Herne. 2:0 bezwingt Titelverteidiger Wanne-Eickel des SV Wanne 11 zum Auftakt des Kirmes-Cups. Der Trainer ist zufrieden, ein junger Neuzugang glänzt.

Manchmal, aber wirklich nur manchmal, ist Sebastian Westerhoff ein Scherzbold: „So Männer, jetzt noch 20 Minuten auslaufen“, empfing der Trainer des DSC Wanne-Eickel seine Mannschaft am Mittwochabend nach dem 2:0-Sieg über den SV Wanne 11 im Auftaktspiel des Cranger-Kirmes-Cups 2022. Das war (natürlich) ein Jux, denn Westerhoff war mit der Leistung seiner Elf sehr zufrieden: „Wir waren die bessere Mannschaft, besaßen jederzeit die Kontrolle und ließen kaum eine Torchance zu.“

Sein Gegenüber, Peter Adamek, wollte seinen Schützlingen keinen Vorwurf machen: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen und aus unseren Möglichkeiten als Mannschaft das Beste gemacht.“

Cranger-Kirmes-Cup: Der Strafraum war kein „16er"

Die Gründe für die Niederlage gegen den Fußball-Westfalenligisten, gegen den die 11er noch am letzten Sonntag hochverdient mit 3:1-Toren gewannen, sah er woanders: „Individuelle Fehler bei den Gegentoren, während im Angriff einige falsche Entscheidungen getroffen wurden.“ Aber, so der Vertreter des urlaubenden Cheftrainers Franko Pepe: „Das war für uns heute ein guter Lernprozess.“

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Lernfähig zeigte sich auch der Veranstalter SV Sodingen, bei dem gestern wieder zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für einen reibungslosen Ablauf außerhalb des Rasens sorgten. Denn das Eröffnungsspiel fing fünf Minuten später als angesetzt an, da der Platzwart den Strafraum noch einmal einkreiden musste – in der ersten Version war er wahrlich kein „16er“.

Zähe erste Hälfte – der starke Ayaz scheitert am Torwart

Was die 22 Akteure dann in den ersten 40 Minuten (im Turnier wird die Spielzeit in der Vorrunde um je fünf Minuten pro Halbzeit verkürzt) zeigten, war eher zäh. Der DSC war überlegen, Neuzugang Ismet Batmaz und Kapitän Kai Strohmann ließen aber zwei gute Chancen liegen. Besser wurde es erst nach 20 Minuten: Zum einen, weil beide Trainer in der Trinkpause einige Dinge ansprachen, zum anderen, weil der komplett verbrannte Rasen im Dr. Jovanovic-Glück-Auf-Stadion endlich Wasser bekam – von oben.

Bilé Anobian von DSC Wanne-Eickel, spielte auf der rechten Seite – und zeigte mit einigen Dribblings eine gute Leistung. Hier geht er an Fynn Broos von SV Wanne 11 vorbei
Bilé Anobian von DSC Wanne-Eickel, spielte auf der rechten Seite – und zeigte mit einigen Dribblings eine gute Leistung. Hier geht er an Fynn Broos von SV Wanne 11 vorbei © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Das kleine Gewitter motivierte den DSC zu einer Schlussoffensive. Das erste Turniertor blieb nur aus, weil Sven Heintze im Kasten des Landesligisten einen Kopfball von Yunus Ayaz prächtig parierte.

Überhaupt Ayaz: Der Neuzugang aus der U19 von Eintracht Dortmund ist bisher einer der Gewinner in der DSC-Vorbereitung. Abgeklärt als Innenverteidiger in der Defensive, stark bei Standards, Trainer Sebastian Westerhoff darf sich über eine echte Verstärkung freuen.

Nick Ruppert trifft zum 1:0 nach einer Stunde

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Nach dem Wechsel wurde die Partie rasanter. Der DSC drückte, musste aber bis zur 58. Minute warten, als der eingewechselte Eduard Uspenskij nach einem feinen Pass in die Tiefe frei auf Sven Heintze zulief. Der Torwart rettete mit einer Fußabwehr, der Ball fiel Nick Ruppert vor die Füße, der ins leere Tor einschob. Nur 120 Sekunden später hatte der SV Wanne 11 die Riesenchance, das Spiel zu drehen. Doch Steven Murru scheiterte mit einem Foulelfmeter an DSC-Torwart Daniel „Schulle“ Schultz.

Kurz darauf die Entscheidung: Nach einem Konter kam Ismet Batmaz an den Ball, sein abgefälschter Schuss bedeutete das 2:0. Verdienter Lohn für den Neuzugang vom FSV Duisburg, der in der Spitze rackerte und immer anspielbereit war. Kurz vor Schluss wurde er noch einmal elfmeterreif gefoult, doch die Pfeife von Schiedsrichter David Henning blieb stumm.

So haben sie gespielt:

  • DSC Wanne-Eickel – SV Wanne 11 2:0 (0:0)
  • Tore: 1:0 (58.) Ruppert, 2:0 (65.) Batmaz Schiedsrichter: David Henning
  • DSC: Schultz; Engel (49. Uspenskij), Strohmann, Ayaz, Anobian (74. El Hamad); Kampmann, Hauswerth, Aydin; Szudy, Ruppert, Batmaz.
  • Wanne 11: Heintze; Hyna (41. Reimann), Boudhan, Polat; Stehle, Atmaci (64. Welp), Oeztürk, Fink (70. Ennaji); Murru (83. Oberc), Omerovic (73. Drews), Broos (48. Al-Hussein).

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