Herne. Die U15 von Westfalia Herne hat den Westfalenliga-Aufstieg geschafft. Was Trainer Yilmaz mit seinem erfolgreichen Team nun im U17-Bereich vorhat.
Die U15-Fußballer des SC Westfalia Herne spielen in der kommenden Saison in der Westfalenliga. Bereits am vorletzten Spieltag stand der Aufstieg fest, aber offizielles Saisonziel war er eigentlich nicht.
Zumindest wurde er als solches von den SCW-Verantwortlichen nicht öffentlich kommuniziert.
„Natürlich wollten wir schon Meister werden, aber das haben wir immer nur intern gehandelt. Wir wollten eben nicht von Anfang an die Gejagten sein, und uns lieber erst als Team entwickeln“, sagt Cihan Yilmaz, Chef-Trainer der Aufstiegsmannschaft.
Der Erfolg gab den Blau-Weißen am Ende Recht. Während sich der Konkurrent ASC 09 Dortmund von Beginn an den Aufstieg auf die Fahne geschrieben hatte, blieb der SCW immer in Lauerstellung, drohte aber letztlich doch den Anschluss zu verlieren.
Westfalia Hernes C-Jugend schafft Vorentscheidung im direkten Duell
Der ASC hatte die große Chance, sich abzusetzen, doch er patzte in der Endphase der Saison mehrmals und verlor schließlich auch das vorentscheidende direkte Duell mit den Strünkedern.
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Die hatten die Hoffnung auf Ausrutscher des Rivalen nie verloren. „Wir wussten, dass Dortmund nicht alle Spiele gewinnt. Und eigentlich wären wir ja auch schon viel früher Tabellenführer gewesen“, erinnert Cihan Yilmaz daran, dass der Konkurrent sechs verlorene Punkte am grünen Tisch zurück bekam.
Am Ende entschied bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zugunsten des SCW, dessen höhere Qualität auch an der deutlich besseren Tordifferenz sichtbar wurde.
Dennoch war mit diesem Erfolg nicht unbedingt zu rechnen. „Nur einer unserer Neuzugänge kam aus einem Leistungszentrum, einige aus der Kreisliga. Da waren auch welche dabei, die als gebrochene Spieler aus anderen Vereinen kamen“, erinnert sich der SCW-Trainer an die Kaderzusammenstellung im letzten Jahr.
Auch im eigenen Lager stieß die eine oder andere Verpflichtung auf Unverständnis. „Was willst du denn mit dem, musste ich mir anhören. Solche Spieler sind dann bei uns Leistungsträger geworden. Meinem Trainerteam und mir war das wichtiger als die Meisterschaft“, erzählt der Ex-Profi, der selbst aus dem Westfalia-Nachwuchs stammt und es später bis in die erste türkische Liga brachte.
Zur neuen Saison soll das Gros des Aufstiegskaders mit ihm als Trainer direkt in die U17 des Vereins wechseln, die in der Bezirksliga spielt. Eigentlich, denn der Erfolg hat Begehrlichkeiten geweckt. Bei anderen Vereinen, bei den Spielern selbst. „Gefühlt haben alle Anfragen von außerhalb“, so Cihan Yilmaz, der nicht für jeden Wechselwunsch Verständnis hat: „Wenn einer woanders eine richtig gute Perspektive bekommt, fahre ich ihn selbst dorthin. Aber doch nicht nur, um eine Liga höher zu spielen. Wenn unsere A- und B-Jugend in der Westfalenliga spielen würde, hättest du das Problem nicht.“
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Also eine Aufforderung an den eigenen Verein, sich im Jugendbereich noch besser aufzustellen, aber da sieht der Trainer den Club auf einem guten Weg. „Die Westfalia ist schon professioneller geworden. Vor allem darf man nicht an den Trainern sparen“, meint Cihan Yilmaz, der sich und seine Kollegen auch abseits des Spielfeldes gefordert sieht: „Wir erziehen die Jungs doch auch menschlich. Einige sind sogar in der Schule besser geworden.“
Dass sein Nachfolger für die Westfalenliga ein konkurrenzfähiges U15-Team aufstellen wird, glaubt er fest: „Allein die höhere Liga zieht Spieler an.“ Er selbst will mit der U17 in der Bezirksliga oben angreifen: „Aber dafür brauchst du natürlich auch die entsprechenden Spieler.“ Wer ihm aus seinem alten Kader letztendlich erhalten bleibt, wird sich jedoch erst in den nächsten Wochen entscheiden.
Der Aufstiegskader 2021/22 der U15 des SC Westfalia Herne: Serhat Abdioglu, Kahraman Altinbas, Sahan Biyik, Jamil Bruhnke, Ardahan Celik, Berkay Demircan,. Dogus Demircan, Talip Dikyoglu, Ensar Gülcebi, Alan Hassan, Sait Ibrahimovic, Amin Khabaacha, Rilind Kokollari, Sallih Olgonsoy, Malik Özken, Din Pobric, Faisal Ramo, Max Skrzeba, Amin Tayachi, Hamza Topal, Alp Yildiz, Olcan Yilmaz, Tunay Yilmaz.