Herten. Im ersten Spiel als Meister spielt sich Westfalia Hernes Gegner in einen Rausch. Trainer Christian Knappmann nimmt eine eventuell schwere Verletzung mehr mit.

Doublesieger Westfalia Herne ist im ersten Spiel nach Kreispokalsieg und Westfalenliga-Aufstieg mit 1:7 (0:1) bei Vestia Disteln unter die Räder gekommen. Die Mannschaft von Trainer Christian Knappmann fand zu keinem Zeitpunkt in die vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen zum „Amateurspiel des Jahres“ ausgerufene Partie, während sich die Gastgeber vor allem im zweiten Abschnitt in einen Rausch spielten und sich anschicken, dem SCW in die Westfalenliga zu folgen.

Die Verwunderung über das Endergebnis war einigen Zuschauern am Platz in Herten anzusehen. Mit einer solch deftigen Niederlage hatte wohl kaum jemand gerechnet. Auch er nicht, räumte Christian Knappmann hinterher ein, relativierte aber auch. „Ich habe nicht ein 1:7 erwartet, aber wir hatten am Samstag die Meisterfeier. Ich hatte schon Böses geahnt. Am Ende des Tages ist das enttäuschend, aber was willst du den Jungs für einen Vorwurf machen? Wir sind letzte Woche aufgestiegen und haben mehr oder weniger eine Woche durchgefeiert.“

Westfalia Herne: Sorgen um Samir Bouachria

Viel mehr nahm ihn die Verletzung von Abwehrspieler Samir Bouachria mit. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da blieb der Defensivmann nach einem Distelner Foul mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen, wurde behandelt, musste beim Verlassen des Platzes aber von Musa Dilek und Jeron Al-Hazaimeh gestützt werden. Für Bouachria kam der Japaner Kiryu Ono aufs Feld.

Was Bouachria, der auch in der kommenden Saison das Westfalia-Trikot tzragen wird, genau hatte, konnte Knappmann auch gut eineinhalb Stunden später nach dem Schlusspfiff noch nicht sagen. „Er ist im Krankenhaus, was er hat, wissen wir noch nicht“, so Knappmann. Es habe danach ausgesehen, dass Bouachria sich die Bänder im Sprunggelenk gerissen habe oder sich sogar das Sprunggelenk gebrochen habe. Sollte sich diese Befürchtung bestätigen, sei das der negative Höhepunkt dieses aus Herner Sicht gebrauchten Tages.

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Zur Pause führten die Gastgeber durch einen Treffer von Justin Gruber (14.) knapp, spielten nach dem Seitenwechsel aber teils wie entfesselt nd legten noch sechs weitere Tore nach. Dabei erzielten Gruber und Yannick Goecke jeweils Dreierpacks. Für den SCW hatte einzig Jeron Al-Hazaimeh mit seinem verwandelten Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:3 (67.) für kurze Hoffnung gesorgt.

Disteln hat sich mit dem Kantersieg an Position zwei gesetzt, ist punktgleich mit dem SV Brackel und YEG Hassel, hat aber das wesentlich bessere Torverhältnis. Der Vizemeister spielt eine Relegationsrunde.

  • Tore: 1:0, 2:0, 5:1 (14., 57., 78.) Justin Gruber, 3:0, 4:1, 7:1 (63., 74., 90.) Yannick Goecke, 3:1 Jeron Al-Hazaimeh (67., FE), 6:1 Sven Hahnenkanp (88.)
  • SCW: Wassmann; Dilek, Silaj, Piossek, Cisse, Erdogan, Bouachria (4. KOno, 64. Crnogorac)), Cetin (53. Schuster), Al-Hazaimeh, Agita (79. Hashiguchi), Gülcan (57. Gjorgjievski)

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