Herne. 2019 führte Trainer Sebastian Saitner die SG Herne 70 in die Bezirksliga. 2022 folgte das Comeback. Nun ist die Zusammenarbeit wieder beendet.
Das Comeback des Meistermachers von Fußball-Bezirksligist SG Herne 70 war nicht von langer Dauer. Der Tabellenneunte trennte sich Anfang der Woche überraschend von Sebastian Saitner, nach sechs Rückrundenspielen. Der verletzte Kapitän Jonas Borin übernimmt vorerst die Verantwortung an der Seitenlinie.
Erst im Sommer 2022 war Saitner an die Vödestraße zurückgekehrt. Doch es lief nicht so rund wie gewünscht in der laufenden Spielzeit, und in den letzten Begegnungen schien zudem der sprichwörtliche Wurm drin im Spiel der Siebziger. „Es war schon klar, dass es Zeit wird abzuliefern. Fußball ist eben Ergebnissport“, meint Sebastian Saitner deshalb auch. Insofern zeigt er bei aller Enttäuschung Verständnis für das Handeln des Vereins. „Die Ergebnisse waren halt nicht so berauschend.“
Niederlagen gegen Abstiegskandidaten
Die jüngsten Pleiten gegen Kirchhellen (14.) und Gladbeck (15.), zwei Teams aus der Abstiegszone, waren zwei zu viel. „Und Woche für Woche von unglücklich zu reden, ist irgendwann halt auch nicht mehr glaubwürdig“, so Saitner. Nach 23 Saisonspielen mit acht Siegen, fünf Unentschieden und zehn Niederlagen ist also wieder Schluss für den Trainer, der den Klub 2019 erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga geführt hatte.
„Aufstiegstrainer, alles schön und gut“, seufzt Saitner nun. „Siebzig bleibt auch mein Herzensverein. Aber Bezirksliga soll wohl einfach nicht sein.“ Ob mit ihm oder ohne ihn, vom Klassenerhalt der Mannschaft zeigt dich der scheidende Trainer fest überzeugt. Alle müssten sich eben hinterfragen, warum der Erfolg oftmals ausbleibt. „Die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht“, so Saitner, der sich in seiner nun fußballfreien Zeit aber weiter an der Vödestraße blicken lassen will.