In drei Disziplinen fanden die Wettbewerbe beim Fahrturnier des RFZV St. Hubertus Herne/Bochum-Gerthe statt. Auch mit einer Neuerung.
Ein paar Hufeisen liegen lose verteilt auf dem Boden. Kinder können sie bemalen. Maria Backs schaut auf den kleinen Haufen und sagt: „Das Glück liegt heute auf der Erde.“ An diesem Wochenende lag es ausnahmsweise auch nicht auf dem Rücken der Pferde, sondern ein kleines Stück dahinter.
Bereits seit 1991 veranstaltet der Reit-, Fahr- und Zuchtverein (RFZV) St. Hubertus Herne/Bochum-Gerthe jährlich sein Fahrturnier. In diesem Jahr konnte RFZV-Geschäftsführerin Maria Backs erfreuliche Neuigkeiten verkünden.
Dressur-, Hindernis- und Geländefahren
25 Teilnehmer mehr als im vergangenen Jahr hatten sich auf den beiden Plätzen an der Holthauser Straße eingefunden, so dass nun wieder knapp 60 Gespanne an den Start gingen, um sich in den drei Disziplinen Dressur-, Hindernis- und Geländefahren miteinander zu messen. Eine besondere Neuerung gab es ebenfalls zu bestaunen.
Das ungemütliche Wetter am Freitag und Samstag war für viele wohl ein Grund, sich nicht aus dem Haus zu bewegen. Für Backs hätte es aber ruhig noch etwas mehr regnen können. „Das war nicht genug Wasser von oben, wir mussten die Plätze deshalb nachwässern. Den Pferden macht so ein Wetter kaum was aus. Fahrpferde sind da nicht so sensibel wie Dressurpferde“, erklärt sie. Die Pferde und Ponys müssen verständlicherweise härter im Nehmen sein, schließlich ziehen sie eine Kutsche mitsamt Fahrer und Beifahrer durch die Parcours.
Ein Quadrennen als Neuerung
Neben den traditionellen Disziplinen, hatten sich Backs und ihre Kollegen vom RFZV für die diesjährige Ausgabe etwas Neues einfallen lassen. Nachdem am Samstag die letzten Prüfungen abgelegt worden waren, fiel der Startschuss für ein Quadrennen. „Wir machen das dieses Jahr zum ersten Mal, damit wir auch noch abends Programm haben. Das ist eine reine Spaßgeschichte“, berichtet sie. Ein Spaß, den sich anscheinend viele gönnen wollten. „Wir haben jetzt schon fast 20 Anmeldungen. Das wird dunkel sein, bevor wir damit fertig sind“, blickte die Geschäftsführerin auf den Samstagabend.
Der Fokus des Wochenendes lag aber ganz klar auf den Gefährten mit deutlich weniger PS. Sechs Starter schickte der RFZV St. Hubertus ins Rennen, von denen sich drei über besonders gute Platzierungen freuen konnten. Tanja Blome belegte im Dressur Fahrpokal Kl. A* Einspänner den ersten Rang, Eva-Maria Telaar fuhr in der Dressur Fahrprüfung Kl. A* Pferde Zweispänner ebenfalls auf den Goldrang und sicherte sich ebenfalls den Kreismeistertitel im Zweispänner Pferde. Emily Große-Wienker wurde Kreismeisterin im Einspänner Pferde.
Jeder nimmt sein Stück Spaß mit
Die amtierende Deutsche Jugendmeisterin Pia Schleicher (Krefelder RFV, 13) konnte sich auf ihrem Stammpony Felix 411 über den zweiten Platz im Dressur Fahrpokal Kl. A* Einspänner über den zweiten Platz freuen. Im Gegensatz zu vielen Mädchen ihrer Altersklasse macht ihr „das Fahren deutlich mehr Spaß, als das reine Reiten“.
Egal mit wieviel Pferdestärken ausgestattet, jeder Fahrer dürfte an diesem Wochenende sein Stück Spaß und Erfolg mitgenommen haben. Vielleicht lassen sich Maria Backs und ihre Vereinskollegen für das kommende Jahr wieder eine kleine Neuerung einfallen. Hufeisenwerfen zum Beispiel. Dann liegt das Glück auch in der Luft.
Stever-Lippe-Ruhr-Meisterschaft
Zweispänner Pferde: 1. Eva-Maria Telaar (RFZV St. Hubertus)
Einspänner Pferde: 1. Emily Große-Wienker (RFZV St. Hubertus); 2. Peter Reibrich (Ländl. RFV St. Georg Marl); 3. Benedikt Hövelmann (RFV Havixbeck-Hohenholte); 4. Anja Turowsky (RFZV St. Hubertus)
Zweispänner Pony: 1. Ulrich Lückel (RZFG Herdecke-Ende); 2. Markus van’t Oever (RFV St. Georg Werne); 3. Svenja Wiethmann (RZFG Herdecke-Ende); 4. Ralf Wiethmann (RZFG Herdecke-Ende)
Einspänner Pony: 1. Caroline Josten (Kutschen-Fahrfreunde Kirchhellen); 2. Carolin Schulte-Göcking (ZRFV Gescher); 3. Bettina Timmer (Märkischer RFV Haßlinghausen); 4. Tanja Blome (RFZV St. Hubertus)