Herne. Der DSC Wanne-Eickel kämpft im Finale, am Ende sichert sich der Lüner SV den Titel beim Cranger-Kirmes-Cup. Der Unterschied ist früh zu sehen.
Der Lüner SV hat den Cranger-Kirmes-Cup 2022gewonnen. Die Rot-Weißen setzten sich im Finale mit 3:1 gegen den DSC Wanne-Eickel durch, der den Pokal damit nach drei Jahren wieder abgeben muss. „Trotz der Niederlage bin ich zufrieden mit dem Kampfgeist, dem Einsatz und auch der Leistung meiner Mannschaft. Natürlich hätten wir das Turnier gerne gewonnen, aber ich bin mir sicher, dass uns diese fünf Spiele deutlich weitergebracht haben“, so das Fazit von Sebastian Westerhoff.
Dabei standen die Vorzeichen vor der Partie alles andere als gut für sein Team. Marco Kampmann und Bile Anobian hatten sich am Freitag, beim Halbfinalsieg gegen Erkenschwick, verletzt und gesellten sich auf die lange Ausfallliste des DSC. Während die Wanner somit nur 13 Feldspieler zur Verfügung hatten, sah dies beim LSV ganz anders aus. Neben den elf Akteuren, die von Beginn an auf dem Platz standen, machten sich auf dem kleinen Sodinger Kunstrasenplatz noch zehn (!) weitere Akteure warm. Doch diesen Unterschied merkte man auf dem Platz nur in den ersten 20 Minuten.
DSC Wanne-Eickel schafft es 20 Minuten, die Null zu halten
Der DSC fand nicht richtig ins Spiel und bekam keinen wirklichen Zugriff auf die Gegenspieler. Die erste Chance des LSV vereitelten Keeper Daniel Schultz und Khaled Merhi noch gemeinsam, wenig später hatte der DSC Glück, dass der Ball auf der Latte landete. In Spielminute 20 war es dann jedoch soweit: Nach einem langen Ball verschätzte sich Daniel Schultz leicht, kam etwas zu langsam aus seinem Tor, Kevin Usang war vor ihm am Ball und konnte diesen anschließend im Tor unterbringen. Doch mit der kurz darauf durchgeführten Trinkpause änderte sich das Bild.
Die Wanner agierten nun deutlich gefestigter, spielten zielstrebiger in die Spitze und kamen bis zur Pause auch zu zwei guten Tormöglichkeiten. Antonio Abazi stand rechts im Strafraum frei, doch sein Schuss wurde erst gehalten und auch den Nachschuss setzte der junge Rechtsverteidiger über das Tor. Die größte Möglichkeit vergab Xhino Kadiu. Der Stürmer wurde von Neuzugang Luca Hauswerth wunderbar freigespielt, doch sein überlegter Flachschuss strich ganz knapp am rechten Pfosten vorbei.
Auch nach Wiederanpfiff blieb der DSC vorerst das bessere Team, Lünen war nach schnellen Kontern aber weiterhin gefährlich. Innerhalb von zwei Minuten rettete Kai Strohmann einmal in höchster Not, in der anderen Situation schoss ein LSV-Stürmer knapp vorbei.
Szduy verkürzt, der DSC wird danach aber ausgekontert
Das Tor fiel kurz später dann aber auf der anderen Seite. Ein überlegter langer Ball von Innenverteidiger Khaled Merhi fand Xhino Kadiu, der diesen im Zweikampf behaupten konnte und ihn dann quer in die Mitte auf David Szduy legte. Der schnelle Außenspieler musste die Kugel dann nur noch im leeren Tor unterbringen. Der DSC wollte mehr, vergaß dabei aber die Absicherung. Lünen spielte nach einem Konter schnell nach vorne, die Flanke von der rechten Seite fand Milan Sekulic, der freistehend zur erneuten Führung einköpfen konnte. Und dieser Treffer zeigte Wirkung.
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Die Wanner wurden von Minute zu Minute müder, Lünen schöpfte das Wechselkontingent hingegen fast vollständig aus. Nico Berghorst sorgte mit einer schönen Einzelleistung für das 3:1 und damit auch für die Entscheidung. Zwei Minuten vor Schluss wurde Xhino Kadius Kopfball noch mal auf der Linie geklärt, am Ende holte sich Lünen den Titel und das Preisgeld von 3000 Euro.
„Die Jungs haben alles reingehauen und sind nun zurecht auch sehr müde. Wir haben aufopferungsvoll gekämpft. Wir werden in der Saison merken, dass diese fünf anstrengenden Partien uns definitiv körperlich weitergebracht haben. Und 1000 Euro für den Zweitplatzierten gibt es ja auch noch“, so Sebastian Westerhoff abschließend.
- Tore: 0:1 (20.), 1:1 Sdzuy (61.), 1:2 (69.), 1:3 (80.).
- DSC: Schultz; Aydin, Strohmann, Merhi, Abazi (81. Ayaz) – van der Heusen, Hauswerth, Sdzuy, Batmaz, El-Hamad (70. Savurgan) – Kadiu.
SV Sodingen beendet das Turnier auf Rang vier
Der SV Sodingen hatte das Spiel um Platz drei beim eigenen Turnier zuvor mit 1:3 gegen die Spielvereinigung Erkenschwick verloren. Genau wie sein Wanner Trainerkollege Sebastian Westerhoff hatte auch SVS-Coach Thomas Stillitano mit einem stark dezimierten Kader zu kämpfen, denn ihm stand nur ein Auswechselspieler zur Verfügung.
Zu allem Überfluss ging Erkenschwick bereits in Spielminute eins in Führung und spielte diese in der Folge sicher nach Hause. Für den Drittplatzierten traf der Herner Stefan Oerterer doppelt.
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