Herne. Westfalia Herne führt früh gegen den Tabellenführer. Aber TSD entscheidet das Spiel mit einem Hattrick innerhalb von 20 Minuten, gewinnt mit 5:2.

Über die Rollenverteilung im Spiel gegen den Tabellenführer Türkspor Dortmund 2000 hatte sich Henry Celik keine Illusionen gemacht.

Westfalia Herne als Underdog, die Dortmunder als Favorit. Auch wenn weite Teile davon in der ersten Halbzeit nichts zu sehen war: Spiel und Ergebnis hielten sich am Ende ans Tabellen-Drehbuch. Mit 2:5 (1:1) unterliegt der SCW dem Tabellenführer.

Einer aus dem Herner Umfeld war vor dem Anpfiff noch optimistisch gewesen und tippte für diesen Tag auf ein „drei-eins für uns“: kühn.

Westfalia Herne führt durch Arslans Treffer in der ersten Spielminute

Das wäre ja was gewesen an diesem Tag, und das gegen den Tabellenführer Türkspor Dortmund 2000. Aber zumindest für den Anfang der Partie ging dieser Tipp in die richtige Richtung. Denn die Begegnung war gerade mal angepfiffen, da zog Aker-Ali Arslan zum Sprint an und zog ab, in den Winkel des kurzen Ecks: 1:0 für Westfalia Herne, eine erste Überraschung hatte diese Partie schon mal nach noch nicht einer Minute.

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„Immerhin schon mal der Ehrentreffer“, brummte ein anderer Herner, der schon zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz so optimistisch war für dieses Spiel gegen den klaren Favoriten. Aber für den Anfang wirkte dieser Treffer schon einmal, der Tabellenführer tastete sich zunächst fahrig in die Offensive.

Die Herner dagegen warteten auf Konter. Einer, von Max Maron abgeschlossen machte dem SCW die Bahn frei zum zweiten Treffer – fast. Marons Schuss landete am langen Pfosten und prallte vom Aluminium zurück ins Feld. Aber in der 37. Minute glichen die Dortmunder dann aus.

Ömer Akman zog aus der Distanz ab. Der Ball war minimal abgefälscht, aber Florian Altmeyer, diesmal statt Daniel Kassen von Beginn an im Tor, sah trotzdem nicht gut aus, als der Ball zentral einschlug – der 1:1-Ausgleich des Tabellenführers.

Türkspor Dortmund: Hattrick durch Mateus Ajala Cardoniz

Die Dortmunder hatten das Spiel in ihre gewünschte Richtung gelenkt, und die blieb direkt nach der Pause justiert. Wieder der erste Angriff, diesmal durch den TSD, für den Mateus Ajala Cardoniz in der 47. Minute zum 2:1 der Gäste abschloss.

Keine Chance in diesem Fall für Daniel Kassen, der nach der Pause wieder den Job im Herner Kasten übernommen hatte.

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Die Dortmunder ließen sich nicht mehr aus der Tabellen-Führer-Favoriten-Spur drängen, blieben bissig. Wieder Cardoniz spurtete nach einer guten Stunde los, diesmal über die linke Seite, und traf ein weiteres Mal, diesmal in den anderen Winkel hinter Daniel Kassen, zum 3:1 der Gäste. Dortmunds Nummer 95 hat aber noch andere Abschlussvarianten drauf, wie er in der 67. Minute zeigte. Da bekam er den Ball von der rechten Angriffsseite serviert, diesmal traf er per Kopf zum Hattrick, 1:4.

Die Dortmunder waren in schnellen 20 Minuten zur Entscheidung gekommen. Die Herner gaben nicht auf, suchten noch mal die Offensive. Der eingewechselte Emre Ucar schloss vom linken Strafraumeck aus trocken ab in den langen Winkel zum 2:2 (80.), die Gäste lieferten aber in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 2:5 (90.+2).

Westfalia-Trainer Henry Celik fand die erste Halbzeit gut: „Wir führen, sie waren überrascht, wir hatten sie da, wo wir sie haben wollten.“ Aber dann sei das 1:1 gefallen – nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein unnötiger Gegentreffer, so Henry Celik. „Und dann spielst du mit breiter Brust, wenn du oben stehst. Die Niederlage für uns ist dann ein, anderthalb Tore zu hoch ausgefallen.“

Tore: 1:0 (1.) Arslan, 1:1 (37.) Akman, 1:2 (47.) Cardoniz, 1:3 (61.) Cardoniz, 1:4 (67.) Cardoniz, 2:4 (80.) Ucar, 2:5 (90.+2) Braja.
Westfalia: Altmeyer (46. Kassen); Birli (39. Kulpmann), Brüggemann, Gatzenmeier, Ölcek – Hatim (72. Ucar), Koymali – Maron, Yilmaz – Kanapin (60. Derwish), Arslan.