Wattenscheid/Wanne-Eickel. Fynn Broos kommt aus der Landesliga zur SG Wattenscheid 09. Der Sohn eines Ex-Profis spielte in der Jugend unter anderem für den VfL Bochum.
Das hätte sich Fynn Broos noch vor wenigen Jahren nicht träumen lassen, sagt Fynn Broos selbst. Der 19-Jährige wechselt vom SV Wanne 11 zum Traditionsverein SG Wattenscheid 09. Dabei hatte er als Jugendlicher die Fußballschuhe schon an den Nagel gehängt.
Der Sohn von Ex-Profi Christian Broos, der zwischen 1992 und 1994 unter anderem 47 Zweitligaspiele für den Wuppertaler SV absolviert hat, kickte zwar in der Jugend nach dem Start beim DSC Wanne-Eickel auch einige Jahre für den VfL Bochum - aber danach schwand seine Leidenschaft für den Fußball dahin.
In der Jugend spielte Fynn Broos einige Jahre für den VfL Bochum
Als D-Jugendlicher wechselte er von der Castroper Straße zum TSC Eintracht Dortmund, und das blieb für einige Jahre seine letzte Station. „Bei Bochum hatte ich schon den Traum, es bis zu den Profis zu schaffen“, sagt der Schüler des Berufskollegs in Witten. Aber in Dortmund habe er irgendwie den Spaß am Fußball verloren, ohne dass er sagen könne, woran das genau lag.
Der Spaß kam aber wieder: Nach einigen Jahren Fußballpause begann Fynn Broos als A-Junior zusammen mit ein paar Freunden wieder zu kicken, in der Kreisliga beim VfB Börnig. „Nach drei Jahren Pause war ich da erstmal ganz schön unsicher am Ball“, räumt Broos ein. Doch das Ballgefühl kehrte schnell wieder zurück, die Folge waren viele Tore.
Die schoss er auch bei seiner ersten Station im Seniorenfußball, dem SV Wanne 11. Allerdings nicht sofort: „Das war eine totale Katastrophe“, sagt er über die Hinrunde der gerade beendeten Saison, als er außen spielte. „Dabei hatte ich dort in der A-Jugend auch gespielt.“
Viererpack gegen DSC Wanne-Eickel ist ein Höhepunkt
In der Rückrunde stellte Trainer Franko Pepe den Youngster im Sturmzentrum auf, und als Neuner fühlte sich Fynn Broos sofort pudelwohl. Insgesamt erzielte er in seiner ersten Saison bei den Erwachsenen, ein Höhepunkt war aber auch sein Viererpack im Kreispokal-Halbfinale gegen den DSC Wanne-Eickel im März. Im Mai feierte Broos auch seinen ersten Titelgewinn beim Finalsieg über Wacker Obercastrop - auch wenn er diesmal kein Tor beisteuerte. Aber das war eine Ausnahme: „In Wanne kehrte der Ehrgeiz zurück“, sagt Broos.
Die verpasste Meisterschaft mit den schwarzen Raben wurmt ihn. „Ich hätte mich gerne mit zwei Titeln verabschiedet“, sagt das 19-Jährige. „Wir hatten es selbst in der Hand, haben aber gegen Horst 08 und Langenbochum verloren. So ist Fußball: Da ging der Ball einfach nicht rein.“ Stattdessen schaffte es die SpVgg Horsthausen in die Westfalenliga, der Hombrucher SV angelte sich den Relegationsplatz.
SG Wattenscheid verzichtet auf Regionalliga - unabhängig von Dürens LizenzJetzt geht der gebürtige Herner die nächste Aufgabe an, und die heißt SG Wattenscheid 09. Von seinem Vater habe er erfahren, dass er die Möglichkeit zu einem Probetraining beim bisherigen Regionalligisten habe, so Fynn Broos. Und da hat er anscheinend überzeugt. Auch die Gespräche mit Trainer Christian Britscho und Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo seien sehr gut gewesen. „Da habe ich mich direkt wohlgefühlt.“
Dass die SGW am Freitag erklärte, sie werde in der Oberliga und nicht in der Regionalliga an den Start gehen schmälert Fynn Broos’ Vorfreude nicht. Auch so sei der Sprung schon groß: Vor Vorbereitungsbeginn will er sich richtig fitmachen, um körperlich mithalten zu können.