Wanne-Eickel. Erstmals nahm der Wanne-Eickeler Moritz Boeddinghaus an der „Tortour“ in der Schweiz teil. Das Rennen endete vorzeitig wegen eines Unglücksfalls.


Moritz Boeddinghaus hatte sich auf ein langes und anstrengendes Wochenende eingestellt. Über 1000 km sollte es bei der „Tortour“ auf dem Rad durch die Schweiz gehen.

Eine Berg- und Talfahrt der besonderen Sorte.

Doch bereits am Samstag wurde das Rennen abgebrochen.

Rennen endet nach tödlichem Unfall

Ein 38-jähriger erfahrener Teilnehmer der „Tortour“ befand sich auf dem Weg Richtung Sedrun und kollidierte auf einer Abfahrt mit einem entgegenkommenden Motorradfahrer. Der Fahrradfahrer erlag seinen Verletzungen an der Unfallstelle, so berichtete die Kantonspolizei Graubünden.

„Das ist schrecklich“, sagte Boeddinghaus. „Wir kamen ein wenig später dort an und es war schon alles abgesperrt. Es hieß, es habe einen Unfall gegeben und das Rennen werde wohl abgebrochen“, erinnert er sich an den Samstagnachmittag. Alle Fahrer seien in den Begleitbussen zurück zum Startpunkt in Zürich gebracht worden. „Ich hatte in dem Moment auch keine Lust mehr aufs Rad zu steigen“, gab Boeddinghaus seine Gefühlslage wieder.

Am Sonntag sei man im Team noch eine kleine Runde durch Zürich gefahren, allerdings „ganz langsam und vorsichtig“.

Bis zum Abbruch vielversprechend unterwegs

Bis zum Abbruch war er mit seinen Teamkollegen vielversprechend unterwegs gewesen. „Im Zeitfahren ging es gut los, wir waren so auf Platz fünf, sechs, bis wir einen Platten hatten, das hat viel Zeit gekostet“, erinnerte er sich.

Dennoch konnten Boeddinghaus und seine drei Mitstreiter wieder gut aufholen und standen zum Rennabbruch wieder auf dem sechsten Platz. „Das ist aber egal gewesen, Schall und Rauch.“

Keine Einzeletappe für Moritz Boeddinghaus

Eine Einzeletappe war Boeddinghaus aufgrund des Abbruchs nicht vergönnt. „Da ich die längste Pause gehabt hätte, bin ich im Zeitfahren die ganze Zeit im Wind gefahren und habe Tempo gemacht. Da habe aber ich schon gemerkt, dass ich voll abrufen konnte, was ich trainiert hatte.“ Das Sportjahr ist für ihn aber nun abgehakt.

„Es gäbe zwar noch drei Iron Men in Europa, aber da ist ja auch nicht sicher, ob sie stattfinden werden. Das ist schon demotivierend. Ich habe momentan nicht die Muße für einen Iron Man zu trainieren. Ich verlege mich jetzt lieber aufs Rudern, Kraft- und Grundlagentraining“, lautet sein Fahrplan für den Rest des Jahres.

Doch 2021 soll es anders werden. „Es ist angedacht, nächstes Jahr wieder bei der ,Tortour’ zu starten. Allein jetzt habe ich schon wahnsinnige Eindrücke von der Landschaft bekommen“, begründet er seine Entscheidung. Der Iron Man in Hamburg steht ebenfalls wieder auf der Liste. Moritz Boeddinghaus will nachholen, was in diesem Jahr nicht möglich war.


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