Castrop-Rauxel/Herne. Der VfB Börnig verliert das erste Freundschaftsspiel nach der Corona-Zwangspause in Schwerin – freut sich aber darüber, endlich wieder zu spielen.

Mitte März war’s, als zum letzten Mal die Bälle über den Platz gerollt und geflogen sind. Dann ist Corona gekommen.

Das scheint mittlerweile schon ewig lange her.

An diesem Wochenende sind, erstmals seitdem, wieder Spiele angepfiffen worden. Wer einen Test wie den des Bezirksligisten SpVg BG Schwerin gegen den Herner A-Kreisligisten VfB Börnig besucht, der ist – quasi vom Anpfiff weg – ganz schnell wieder drin im gewohnten Amateurfußballalltag.

Situation geklärt, Minuten vor Schluss, bei 7:2-Führung: „Der war wichtig“

Auf dem Platz selbst, das wird schnell klar, ändert sich beim Neustart nach Corona nicht so viel. Auch die Sätze, die fallen, sind vertraut – etwa der eines Schweriner Abwehrspielers nach der geglückten Klärungstat eines seiner Teamkollegen.

Beim Spiel in Schwerin: Blick auf Trainer Jörg Kostrzewa (li.) und die Ersatzbank des VfB Börnig.
Beim Spiel in Schwerin: Blick auf Trainer Jörg Kostrzewa (li.) und die Ersatzbank des VfB Börnig. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Der hat sich nämlich dieses Lob verdient, ein paar Minuten vor Schluss bei eigener 7:2-Führung: „Der war wichtig.“

Dieses Resultat ist kurz darauf auch der Endstand zugunsten des Bezirksligisten.

Jörg Kostrzewa vom VfB Börnig: Freude über den Wettkampf überwiegt

Aber Jörg Kostrzewa, der Trainer des VfB Börnig, nimmt diese Niederlage hinterher entspannt: „Die Freude überwiegt heute, endlich mal wieder im Wettkampf auf dem Platz zu stehen. Das ist wichtig als Abwechslung zum Training.“

Denn bisher treffen sich die Fußballer des A-Kreisligisten einmal wöchentlich auf freiwilliger Basis, ab Anfang August soll die Vorbereitung dann richtig starten. Für jedes Wochenende allerdings haben sie Spiele ausgemacht, sagt Jörg Kostrzewa.

Wegen Corona-Auflagen: Mit Sack und Pack hin und zurück

Natürlich gibt es wegen Corona Auflagen. Für die Börniger als Auswärtsteam beschreibt Jörg Kostrzewa die An- und Abreise ohne Kabinennutzung so: „Wir sind mit Sack und Pack hierher gekommen und fahren direkt nach dem Spiel wieder mit Sack und Pack zurück.“

Hygienemaßnahmen: BG-Ordnerin Sonja assistiert Besucher Thilo vor dem Spiel bei der Desinfektion der Hände.
Hygienemaßnahmen: BG-Ordnerin Sonja assistiert Besucher Thilo vor dem Spiel bei der Desinfektion der Hände. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Rund ums Spiel geht es natürlich auch ums Thema Corona. Am Eingang zum Beispiel werden die Besucher zur Handdesinfektion gebeten und tragen sich in eine Anwesenheitsliste ein.

100-Besucher-Marke gerät nicht in Gefahr

Wer auf den letzten Drücker kommt, kriegt vor dem Sprühstoß aus der Flasche mit dem Desinfektionsmittel natürlich noch erst noch eine Prise Fußball-Launigkeit ab – wegen der Beschränkung auf nicht mehr als einhundert Zuschauer: „Du kommst hier nicht mehr rein, sonst sind es über hundert.“

Ist natürlich ein Witz. Denn die 100-Besucher-Marke gerät an diesem Nachmittag nicht in Gefahr.

„Ömmes, bringste mal ‘n Kaffee mit?“

Es hat dann aber kurz darauf beim Gang um den Platz dann schon wieder was Vertrautes aus Vor-Corona-Zeiten, von der Seite den Ausruf „Ömmes, bringste mal ‘n Kaffee mit?“ zu hören.

Wann Ömmes dem Rufer mal wieder einen Kaffee während eines Punktspiels mitbringen kann? Im überkreislichen Jugendfußball, hat der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) in dieser Woche mitgeteilt, sei der erste Spieltag für das Wochenende 5./6. September geplant, natürlich immer abhängig von der aktuellen Situation.

Wiederbeginn der Punktspiele: Abwarten, was die Politik sagt

Ob dieser Termin oder ein anderer im September möglicherweise auch für die Senioren in Frage kommt, das lässt sich zurzeit noch nicht sagen.


Bernd Götte, Geschäftsführer des VfB Börnig und im Fußballkreis Herne unter anderem stellvertretender Vorsitzender, weist darauf hin, dass noch nichts entschieden sei: „Im Moment ist alles Spekulation. Wir müssen abwarten, was die Politik sagt. Mehr können wir erst mal nicht tun.“

Börnigs Marcel Schmidtmeier verwandelt einen Eckball direkt

Der Freundschaftsspielbetrieb immerhin ist im Kreis Herne schon mal angelaufen – für Börnig mit diesem 2:7 (1:2) bei der SpVg BG Schwerin.

Steven Schulz, Neuzugang von der SpVgg Horsthausen, traf zum zwischenzeitlichen 2:5 aus Sicht des VfB, in der ersten Halbzeit hatte Gäste-Kapitän Marcel Schmidtmeier das 1:2 erzielt.

Er war mit einem direkt verwandelten Eckball erfolgreich. Schmidtmeier drehte den Ball Richtung langer Winkel, Schwerins Torhüter Marc Ludwig kam nicht heran. „Torwart“, rief er noch, dann schlug der Ball hinter ihm im Winkel ein. Ein Fußball-Klassiker, egal ob vor oder nach Corona.


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