Castrop-Rauxel. Die SpVgg Horsthausen biete Favorit Wacker Obercastrop bei ihrem Westfalenligadebüt Paroli. Am Ende steht der Aufsteiger trotzdem ohne Punkte da.
Mit einer beachtlichen Leistung eröffnete die Sportvereinigung Horsthausen am Samstagabend die Westfalenliga-Saison. Der Aufsteiger bot dem Liga-Favoriten Wacker Obercastrop auf dessen Platz über die gesamte Spielzeit die Stirn. Einzig der Lohn blieb aus. Obercastrop siegte durch ein spätes Tor von Weltmeister Kevin Großkreutz mehr als schmeichelhaft mit 1:0 (0:0). Doch das Spiel hatte weiteres Spektakel bereitgehalten.
Horsthausen erwies sich in der Erin-Kampfbahn als top vorbereitet für das erste Saisonspiel. Die Fitness hielt bis in die Nachspielzeit, in der zweiten Halbzeit erarbeiteten sich die Gäste auch optisch Überlegenheit auf fremdem Platz. „Die Jungs hätten auch noch 100 Minuten Vollgas gegeben“, war sich Co-Trainer Latif Boudhan nach dem Abpfiff sicher. Auch die größere Anzahl an guten Tormöglichkeiten aus dem Spiel heraus hatten die Herner. Allein die Sturmreihe Horsthausens hatte keinen guten Tag erwischt.
Horsthausens Keeper Carpentier pariert zwei Handelfmeter
Auch der Unparteiische Jörn Schäfer strickte maßgeblich mit an der teils spektakulären Begegnung, die körperlich wie temporeich geführt wurde, lediglich mit Toren geizte. Zahlreiche Handspiele, mehr oder weniger deutlich, gab es auf beiden Seiten. Während Obercastrop jeweils davon kam, wurde Horsthausen hingegen heftig dafür bestraft.
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In der 38. Minute entschied der Schiri erstmals auf Elfmeter, weil Steven Josifov sich wegdrehend den Ball an den angelehnten Arm bekam. Alles Reklamieren half nicht. Allerdings hatte Horsthausen ja noch Benjamin Carpentier zwischen den Pfosten. Der Keeper hielt nicht nur den ganz schwach geschossenen Elfer von Marko Onucka mit Leichtigkeit. Carpentier hielt auch später Strafstoß Nummer zwei.
In der 90. Minute hatte es diesmal den sich in den Schuss von Shala werfenden Dominik Meißner erwischt. Wieder zeigte Referee Jörn Schäfer auf den Punkt – und sogar Rot für Meißner. Und wieder hielt Carpentier, diesmal gegen Elvis Shala.
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Horsthausen war da längst heißgelaufen. Wegen der eigentümlichen Handspiel-Linie des Schiedsrichters, aber auch ob der eigenen Abschlussschwäche. Und dann war da auch noch Kevin Großkreutz, der 85 Minuten lang kaum in Erscheinung trat, dann aber für die Entscheidung sorgte mit einem trockenen Schuss aus der Nahdistanz ins lange Eck. Das Drehbuch hielt so ein bitteres Ende für den Aufsteiger bereit. Horsthausen muss zunächst noch Lehrgeld zahlen.
„Ich bin überzeugt, dass heute nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat“, fasste Latif Boudhan die Saison-Premiere der Sportvereinigung zusammen. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung – außer natürlich mit der Torausbeute.“
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Auch den schönsten Spielzug der Begegnung (81.) hatten die Gäste zelebriert. In einer Phase, in der Obercastrop längst wankte und die Herner bereits mehrmals ganz nah am Führungstor gewesen waren, war Marvin Rathmann der Ausgangspunkt der flüssigen Aktion. Der Rechtsverteidiger stieß in die Zentrale und schickte mit einem Zuckerpass den eben erst eingewechselten Dominik Meißner in den 16er, der legte zurück auf Güngör Kaya, doch der Angreifer zielte frei stehend genauso schlecht, wie etwa Josifov (der gar das leere Tor verfehlte), Dilek und einige andere Horsthauser etliche Male zuvor.
SpVgg Horsthausen: Carpentier; Wilczynski (80. Meißner), Ergüzel, Kilian, Biebersdorf, Rathmann – Aydin – Siala (75. Bouchantiya), Kirchmeyer – Kaya, Josifov (46. Dilek)
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