Herne. Westfalia Herne wartet nach 3:2-Sieg über Sportfreunde Wanne auf Ergebnis aus Langenbochum - dann gibt es kein Halten mehr.

Westfalia Herne kehrt in die Westfalenliga zurück: Die Mannschaft von Trainer Christian Knappmann hatte die Begegnung mit den Sportfreunde Wanne schon mit einem 3:2-Sieg beendet und wartete auf Nachricht aus Langenbochum. wenn YEG Hassel dort nicht gewann, wäre Herne Meister, der Aufstieg stünde fest. Minutenlang warteten Zuschauer und Spieler angespannt, dann machte zunächst die Nachricht vom Langenbochumer Führungstreffer die Runde - da begannen die Herner zu feiern. Den Schlusspfiff beim Konkurrenten bekamen sie nicht mehr mit.

Aber das war auch nicht nötig. Das Langenbochumer 1:0 durch Lukas Matena in der siebten Minute der Nachspielzeit konnte YEG Hassel nicht mehr kontern, die Meisterschaft war zugunsten von Westfalia Herne entschieden. Mit 63 Punkten ist die Knappmann-Elf zwei Spieltage vor Schluss weder von Hassel noch vom neuen Tabellenzweiten SV Brackel noch einzuholen, beide haben 55 Zähler auf dem Konto. „Wer hätte das vor drei, vier Monaten gedacht, als wir zu meinem Auftakt in Hordel verloren haben und fünf Punkte Rückstand hatten auf die Tabellenspitze“, fragte „Knappi“. „Jetzt sind wir zwei Spieltage vor Schluss schon Meister. Ich bin überglücklich und mega-stolz.“

Westfalia Herne: Wieder macht‘s Sportfreunde-Schreck Erdogan

Zunächst hatten die Westfalia-Spieler aber mit den Sportfreunden Wanne eine hohe Hürde zu nehmen. Wie drei Tage zuvor beim Westfalia-Sieg im Endspiel des Kreispokals war die Mannschaft von Trainer Frank Conradi eine harte Nuss. Dabei gingen die Hausherren früh in Führung. Inami Tsuzuki war in halblinker Position gefoult worden. Und den Freistoß nahm sich mit Lokman Erdogan jener Spieler, der im Pokalfinale beide SCW-Treffer erzielt hatte. Erdogan setzte den Ball über die Mauer hinweg mit seinem starken linken Fuß schön ins lange Eck (8.).

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Man merkte der Westfalia an, dass sie unbedingt klare Verhältnisse schaffen wollte. Ali Gülcan scheiterte nach einem Dribbling kurz nach dem Führungstreffer an Sportfreunde-Keeper Gian-Luca Ugolini (10.). Auf der Gegenseite hatte Robin Franke den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, setzte den Ball aber aus rund 18 Metern nur an die Latte (14.). Und die Sportfreunde setzten nach. Torjäger Dominik Hanemann war schon an SCW-Keeper David Wassmann vorbei, aber zu weit außen, der Abschluss von Rohbar Derwish wurde geblockt (17.). Hanemann wurde von Johannes Debski mit einem tollen langen Ball in den Rücken der Abwehr bedient, aber Schiedsrichter Dennis Joseph hatte eine Abseitsposition gesehen (31.).

Christian Silaj (l.) bereitete das zwischenzeitliche 3:1 durch Collins Agita (r.) vor, dann feierten beide zusammen.
Christian Silaj (l.) bereitete das zwischenzeitliche 3:1 durch Collins Agita (r.) vor, dann feierten beide zusammen. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Den Schlusspunkt unter die erste Hälfte setzte aber wieder der SC Westfalia mit einer kuriosen Szene: Innerhalb von Sekunden traf erst Ali Gülcan die Latte, und Kapitän Christian Silaj setzte den Nachschuss auch an den Querbalken (39.). Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Ousmane Cisse mit einem satten Schuss aus 20 Metern auf 2:0 (49.), aber die Sportfreunde Wanne antworteten sofort. Dominik Hanemann legte den Ball an Wassmann vorbei und verkürzte (52.).

Auf der Gegenseite stellte Collins Agita nach Zuspiel von Christian Silaj den alten Bastand wieder her (61.) und hätte wenig später nach einer tollen Einzelleistung über die rechte Angriffsseite, bei der er mehrere Gegenspieler stehen ließ, für die endgültige Entscheidung sorgen können. Sein Abschluss aber ging am langen Pfosten vorbei (68.).

Auch der Westfalia-Vorsitzende Ingo Brüggemann (kariertes Hemd) feiert mit.
Auch der Westfalia-Vorsitzende Ingo Brüggemann (kariertes Hemd) feiert mit. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

So blieben die Sportfreunde im Spiel und drangen mehrfach gefährllich in den Westfalia-Strafraum ein. Fast immer aber brachte ein SCW-Spieler noch ein Bein dazwischen, und was aufs Tor kam, parierte David Wassmann. Zwar überwand ihn Domink Hanemann mit seinem 25. Saisontreffer noch ein zweites Mal (90.+1), aber mehr passierte nicht mehr. Und dann begann für die Westfalia und ihren Anhang die Zeit des Wartens, mit bekanntem Ausgang.

  • Tore: 1:0 Lokamn Erdogan (8.), 2:0 Ousmane Cisse (49.), 2:1 Dominik Hanemann (52.), 3:1 Collins Agita (61.), 3:2 Hanemann (90.+1)
  • SCW: Wassmann; Silaj, Piossek (65. Ono), Cisse, Erdogan (72. Schuster), Tsuzuki (75. Hashiguchi), Bouachria, Cetin, Al-Hazaimeh, Agita (80. Tholley), Gülcan (57. Gjorgjievski)
  • SFW: Ugolini; Svenßon (46. Moughli), Lücke, Bellahcen (52. Lux), Desbki, Derwish (72. Diaby), Krüger (84. Musial), Lasshab (65. Buth), Franke, Tolios, Hanemann

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