Herne. Westfalia Herne sucht den Knappmann-Nachfolger – für den neuen Trainer gibt es besonderes Anforderungsprofil, so Sportvorstand Michele Di Bari.

Tag eins, nachdem Christian Knappmann als Trainer des SC Westfalia Herne aufgehört hat. Eine kurzfristige Zweier-Lösung ist gefunden, aber der Verein kümmert sich um eine langfristige Besetzung für den Trainerposten beim Tabellenschlusslicht der Oberliga Westfalen. Auf die Suche macht sich Sportvorstand Michele Di Bari.

Westfalia Herne: „Wir bleiben stabil“

Zunächst einmal: Die Mannschaft sei sachlich mit der Nachricht umgegangen, berichtet SCW-Vorsitzender Ingo Brüggemann, einige Spieler hätten am Dienstagabend auch schon spontan mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Christian Knappmann genannt – ein Zeichen, mitanpacken zu wollen. „Wir bleiben stabil“, so Brüggemann, „und auch weiterhin ruhig.“

Aber es gibt schon ein besonderes Anforderungsprofil. Brüggemann bekräftigt noch mal, dass der Verein nach der Insolvenz weiter eine finanziell gesunde Basis behalten will. „Egal, wie der neue Trainer heißen mag: Wir gehen weiter diesen Weg.“

In Vreden coachen Danny Vos und Suat Bas

Kurzfristig übernimmt Danny Vos, wie schon berichtet, aber für das erste Spiel am Sonntag bei der SpVgg Vreden werden zwei für die Mannschaft verantwortlich sein: Vos wird gemeinsam mit Ex-Spieler Suat Bas das Westfalia-Team coachen.

Das ist die kurzfristige Lösung. Das Profil für eine längerfristige Besetzung auf dem Trainerposten des aktuellen Tabellenletzten benennt Michele Di Bari, der als Sportvorstand den Suchscheinwerfer für Westfalia Herne anwirft: „Wir brauchen auf jeden Fall jemanden, der die Mannschaft entwickeln kann. Wir haben ja eigentlich eine etwas ältere A-Jugend. Aber außerdem müssen dazu auch Resultate kommen. Das ist schon ein anspruchsvolles Profil.“

„Es gibt Leute auf dem Markt, die das können“

Weil es um Oberliga-Fußball gehe, müsse man schon über den Tellerrand des Stadtgebiets hinaus schauen, so Di Bari. Am Tag nach der Bekanntgabe des Knappmann-Rückzugs kann der SCW-Sportvorstand immerhin so viel sagen: „Es gibt Leute auf dem Markt, die das können.“ Ab dem Wochenende, so Di Bari, stehen die ersten Gespräche mit möglichen Kandidaten an.

Über den Vereinstellerrand schaut der SCW in jedem Fall hinaus. Es werde keine interne Lösung geben, bestätigt Di Bari. Er selbst etwa trainiert den Bezirksligisten SG Herne 70, und das werde auch so bleiben. Über seinen Posten als SCW-Sportvorstand sagt er: „Das mache ich, um Ingo und der Westfalia zu helfen.“

Die „letzte Patrone“, wie Christian Knappmann seinen Rückzug als Westfalia-Trainer genannt hat, greift Michele Di Bari als roten Faden auf, wenn er sagt: „Wir müssen jetzt den Turnaround schaffen, möglichst schon am Sonntag in Vreden, und dann hoffen wir auf einen neuen Impuls mit einem neuen Coach.“

Der blau-weiße Suchscheinwerfer ist jedenfalls schon ins Rotieren gekommen.