Witten/Wanne-Eickel. Die SF Wanne feiern in Annen ausgelassen die Meisterschaft. Trainer Conradi ist „glücklich“ – er blickt mit seinem Team aber schon weiter voraus.
Das Spiel war noch lange nicht beendet, da sang der rot-weiße Anhang auf der Anlage des VfB Annen schon die erste „Humba“. 3:0 führten die Sportfreunde Wanne-Eickel, es war nicht mehr lange zu spielen, und längst war damit die Meisterschaft in der Bezirksliga klar. Und auch die Spieler ließen es schon früh während der zweiten Halbzeit auf dem Rasen richtig krachen.
Es lief die 51. Spielminute. Die Wanner hatten zu Beginn der zweiten Halbzeit sichtlich mehr Fahrt aufgenommen Richtung Annener Tor. Dominik Hanemann konnte im Strafraum ein Zuspiel nicht richtig verarbeiten, hatte eigentlich den Ball schon verloren.
Der Wanner Offensivmann setzte aber noch mal nach, angelte sich den Ball zurück, Annens Lion Schuster fällte Hanemann elfmeterreif. Der Gefoulte trat selbst an, Dominik Hanemann drehte nach seinem souveränen Treffer jubelnd ab. Die anschließende weiß-rote Jubeltraube auf dem Annener Kunstrasen hätte derart ausgelassen auch nach dem erlösenden Abpfiff über den Kunstrasen toben können. Den Wannern war klar: Das war ein nächster Schritt zur Meisterschaft.
Als die Halbzeit lief, waren die Wanne-Eickeler schon auf dem guten Weg zum Aufstieg gewesen.
Selbst waren sie torlos nach den ersten 45 Minuten in Annen in die Pause gegangen, und der Tabellenzweite CF Kurdistan Bochum lag zuhause gegen den TuS Heven mit 1:2 zurück.
Diese Teams haben was zu feiern!
In der ersten Halbzeit zeigten die Wanner schon, dass sie sich mit ihren vier Punkten Vorsprung an der Spitze nicht auf Rechnereien oder das Geschehen auf dem Platz in Bochum verlassen wollten. Sie gingen in einer anfangs hektischen Partie in die Offensive. Die besten Torchancen hatten Bilal Lasshab und Hanemann jeweils per Kopf für die Gäste. Den Schuss von Vangelis Harder nach schneller Kombination über links kratzte VfB-Torhüter Hendrik Paulkowski aus dem rechten Eck.
Taktieren war auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht angesagt, aber mit einem Unterschied: „Wir haben uns schwer getan gegen einen destruktiven Gegner, der mit zehn Mann hinten drin gestanden hat. Manches war noch ein bisschen zu ängstlich. Das wollten wir in der zweiten Halbzeit ändern“, so Trainer Frank Conradi.
Dennis Kruckow versuchte es direkt nach Wiederanpfiff mit einem Schuss im Fallen, der knapp am Annener Tor vorbeiflog. Einen VfB-Angriffsversuch später aber feierten die Wanner Spieler gemeinsam mit ihren Anhängern, die schon vor dem Spiel reichlich Stimmung gemacht hatten, das 1:0.
Wanne ging weiter in die Offensive – mit dem fein herausgespielten und abgeschlossenen 2:0 von Bilal Lasshab (73.) und dem 3:0 von Dominik Hanemann (80.) lag das Meisterstück auf der Wanne-Eickeler Werkbank. „Glücklich, einfach nur glücklich“, sei er, so Frank Conradi. Da war er gerade erfrischt durch seine Spieler mittels Bierdusche (der Dominik Hanemann später sicherheitshalber noch Schaumiges aus der großen Sektflasche Richtung Trainer hinterhersprühte).
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Der Sportliche Leiter Thomas Preßhoff pustete erst mal durch: „Das ist das Ergebnis von viel Arbeit in den vergangenen dreieinhalb Jahren.“ Den Aufstieg habe man so nicht planen können: „Aber das war klar, dass wir uns sportlich immer weiterentwickeln wollen.“
Während er auf seine feiernden Spieler blickte, freute sich Trainer Conradi ein bisschen stiller, und er dachte schon weiter: „Ich weiß ja, was Landesliga bedeutet. Von der Bezirksliga dorthin ist es schon ein großer Sprung.“
Aber dafür werde er mit seinem Team arbeiten: „Wir werden mehr tun müssen, vor allem auch im athletischen Bereich und läuferisch. Das weiß die Mannschaft auch“, so Conradi.
Der Trainingsplan der allernächsten Zukunft sieht hingegen etwas entspannter aus, verriet der Coach: „Jetzt werden wir erst einmal ein paar Tage feiern“.
Tore: 0:1 (51./FE) Hanemann. 0:2 (73.) Lasshab, 0:3 (80.) Hanemann.
Sportfreunde: Klimczak; Lücke, Musial, Debski, Lux (24. Svenßon), Harder (71. Borutta), Krüger, Lasshab (82. Golicki), Kruckow (77. Reis), Meinberg, Hanemann.