Herne. Trainerjob wird bei RWT Herne zur Chefsache. BV Süd kassiert deftige Pleite im Topspiel.
RWT Herne - Erler SV 4:2 (2:2). 19. Spieltag in der Fußball-Bezirksliga, dritter Trainerwechsel der laufenden Saison bei Rot-Weiß Türkspor. Vor dem umjubelten 4:2 (2:2)-Heimsieg über den Erler SV hatte sich das Liga-Schlusslicht nach Michael Pannenbecker und Deniz Bozoglu auch von Pietro Perrone schon wieder getrennt. Vorsitzender Kemal Sari übernimmt vorerst kommissarisch die Aufgabe.
„Es hat nicht mehr so gepasst“, beschrieb Sari die Gründe der Trennung. Ex-Trainer Perrone sah in der zuletzt mangelnden Trainingsarbeit den Grund, sich zusammenzusetzen. Am vergangenen Freitag dann trafen beide Seiten die Entscheidung. Pietro Perrone drückt nun aus der Ferne die Daumen. „Ich bin nach wie vor völlig überzeugt, dass der Klassenerhalt noch möglich ist, die Qualität ist da“, so der Ex-Coach. Allein der Aufwand sei ihm zu hoch gewesen, gemessen an der Beteiligung im Training.
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Nun also hat der Club-Chef das Ruder wieder einmal übernommen, und das mit Erfolg. „Die Jungs waren hinter mir. Sie haben das Potenzial und wollen einfach dranbleiben.“ Zweimal gab RWT gegen Erle die Führung (Tore: Azak, Yigit) wieder her. Nach dem 2:2 zur Pause drehten sie dann noch einmal auf. Ören und Azak schossen den Endstand heraus. Weitere dicke Möglichkeiten ließen die Herner jedoch wie schon im Spiel zuvor gegen Firtina allesamt aus.
„Normalerweise müssen wir am Ende acht, neun Stück machen“, kritisierte Kemal Sari nach dem Abpfiff. Doch der dritte Saisonsieg war endlich unter Dach und Fach. Mit nun neun Punkten auf dem Konto reduzierte sich der Rückstand ans rettende Ufer auf sieben Zähler. Sari bleibt positiv: „Wir kämpfen.“
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BV Rentfort - SG Herne 70 2:1 (0:0). Die SG Herne 70 bleibt auch im dritten Rückrundenspiel ohne Sieg und wendet sich so zunehmend dem Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga zu. Beim BV Rentfort kassierte die Drews-Elf eine 1:2 (0:0)-Niederlage, wodurch sich der Abstand von Platz zehn aus zum ersten Abstiegsplatz auf nur noch vier Zähler reduzierte.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Herner. Florian Drews scheiterte früh (5.) knapp am Pfosten. Doch im weiteren Verlauf bekam die SG 70 dann nicht mehr viel Konstruktives auf den Platz. „Schon die Laufbereitschaft hat gefehlt, wir konnten eigentlich froh sein, dass es noch 0:0 zur Pauste stand“, kritisierte Trainer Christian Drews.
Nach dem Seitenwechsel konnte er marginale Verbesserung feststellen, für einen Auswärtserfolg kam die Mannschaft jedoch praktisch nicht in Frage. Nach dem Rückstand hatte zwar Jan-Niklas Werthebach noch einmal Pech, als er mit einem Freistoß nur den Querbalken traf. Anstelle des Ausgleichs fiel stattdessen nur kurz später das 2:0 für die Gladbecker.
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Leider pfiff der Unparteiische in der Schlussphase Omar Keito einen Vorteil zurück, als der 70-Angreifer bereits allein aufs BV-Tor unterwegs war. So gelang den Gästen erst im nächsten Versuch das Anschlusstor, als Keitos Ball noch von einem Verteidiger per Kopf über die Linie gedrückt wurde (85.). Die Siebziger warfen in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne, zwingende Tormöglichkeiten sprangen dabei jedoch keine mehr heraus. „Das war einfach nicht gut, eine völlig verdiente Niederlage“, fasste Christian Drews zusammen.
BV Herne-Süd - SV Horst-Emscher 2:5 (2:2). Die aktuelle Phase der Saison verlangt dem BV Herne-Süd einiges ab. Ausgerechnet die schwersten Aufgaben fallen zusammen mit personellen Problemen. Die 2:5 (2:2)-Heimniederlage im Topspiel gegen den SV Horst-Emscher (2.) stellt den vorläufigen Höhepunkt einer schwarzen Serie dar. Am kommenden Sonntag wartet nun ausgerechnet auch noch das Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Tabellenführer FC Marl.
„Wir können das Ergebnis einordnen, wir sind schon sehr dünn besetzt“, erklärt Spielertrainer Dominik Ratsch die dritte deutliche Niederlage binnen acht Tagen. Mit Kocabicak, Bank, Mosemann, Fernau, Cagir und Türkoglu fehlt die Hälfte des Stamms. Auf der Bank konnten am Sonntag ausschließlich Spieler der C-Liga-Reserve aushelfen. Einsatzwille und Leistungsbereitschaft könne man den verbliebenen Kickern wiederum nicht absprechen, so Ratsch.
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Auf den 0:2-Rückstand fanden die Süder sogar noch bis zur Halbzeit eine Antwort. Luzha und Yunduka zogen gleich und verbreiteten neue Hoffnung. Die jedoch schwand mit dem neuerlichen Rückstand endgültig dahin. Zumal von der Bank keine nennenswerten Impulse zu erwarten waren. Ratsch: „Da war die Luft raus.“
Die Stimmung beim Tabellendritten sei allerdings nach wie vor gut, da lässt man sich auch nicht von der kommenden Aufgabe beirren. „In Marl wartet natürlich direkt das nächste Hammerspiel“, so Dominik Ratsch. „Aber niemand erwartet, dass wir da was holen. Auch das werden wir entsprechend einordnen können.“ Bislang konnte der FC Marl alle seine 17 Saisonspiele für sich entscheiden.
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