Herne. Der Herner TC II schlägt Oberhausen 103:38, ist Regionalliga-Meister. Was jetzt für die 2. Bundesliga zu tun ist.
Natürlich kommt Predrag Stanojcic nicht drum herum. Gerade ist der Herner TC II für den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga der Frauen geehrt worden, da geht die Jagd auch schon los in der H2K-Arena, angeführt von Spielerin Laura Zolper – und der Meistertrainer wird von seinem Team gestellt, kriegt (mit Wasser) die übliche Meistertrainerdusche.
Große Spannung wegen des Spiels gegen NB Oberhausen allein musste sich allerdings nicht entladen an diesem Sonntagmittag bei den Hernerinnen.
Zu deutlich war ihre Überlegenheit gewesen in den vorherigen 40 Minuten. Mit 103:38 (60:19) gewannen sie dieses Spiel und sicherten sich die Meisterschaft in der Regionalliga.
Falls sich vor diesem Wochenende noch irgendwo irgendein Zweifel versteckt haben sollte, ob die Hernerinnen an diesem Sonntag ihr Ziel Regionalliga-Meisterschaft erreichen würden: Der war schon nach dem ersten Viertel des Ruhrgebietsderbys gegen NB Oberhausen auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Herner TC führt nach dem ersten Viertel schon mit 30:8
Nach den ersten gespielten zehn Minuten führte der Herner TC II mit 33:8 gegen die Oberhausenerinnen, und die Gastgeberinnen rollten auf der Schiene Richtung 2. Bundesliga.
Die Entscheidung war schon früh gefallen, und der Sieg mit dreistelliger Punktzahl war dann später auch geschafft. Melanie Reich traf zum 99:34, Laura Zolper erhöhte per Dreier plus einem Freiwurf auf 103 Punkte für den neuen Regionalliga-Meister.
Die Herausforderung 2. Bundesliga, bestätigte Vorsitzender Wolfgang Siebert – während das Heimteam die Gäste gerade im ersten Viertel gründlich auseinanderspielte – will der Herner TC auch annehmen.
Ein Team in der DBBL, eines in der zweiten Liga: Das wäre das nächste Sternchen, das sich der Verein Herner TC, auch als Talentsichtungsstützpunkt, verdienen würde.
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Viel Arbeit kommt auf den Verein zu. Sportlich in der 2. Bundesliga sowieso, aber auch jetzt schon, kurz nach der Schlusssirene des Spiels gegen Oberhausen.
Denn Laura Zolper und Sarah Polleros sollen nächste Saison hauptsächlich im Kader der ersten Mannschaft spielen, Hedda Köhne wird für ein Jahr ins Ausland gehen. „Wir brauchen viele neue Spielerinnen“, sagt Wolfgang Siebert.
Aber der HTC hätte Zugkraft auch durch sein Erstligateam, und die Klasse wollen die Hernerinnen in Liga zwei auf jeden Fall halten. Eine Trainerin für die neue Saison ist auch schon gefunden und wird demnächst vorgestellt. Predrag Stanojcic wird weiter zusammen mit Marek Piotrowski das DBBL-Team trainieren.
Fixkosten für Verband, Reisen und Ausstattung für den HTC II kommen in der nächsten Saison hinzu. Für das Zweitligateam braucht es außerdem Betreuer, weitere Ehrenamtliche.
„Wir machen das nur, wenn beide Teams unabhängig voneinander sind“, sagt Wolfgang Siebert. Dass Spielerinnen aus der ersten Liga in der Zweitvertretung aushelfen, soll die Ausnahme sein.
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Viel zu tun also für den Herner TC. Aber Wolfgang Siebert sagt auch mit Blick auf das letzte größere Ereignis, das der Herner TC ausgerichtet (und gewonnen) hat: „Wir haben das Top-Four hingekriegt, dann schaffen wir auch das.“
Trainer Predrag Stanojcic lobte sein Team für die Arbeit im Training und bei den Spielen. Dieser Aufstieg sei „nice“, so Stanojcic nach dem Sieg über Oberhausen: „Das ist auch wichtig für den Verein, der jetzt zum ersten Mal Teams in der ersten und in der zweiten Bundesliga hat.“
Ein kurzes Gastspiel soll es nicht werden. Der Herner TC will ein Team zusammenstellen, das auch in der zweiten Liga bleibt.
Herner TC II: Zolper, Polleros, Köhne, Langermann, Groll, Reich, Bemben, Korbstein.