Herne. Bei der Herner Fußballwoche findet die SG Herne 70 in Hälfte zwei zur Aggressivität – und zaubert ein wenig. Firtinaspor dagegen hat es schwer.

Das Gewitter über Herne hatte sich zwar schon entladen, bevor die zweite Halbzeit der Partie zwischen SG Herne 70 und Firtinaspor Herne angepfiffen wurden – auf dem Platz knallte es aber auch danach noch ordentlich. Nach fünf Toren in drei Minuten zum Auftakt einer hitzigen zweiten Hälfte steht die SG 70 kurz vorm Einzug ins Finale bei der Fußballwoche des SC Westfalia Herne am Schloss Strünkede.

Zuvor hatten die Spvg. BG Schwerin und der FC 96 Recklinghausen sich 1:1 getrennt. Beide stehen mit einem Punkt am Tabellenende, haben keine Chance mehr aufs Endspiel. Auch Firtinaspor muss auf einen Ausrutscher der SG 70 hoffen, nachdem sie ihre 1:0-Pausenführung verspielten.

Nach einer Viertelstunde brachte Ridvan Balci einen Eckball ganz scharf vors Herner Tor. Ob noch jemand dran war, schwer zu erkennen – Bünyamin Ertürk im Tor jedenfalls konnte den Ball erst hinter der Linie kontrollieren. Damit ging es in die Pause, das war verdient.

Firtinaspor Herne führt verdient, nach der Pause dreht Herne 70 auf

„Mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden, wir haben dominiert, hatten mehr Ballbesitz und hätten auch höher führen können“, fand Trainer Marcel Radke. „Aber nach der Pause haben wir völlig den Faden verloren, waren viel zu passiv, kamen nicht in die Zweikämpfe und so kriegst du drei Gegentore. Diese Phase hat uns das Spiel gekostet.“

Auch interessant

Von der 32. Minute bis zur 36. Minute (gespielt werden 2x30) drehten die Siebziger die Partie von 0:1 auf 3:1. Oguzhan Türkoglu und Marc Ostermann nutzten zwei Fehler der Gäste für die ersten beiden Tore. Das dritte war dann besonders sehenswert. Nach einem Lupfer-Pass in den Rücken der Abwehr nahm Türkoglu den Ball direkt volley, verwandelte aus rund zehn Metern unhaltbar.

Ridvan Balci schoss die Ecke zum Führungstor für Firtinaspor Herne gegen die SG Herne 70.
Ridvan Balci schoss die Ecke zum Führungstor für Firtinaspor Herne gegen die SG Herne 70. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

70-Trainer Sebastian Saitner erklärte den Wandel nach der Pause so: „Wir haben gesagt, dass wir mehr Zugriff haben wollen im zentralen Bereich, Firtina war zwischen den Sechsern und der Viererkette sehr gefährlich. Wir haben uns vorgenommen, in der zweiten Hälfte aggressiver zu sein. Und wir haben die Fehler schnell ausgenutzt.“

Firtina gelingt nur noch der Anschlusstreffer

Auch interessant

Die aggressivere Gangart stieß auf Ärger bei den Firtinen, die aufgrund vieler Urlaube ersatzgeschwächt angetreten waren und laut Trainer Radke („Es ist keine leichte Vorbereitung“) in Hälfte zwei eine halbe A-Jugend auf dem Feld hatten. Gegen die aufgedrehten Siebziger konnte die junge Mannschaft körperlich oft nicht gegenhalten.

Firtinaspor kam in der Schlussphase noch zum Ausgleich, wieder nach einem Standard – es war diesmal wohl einer der Siebziger, der zuletzt am Ball war. Mehr als das Eigentor gelang Firtina aber nicht in der hitzigen Schlussphase, in der es auch eine größere Rudelbildung gab sowie eine Gelb-Rote Karte, die der Schiedsrichter allerdings irrtümlich verteilt hatte und schnell wieder zurücknahm.

SG Herne 70 spielt Freitag gegen Blau-Gelb Schwerin

Bis zum Schlusspfiff blieb es spannend, es blieb aber beim 3:2 für den Bezirksligisten. Dem reicht nach dem zweiten Sieg ein Punkt am Freitagabend gegen BG Schwerin reicht, um ins Turnierfinale einzuziehen. Firtinaspor spielt um 18.30 Uhr gegen den FC 96 Recklinghausen.

Auch interessant