Herne. Der Alfred-Schmidt-Pokal steigt: Wer wird inoffizieller Stadtmeister? Das sagen Außenseiter wie Herne 70, Holsterhausen und RWT zu ihren Chancen.
Zum insgesamt 32. Mal geht es an diesem Wochenende um die inoffizielle Herner Hallen-Stadtmeisterschaft in der Westringhalle – der Alfred-Schmidt-Gedächtnispokal steht an. Rekordsieger SC Westfalia Herne wird nicht dabei sein, die Favoritenbürde liegt daher auf den verbleibenden Westfalenligisten im Feld, DSC Wanne-Eickel und SV Sodingen.
Dass der Titelverteidiger (DSC) und der Ausrichter (SVS) das Rennen ausschließlich unter sich ausmachen, ist damit natürlich nicht gesagt. Immer wieder sorgten auch die vermeintlich „Kleinen“ für Furore – bis hin zu Finalerfolgen.
Alfred-Schmidt-Pokal in Herne: Zuletzt gab es 2015 eine Sensation
Man muss schon ein wenig zurückschwenken in die Vergangenheit, um die Highlights der Underdogs ausfindig zu machen. 2015 war es zuletzt der FC Marokko, dem die Sensation gelang. Die SpVgg Horsthausen (2012) oder der SC Constantin (2005) waren weitere Kreisligisten, die sich am Ende die Krone aufsetzen und die Siegerschecks einheimsen durften. Bezirksligist Fortuna Herne schaffte dies 2013.
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Alle genannten Außenseiter sind in diesem Jahr nicht am Start. Zeit also für neue Teams, nach vorne zu preschen und sich für Preisgelder und Wanderpokal, und nicht zuletzt die Ehre, ins Zeug zu legen. Insgesamt werden 1450 Euro verteilt: Der Sieger erhält 750 Euro, für den Zweitplatzierten winken 400 Euro, der Drittplatzierte erhält 300 Euro.
Die Ziele jenseits der Preise lauten derweil teamübergreifend: munter kicken und gesund bleiben. „Keine Verletzungen, Spaß haben und mindestens die Zwischenrunde erreichen“, formuliert es etwa Sebastian Saitner, Trainer von Bezirksligist SG Herne 70. Die Siebziger bekommen es in der Vorrunden-Gruppe A neben Favorit SV Sodingen mit den Kreisligisten BV Herne-Süd (A) und FC Herne 57 (B) zu tun.
Alfred-Schmidt-Pokal in Herne: Spaß steht im Vordergrund
„Neun Feldspieler plus zwei Torhüter werden eingesetzt“, so Saitners Plan. Die anderen Spieler der Mannschaft dürfen übrigens am Wochenende nicht die Füße hochlegen. „Der Rest macht jeweils eine kleine Einheit am Samstag und Sonntag“, so der 70-Trainer.
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Bei Gruppengegner Herne-Süd geht man das Turnier ganz ähnlich an. „Wir wollen den Zuschauern guten Hallenfußball bieten und das Turnier unverletzt überstehen“, so Trainer Serhat Hakan. Sportliche Ziele bleiben dort eher außen vor. Ein kleiner Mix aus neuen Spielern und Spielern, die schon zur Hinrunde im Kader waren, sollen die Süd-Combo für den Budenzauber bilden.
Der zweite Bezirksligist im Feld, RW Türkspor (Gruppe C mit SV Wanne 11, VfB Börnig, ESV Herne), formuliert da schon eher Ambitionen. Für Ersan Kaya, Trainer-Nachfolger von Erdal Bastürk, steht etwa der zweite Turniertag außer Frage. Kaya geht sogar weiter: „Das Halbfinale wäre schon ordentlich – also bei den besten vier Teams wollen wir dabei sein.“
Alfred-Schmidt-Pokal in Herne: Favoriten? Das hängt vom Kader ab
Dabei wird die Truppe auf Spieler verzichten, die sich in der Vergangenheit schon einmal größere Verletzungen in der Halle zugezogen haben. Dazu ist Kapitän Hakan Ören aktuell im Urlaub. Kaya: „Wir werden nicht mit allen Stammspielern antreten, aber dennoch mit einem guten Hallenkader.“
Die WAZ wird das Turnier übrigens live im Stream übertragen – hier finden Sie alle Infos!
Wie die jeweilige Besetzung der Gegner aussieht, das bleibt für alle Beteiligten eine Überraschung. Diese Einschränkung machen dann auch alle in der Favoritenfrage. Ersan Kaya sieht den SV Sodingen ganz vorne. Den Ausrichter sowie DSC und Firtinaspor zählt auch Sebastian Saitner auf, „falls sie mit dem normalen Kader anreisen“. Serhat Hakan schränkt gleichermaßen ein. „Einen klaren Favoriten zu nennen, ist aktuell sehr schwer“, so der Süd-Coach. Neben den beiden Westfalenligisten zählt er aber Wanne 11 und die Sportfreunde Wanne-Eickel dazu.
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A-Ligist SV Holsterhausen versucht es in Gruppe D (mit Sportfreunde, DJK Falkenhorst, ASC Leone) wiederum mit einer „gemischten Mannschaft“ sich so gut es geht zu verkaufen. Trainer Andreas Meise weist dabei auf einen weiteren wichtigen Faktor bei einem Turnier mit kurzen Spielzeiten hin: „Wer am Ende als Erster durchs Ziel geht, hat auch etwas mit Glück zu tun.“ Chancen zur Sensation sind da – alle starten am Samstag bei null.