„Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass das Spitzenspiel des achten Spieltages in Herne stattfindet, hätte ich gesagt: Träum’ mal weiter.“ Klaus Täuber, Trainer des SC Westfalia Herne, ist nun aber von der Realität eingeholt worden. Am Sonntag erwartet er mit seiner Mannschaft, die als einzige der NRW-Liga noch ungeschlagen ist und auf Rang drei liegt, um 15 Uhr am Schloss Strünkede den Tabellenzweiten TSV Germania Windeck.

So schön diese Konstellation auch erscheint, lässt sich Täuber davon aber nicht blenden: „Sicher, vom Tabellenbild her ist es das Topspiel. Aber der klare Favorit in dieser Begegnung und auch Aufstiegsaspirant Nummer eins ist für mich Windeck“, macht der SCW-Trainer klar.

In der letzten Saison hat die Mannschaft, die bis 2009 Germania Dattenfeld hieß, den Sprung in die Regionalliga nur knapp verpasst. Das wird in dieser Spielzeit nicht passieren, da ist sich die Konkurrenz einig. Wohl kein anderer Verein in dieser Liga verfügt derzeit über die Mittel, die dem TSV Germania zur Verfügung stehen. Das resultiert aus dem fast unglaublichen Losglück der Windecker, denen der DFB-Pokal 2009 den FC Schalke 04 und in dieser Saison Bayern München bescherte. „Die hatten zweimal einen Sechser im Lotto. Mit 27 Mann im Kader, darunter Leute wie Markus Kurth oder Sebastian Schoof, hat Windeck ein Potenzial, das man mit den anderen Vereinen in der Liga nicht vergleichen kann,“ so Klaus Täuber.

Aber der „Boxer“ ist eine Kämpfernatur, und daher sieht er sein Team auch nicht ohne Chance: „Gut, wir haben bisher zu Hause noch Probleme gehabt. Aber wir haben in jedem Spiel zwei Tore geschossen, und die müssen dann auch mal für einen Sieg reichen. Wenn meine Spieler an ihre Leistungsgrenze gehen, ist was möglich“, ist der Ex-Profi überzeugt.

Seinen Optimismus bezieht Täuber auch aus der Tatsache, dass das Niesen und Schnupfen in seinem Kader zuletzt deutlich weniger geworden ist. In den letzten Tagen sah das noch anders aus: „Die Erkältungswelle hat dazu geführt, dass nur zwei von 20 Spielern wirklich kontinuierlich trainieren konnten“, so der Westfalia-Coach. Inzwischen ist der Kader bis auf die Langzeitverletzten Goran Mikic und Julian Alasan fast komplett. Fehlen wird morgen aber voraussichtlich Sebastian Freyni, der sich im Training eine leichte Bänderdehnung zugezogen hat.