräftigt Weitz. „Mit einem konservativen Laufspiel wird man hier nicht durchkommen.“

Quarterback Tim Schiffer, der wieder starten wird, muss liefern – so wie er es schon in den Vorbereitungsspielen getan hatte, als das Passspiel eine neue Stärke der Barons zu werden schien. Dass die erfahrenen Herner Running Backs ebenfalls ihre Yards werden gehen dürfen, ist wahrscheinlich. Die Offense-Waage der Barons muss sich langsam einpendeln, um durch die Saison hindurch gefährlich zu bleiben. Einen ersten Beweis dafür kann sie am Muttertag hinterlassen.