Herne. Die Basketballerinnen der Ruhrpott Baskets Herne steigen ungeschlagen in die Oberliga auf. Warum offen ist, ob sie diesen Weg tatsächlich gehen.
Als hätten sie es gewusst. „Ralf Hagemeyer und Michael Hader gehen mit einem Team in die Saison, dem man ganz sicher viel zutrauen kann“, schrieben die Ruhrpott Baskets Herne im November noch auf ihrer Facebook-Seite.
Wie viel ihnen dann wirklich zuzutrauen war, zeigte sich sieben Monate später. Ungeschlagen steigen die Baskets in die Oberliga auf.
Die Freude ist dementsprechend groß. Sowohl bei der Vorsitzenden Barbara Bronder, als auch beim Trainer-Duo Hagemeyer/Hader. Ganz unbeschwert können sie diese auf dem Papier perfekte Saison allerdings nicht genießen.
Ob die Baskets in der kommenden Saison auch in der Oberliga antreten werden, dahinter steht noch ein mittelgroßes Fragezeichen.
Ruhrpott Baskets Herne „noch in der Findungsphase“
„Wir sind da gerade noch in der Findungsphase“, so Hader. Aber warum würde man sich um den souveränen Aufstieg bringen wollen? Es sind vor allem Gründe abseits der Platte, die ausschlaggebend sind.
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„Wir hatten schon in der jetzigen Saison einen schmalen Kader. Außerdem würden in der Oberliga die Fahrten, etwa nach Ostwestfalen, weiter werden“, führt Hader aus. Hinzu kommt, dass zwei Spielerinnen nun kleine Kinder zu Hause haben. Da wäre die Oberliga noch eine zusätzliche Belastung.
Übers Knie brechen werden die Baskets die Entscheidung aber nicht. „Wir werden eine gemeinsame Entscheidung treffen. Es müssen alle dahinterstehen“, meint Hader. Bis zum Meldeschluss am 30. Juni soll die Entscheidung gefallen sein. „Die Tendenz geht aktuell zur Oberliga“, verrät Hader, ohne das als endgültige Entscheidung verstanden haben zu wollen. Wann diese fallen wird, lässt er offen.
Die Aufgabe eine Liga höher reizt ihn. Nach dem mehr als dominanten Auftritt in der Landesliga, wäre die Oberliga mal wieder eine Herausforderung. Saisonübergreifend haben die Baskets nun 34 Spiele in Folge gewonnen. Und das in der abgelaufenen Saison unter mehr als semi-optimalen Bedingungen.
Der ohnehin schon schmale Kader mit zwölf Spielerinnen schrumpfte gleich zu Saisonbeginn auf acht zusammen. Ausfälle durch zwei Schwangerschaften, einen Kreuz- und einen Innenbandriss: Es gibt einfachere Situationen für ein Team. Statt aufzustecken, bewiesen die Baskets aber Geschlossenheit, in der Mannschaft und im Leistungsniveau.
„Das war einfache eine herausragende Leistung“, lobt Hader. „Wir waren nicht einfach eine Mannschaft, wir waren ein richtiges Team. Da ist Jede für Jede eingesprungen.“ Trotz teilweiser ausfallbedingter Trainingsbeteiligung von gerade einmal vier Spielerinnen, am Wochenende waren die Baskets-Frauen immer voll da. Auch die Unterstützung aus der zweiten Mannschaft gliederte sich gut ein und hatte ihren Anteil am Aufstieg.
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Auch wenn hinter der Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison noch ein Fragezeichen steht, eines haben sich Hader und Hagemeyer jetzt schon auf die Fahne geschrieben. Der Kader soll und muss vergrößert werden.
Wie das geschehen soll, ist noch fraglich. Externe Neuzugänge sind aufgrund der großen Konkurrenz in und um Herne nur schwierig zu bewerkstelligen. Spielerinnen aus der Zweiten sollen vorerst nur weiter als Aushilfen dienen. Eine Alternative ist, Spielerinnen aus der eigenen U16 im Training an die Frauen-Mannschaft heranzuführen. „Man wächst ja mit seinen Aufgaben“, sagt Hader. Das können die Baskets vielleicht bald auch in der Oberliga beweisen.
Der Aufstiegskader der Ruhrpott Baskets 2021/22 – Spielerinnen: Laura Hader, Lina Hader, Lisa Mursa, Anna Lorke, Lea Günther, Franzi Gertz-Cap, Lena Nerowski, Katha Holtkamp, Conni Pryzybl; ausgeholfen haben: Lisa Niedrig, Anja Strozyk, Emely Unverhau; Trainer: Ralf Hagemeyer, Michael Hader.