Herne/Wanne-Eickel. 30 Vereine aus der Stadt machten mit bei der landesweiten Aktion „Pink gegen Rassimus“. Warum Herne/Wanne-Eickel dabei eine Sonderstellung hat.
Wer im März auf den Internet-Präsenzen der verschiedensten Vereine unterwegs war, wird an einer Farbe nicht vorbeigekommen sein. Statt Schwarz-Gelb, Grün oder Blau-Weiß war Pink die vorherrschende Farbe. Eine Signalfarbe mit Signalwirkung. Unter dem Motto „Pink gegen Rassismus“ bekannten Vereine aus Herne und Wanne-Eickel Farbe für einen offene und toleranten Sport ohne Fremdenfeindlichkeit in ihrer Stadt.
30 Vereine und Abteilungen nahmen bei der dritten Ausgabe des NRW-weiten Programms vom 19. März bis zum 2. April teil. Von Fußball über Breitensport bis zum Reitverein waren sie sich einig: Das ist eine unterstützenswerte Aktion. Die Resonanz und die Einsatzfreude, die die Vereine bewiesen, sorgt beim Stadtsportbund (SSB) für ein durchweg positives Fazit. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Frank Stieglitz, Fachkraft für Integration durch Sport im SSB. „Die Vereine sind engagiert bei der Sache.“
„Pink gegen Rassismus“: Vereine beteiligen sich durch eigene Aktionen
Denn die Aktion besteht nicht nur aus dem Posten von Fotos in den pinken T-Shirts und dem verwenden eines Hashtags. Bereits bei der ersten – noch durch Corona geprägten – Ausgabe 2021 hatte Stieglitz den Appell ausgesandt, dass die Vereine durchaus Initiative ergreifen dürfen, durch eigene Aktionen auf diesen Zweck aufmerksam machen können.
Das ließen sich die heimischen Vereine nicht zweimal sagen. Die SpVgg Horsthausen bestritt einen kompletten Heimspieltag unter diesem Motto, die Wassersportgemeinschaft Wanne-Eickel paddelte in Pink an, und die E-Sportler des DSC Wanne-Eickel richteten ein Turnier aus. Und das sind nur ein paar Beispiele.
Frank Stieglitz: „Es wächst immer mehr“
„Das ist nur Herne“, meint Stieglitz. Die Vereine würden von sich aus mit Aktionsideen an den SSB herantreten und setzen den Appell von vor zwei Jahren bestens um. „Es wächst immer mehr. In anderen Bünden und Verbänden ist das nicht so. Dort werden zwar Fotos gemacht und gepostet, aber Aktionen wie hier in Herne habe ich dort nicht gesehen“, erklärt Stieglitz. Auch das kontinuierliche Engagement von Oberbürgermeister Frank Dudda sei nicht selbstverständlich. „Das gibt es in anderen Städten nicht, dass sich der OB so dazu stellt. Das ist klasse.“
Und die Vereine zeigen Flagge, auch über die Stadtgrenze hinaus. Die Verbandsliga-Footballer der Black Barons posierten nach ihrem Scrimmage gegen die Osnabrück Tigers gemeinsam mit den Gästen und dem „Pink gegen Rassismus“-Banner. Auch die vereinseigene U16 in der Spielgemeinschaft mit den Duisburg Vikings machte sich für die Aktion stark.
„Pink gegen Rassismus“ hat sich etabliert und wird von den Vereinen gut angenommen. Zehn mehr als im ersten Jahr der Aktion kann Stieglitz nun zählen. Bei knapp 170 Vereinen im Stadtgebiet ist da aber noch Luft nach oben, oder? „Wir würden uns nicht wehren, wenn noch mehr Vereine mitmachen würden“, antwortet Stieglitz.
Ein Wachstum ist möglich, nur irgendwann wäre eine natürliche Grenze erreicht, was Organisation und auch das T-Shirt-Kontingent, das durch die „Partnerschaft für Demokratie Herne“ finanziell unterstützt wird, angehe.
Wachstum hin oder her: Mit dem Status quo der Aktion ist der Stadtsportbund zufrieden. Denn sie erreicht alle Vereine. Von klein bis groß, von Leistungs- über Breiten- bis Nischensport. Alle werden mitgenommen. Und genau das soll „Pink gegen Rassismus“ ja auch bewirken.
WAZ-Lokalsport aus Herne und Wanne-Eickel im Netz
- Damit Sie keine Sport-Nachrichten aus Herne und Wanne-Eickel verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter hier
- Zu „Sport in Herne und Wanne-Eickel: Die WAZ-Gruppe“ auf Facebook geht es hier
- Zu „waz_sport_hernewanne auf Instagram geht es hier
- Zu allen unseren Artikeln aus dem Herner und Wanne-Eickeler Sport geht es hier