Herne. Letztes Heimspiel 2021 für Hernes Basketballerinnen: Der BC Marburg ist zu Gast. Die „beste Defense“ soll in dem wichtigen Spiel Trumpf sein.
Und weiter geht die wilde Hatz. Statt sich ein paar ruhige Tage in der Heimat gönnen zu können, müssen Hernes Basketballerinnen ebenso wie die Kolleginnen der anderen Erstliga-Clubs an diesem Mittwoch schon wieder ran. Mit einem Heimspiel gegen den BC Pharmaserv Marburg startet der Herner TC in die Rückrunde der Toyota-DBBL. Sprungball ist um 19.30 Uhr in der Sporthalle Wanne-Süd.
„Für beide Mannschaften ist es ein sehr wichtiges Spiel“, betont Hernes Trainer Marek Piotrowski. „Bei einem Sieg sind wir vier Punkte vor Marburg und haben den direkten Vergleich gewonnen. Das wäre schon ein schönes Polster. Verlieren wir, zieht Marburg gleich und es bleibt alles ganz eng.“
Herner TC kann sich ein Polster schaffen – es gibt keinen Favoriten
- 61:71 bei Meister Keltern – auch ein Pfiff zieht dem HTC den Stecker
- So lief das Hinspiel: Herner TC setzt in Marburg ein Zeichen
Einen Favoriten kann der 62-Jährige für diese Partie nicht erkennen – obwohl sein Team das Hinspiel glatt mit 79:58 für sich entschied. „Damals hatte Marburg Probleme wegen Corona, es fehlten drei wichtige Spielerinnen. Jetzt sind alle dabei, Marburg hat zuletzt souverän gegen Wasserburg gewonnen und ist gut drauf. Für mich ist das Spiel komplett offen.“ Ähnlich äußert sich auch Christoph Wysocki, sein Marburger Kollege, der ebenfalls aus Polen stammt und wie Piotrowski schon lange dabei ist.
„Meine Konkurrenz mit Marek ist groß. Und unser Ziel ist es, bis Jahresende nicht mehr zu verlieren“, wird Wysocki im Marburger Vorbericht zitiert. Natürlich nimmt Piotrowski diesen Fehdehandschuh auf. „Zuhause sollten wir versuchen, alles zu gewinnen. Wir haben schon zwei Geschenke an Nördlingen und Hannover verteilt. Das reicht für dieses Jahr“, will der HTC-Trainer die Punkte unbedingt in Herne behalten.
Ganz entscheidend wird es aus Sicht beider Coaches auf die Defense ankommen. „Auch Marburgs Stärken liegen eher in der Verteidigung. Wir aber haben nach der Hinrunde die beste Defense der gesamten Liga“, hebt Piotrowski hervor. Auch in Keltern war es trotz der 71 Gegenpunkte nicht die Abwehr, der die unnötige Niederlage anzulasten war.
„Wir haben einfach schlecht geworfen“, befand der HTC-Coach. Zwar gab es danach kaum Zeit und Gelegenheit, die Fehler anzusprechen und aufzuarbeiten, aber Piotrowski hat weiterhin volles Vertrauen in sein Team. „So was kommt immer mal vor. Ich hoffe, das war eine Eintagsfliege. Wir sind auf jeden Fall für Mittwoch sehr positiv eingestellt und haben schon gezeigt, dass wir es besser können.“
Überraschungen gibt es keine zwischen den beiden Trainern
Dass ihn sein Kollege mit taktischen Kniffen überraschen kann, ist beinahe auszuschließen. Dafür kennen sich beide Trainer zu lange, und auch das Marburger Personal ist im Kern seit Jahren dasselbe geblieben. Gestandene Nationalspielerinnen bilden das Gerüst, an der Spitze Alexandra Wilke, mit 14,8 Punkten pro Spiel und einer überragenden Dreierquote von fast 40 Prozent derzeit in besonders guter Verfassung. Zusammen auf über 100 Länderspiele kommen die im Hinspiel fehlenden Steffi Wagner (9,4), Theresa Simon (8,9) und Marie Bertholdt (8,4), die inzwischen wieder ihr Topniveau erreicht haben.
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Feste Institutionen im Marburger Team sind auch Tonisha Baker (10,2) und die frühere Hernerin Rachel Arthur (7,6), und auch die 1,90 m große US-Centerin Hanna Crymble (8,5) ist bereits aus dem letzten Jahr bekannt. Ähnlich wie der HTC hat auch Marburg einen sehr ausgeglichenen Kader und setzt damit voll auf Teamgeist.
Geht es nach Marek Piotrowski, sollen die Hernerinnen noch einmal alles geben und mit Leidenschaft den neunten Sieg erkämpfen. Dann könnten sie mit einem guten Gefühl unter dem Tannenbaum sitzen und ein paar freie Tage genießen. Am zweiten Weihnachtstag beginnt dann die Vorbereitung auf das letzte Spiel des Jahres, zu dem der HTC am 29. Dezember in Nördlingen antritt.