Herne. Mit dem Heimspiel gegen Göttingen beginnt die Schlussphase der Hauptrunde für den Herner TC. In der Vorbereitung fehlten wichtige Spielerinnen.
Auf geht’s zum Hauptrunden-Endspurt in der 1. Toyota-DBBL. Bis sie Mitte März das Endturnier um den deutschen Pokal ausrichten, haben Hernes Bundesliga-Basketballerinnen noch ein strammes Programm mit sieben Spielen in dreieinhalb Wochen zu bewältigen. Jeder Sieg ist wichtig, um von einer guten Ausgangsposition in die Playoffs zu starten. Eines aber wird beim Blick auf die Tabelle klar: Geschenke sind nicht zu erwarten, denn für alle Teams, abgesehen vielleicht von Schlusslicht Heidelberg, steht noch eine Menge auf dem Spiel.
So auch für den nächsten Herner Gegner, die medical instinct Veilchen BG 74 aus Göttingen, die am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Sporthalle Eickel aufkreuzen. Sie liegen aktuell auf Rang elf, eingerahmt von den punktgleichen Teams aus Halle und Wasserburg. Nur eine dieser drei Mannschaften wird sich voraussichtlich retten können, ein Überraschungscoup beim Tabellensechsten in Herne wäre da ein richtiges Pfund.
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„Gerade nach dem Wasserburger Sieg bei den Rheinland Lions steht unser Gegner unter Druck und wird alles versuchen, bei uns zu gewinnen“, glaubt Marek Piotrowski. „Für Göttingen ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel.“
Herne schielt noch zu den Plätzen drei und vier
Ganz so hoch will Hernes Headcoach die Bedeutung für das eigene Team nicht hängen. Natürlich schielt er noch hinauf zu den Plätzen drei und vier, die in einem möglichen dritten Viertelfinalspiel den Heimvorteil garantieren. „Nach den Spielen gegen Göttingen und Saarlouis kann man vielleicht sagen, ob nach oben noch etwas geht. Aber dazu müssen wir beide Spiele gewinnen“, so Piotrowski.
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Ob der HTC dazu imstande ist, kann auch der 62-Jährige schwer beurteilen. Zu wenig Aussagekraft hatte das, was er in den letzten zweieinhalb Wochen im Training gesehen hat. „Wir konnten nie Fünf gegen Fünf spielen, weil die positiv Getesteten nur langsam wieder aufgebaut werden und auch zwei Nationalspielerinnen fehlten“, berichtet Piotrowski. Also habe man die Zeit vorwiegend fürs Regenerieren und individuelles Training genutzt.
„Roter Teppich“ für WM-Fahrerinnen
Am Dienstagabend sollten auch Nicole Enabosi und Kristina Topuzovic wieder zum Team stoßen, die in Belgrad erfolgreich an der WM-Qualifikation teilnahmen.
Während Enabosi mit Nigeria als Gruppenzweiter hinter China das Ticket für die Weltmeisterschaft in Sydney löste, konnten die Serbinnen mit Topuzovic alle drei Partien gewinnen und sich sogar den ersten Platz ihrer Gruppe sichern. „Da werden wir wohl den roten Teppich ausrollen und erstmal feiern“, flachst Piotrowski vor dem Abschlusstraining. „Wir müssen auch schauen, ob die beiden gesund und in welcher Verfassung sie sind.“
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Das gilt im Prinzip auch für die übrigen Spielerinnen, die des HTC wie die der Veilchen. Erst wenn die Ergebnisse des Pooltests am Mittwoch vorliegen, wissen Piotrowski und sein Göttinger Kollege Goran Lojo, wen sie aufs Parkett schicken können. Der Kader der Niedersachsen ist durchaus gut bestückt. Mit Spielmacherin Jennifer Crowder (9,9 Punkte pro Spiel), Sylwia Bujniak (12,2), Krystina Brabencova (8,3) und Kat Tudor (12,4) kann Lojo gerade auf den kleinen Positionen viel Qualität aufbieten.
Dragana Domuzin diesmal im Göttinger Trikot
Beim 76:61-Hinspielsieg hatte der Herner TC vor allem unter den Körben Vorteile. Aber das muss sich nicht wiederholen. Denn Center-Talent Marie Reichert hat mit der 33-jährigen Serbin Emese Vida inzwischen eine weitere erfahrene Kollegin an der Seite. Auch Dragana Domuzin, die im Hinspiel noch das Herner Trikot trug, genießt bei ihrem Coach großes Vertrauen. Nicht umsonst nahm Lojo als Nationaltrainer von Bosnien-Herzegowina die junge Flügelspielerin mit ins japanische Osaka, wo sie sich ebenfalls für die Weltmeisterschaft qualifizierten.