Herne. Oberliga-Start des HC Westfalia Herne: Trainer Krebietke sagt, was den Aufsteiger erwartet – und wie das Team die Herausforderung annimmt.
Die Zeit der Testspiele und der Aktivitäten zur Vorbereitung auf die neue Saison ist für den HC Westfalia Herne vorbei: Mit dem Heimspiel gegen die Sportfreunde Loxten fällt an diesem Sonntag um 18 Uhr in der Westringhalle der Startschuss zur Handball-Oberliga.
Nach zwei Aufstiegen in Folge dürfen die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden. Handballerfahrene Beobachter wissen, dass der Sprung von der Verbands- in die Oberliga enorm ist.
Dennoch ließ Trainer Stephan Krebietke im Gespräch mit der -Sportredaktion eine positive Grundeinstellung und viel Zuversicht erkennen.
HC Westfalia Herne geht „gut vorbereitet ins Rennen“
Ist die Mannschaft für das Abenteuer Oberliga gerüstet und konnte die Vorbereitungsphase zufriedenstellend abgeschlossen werden?
Krebietke: Da wir ja nicht viele Veränderungen in der Mannschaft haben, konnten wir auf die gewachsenen Strukturen gut aufbauen. Anfangs hakte es zwar etwas in der Vorbereitung durch Krankheiten, Verletzungen und Urlaub, hinten heraus war ich aber mit der letzten Phase sehr zufrieden. Bis auf Tim Krause, der sich ja bekanntlich im ersten Training das Kreuzband gerissen hat, sind alle an Bord. Wir gehen gut vorbereitet ins Rennen und freuen uns auf die Saison. Ich bin mir sicher, dass wir dahin gehören. In den letzten Tagen hatten wir noch ein Testspiel gegen Rheinhausen, Ligakonkurrent aus dem anderen Landesverband, das nicht überragend, aber gut abgewickelt wurde.
Mit Linkshänder Tim Krause fällt im rechten Rückraum ein ganz wichtiger Spieler länger aus. Hat sich in der Vorbereitung gezeigt, dass dieser Ausfall innerhalb des Teams kompensiert werden kann?
Mit Henrik Komisarek und Joshua Dudda habe ich für diese Position zwei Spieler, die ihre Sache bisher gut gemacht haben und in die ich großes Vertrauen setze. Und dennoch fehlt uns natürlich Tim Krause, der auch mal mit ganz überraschenden Aktionen die einfachen Tore machte und richtig Gas geben konnte. Aber ich bin auch hier zuversichtlich.
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Wie bewerten Sie die Leistungsstärke der Oberliga insgesamt und des ersten Gegners Loxten im Besonderen?
ch sehe die Mannschaften leistungsmäßig recht eng beieinander, so dass es viel auf die Tagesform ankommen wird. Die Akteure sind durchweg erfahrener als in den Teams der bisherigen Ligen. Das gilt nicht nur für Spieler mit Zweitligaerfahrung. Auch die Körperlichkeit, Größe, Wurfkraft und die Abgezocktheit der Spieler sind nicht vergleichbar. Wir müssen uns auf ganz andere Spielertypen einstellen. Gerade auch in engen Spielen ist oft die Routine entscheidend. Das macht die ganze Sache schwieriger. In Vorbereitungsturnieren habe ich uns mit Villigst-Ergste, Menden Sauerland und auch Bommern durchaus auf Augenhöhe gesehen. Sportfreunde Loxten, unser erster Gegner, gehört für mich dagegen zu den Mitfavoriten.
In drei Spielen der vergangenen Saison habe ich Loxten per Video studieren können. Die gehen mit ganz anderer Wucht in die Zweikämpfe und sind sehr wurfstark. Unser Gast baut wie wir auf zwei Abwehrsysteme und trifft bei festen Abläufen gute Entscheidungen Wir spielen einen etwas anderen Handball und wollen mit unserer Schnelligkeit, Spieltechnik sowie dem Tempospiel dagegen halten. Das erste Heimspiel ist für uns etwas Besonderes. Wir haben Bock drauf und wollen die Herausforderung annehmen. Meine Jungs dürfen mich mit guten, beherzten und mutigen Aktionen durchaus gerne überraschen. Der Druck liegt jedenfalls eher beim Gegner, was für uns kein Nachteil ist.
Wo sehen Sie Ihre Mannschaft nach der ersten Oberligasaison oder setzen Sie sich zu Beginn sogar ein klares Ziel?
Es wäre vermessen, nach zwei Aufstiegen auch in der Oberliga ganz oben mitspielen zu wollen. Auch wenn ich unsere Konkurrenten in ihrer Gesamtheit noch nicht so gut kenne, schätze ich die Spielstärke hoch ein. Wir möchten aber nicht ganz hinten rumkrebsen, sondern gut mitspielen, uns in der Tabellenmitte platzieren und auch den einen oder anderen Überraschungssieg landen. Bei mir und der Mannschaft besteht durchaus gesunder Optimismus. Wir werden uns nicht verstecken und keine Angst zeigen.
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Der HCW hat ja in den letzten beiden Jahren das Verlieren nicht erlebt und wird sich in der Oberliga zwangsläufig gegen den einen oder anderen Gegner auch eine blutige Nase holen. Wird die Mannschaft damit gut umgehen oder muss sie das wieder lernen?
Auch Niederlagen können vor allem nach einer großen Gegenwehr stark machen, wenn man aus einem Auftritt die richtigen Schlüsse zieht. Mein Team wird sich durch eine Niederlage nicht aus der Bahn werfen lassen.
Zum Schluss noch eine Frage zum neu festgelegten Heimspieltag: Warum finden in dieser Saison bis auf das Auftaktspiel sämtliche Heimduelle am Samstag um 18 Uhr in der Westringhalle statt?
Wir wollten unbedingt von einem zwischen Samstag und Sonntag wechselnden Spieltag abkommen, um einen dauerhaften Anwurftermin als festes Datum einprägsamer anzubieten. Dazu erschien uns der Samstag nach dem Ende der Fußballbundesliga und als Einstimmung für anschließende Unternehmungen gerade auch unserer jüngeren Fans besonders geeignet. Gegen Loxten sollten uns aber die Fans noch einmal am Sonntag die volle Unterstützung geben.
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