Herne/Wanne-Eickel. Titelverteidiger SpVgg Horsthausen kann personell aus dem Vollen schöpfen. Warum der Respekt vor Final-Neuling SV Wanne 11 dennoch groß ist.

Zum Abschluss der Saison konnten sich beide Mannschaften noch einmal etwas Selbstvertrauen abholen. Sowohl die SpVgg Horsthausen als auch Wanne 11 lösten ihre letzte Aufgabe in der Liga souverän und schossen sich schon mal für das Pokalfinale warm.

Die Vorzeichen vor dem Kreispokal-Endspiel sind dennoch einigermaßen unterschiedlich. „Ich gehe davon aus, dass es ein gutes Spiel sein wird“, schaut Horsthausens Trainer Marcel Freienstein voraus.

Seine Landesliga-Mannschaft kann sich am Mittwochabend (19.15 Uhr) auf der Heimanlage durchaus als Favorit fühlen. „Viel Kampf“, erwartet der scheidende Chef-Trainer der Hernerinnen.

Mit der Underdog-Rolle kann sich Michael Nowicki durchaus anfreunden. „Wir haben absolut nichts zu verlieren, wir können nur gewinnen“, bemüht der Elfer-Trainer eine Floskel, die er aber zu einhundert Prozent so meint.

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Es wird für die Wannerinnen „das i-Tüpfelchen“ einer mindestens suboptimalen Saison. Viele langfristige Verletzungen und Ausfälle brachten den Saisonstart ins Stocken. Dass sie nun als Vierte aus der Bezirksliga herausgehen, war eine schöne Überraschung. Das bringt Rückenwind, genau wie das 5:2 gegen den PSV Bork am Sonntag.

In unverhohlenen Optimismus verfällt Nowicki dennoch keineswegs. Die Baustellen sind zwar kleiner geworden, die Schlaglöcher aber unverändert sicht- und spürbar. „Wir müssen mit Alina Rennkamp auf eine ganz wichtige Spielerin verzichten“, ärgert er sich. „Und die komplette Innenverteidigung muss umgestellt werden.“ Diese Situation kennt er aus den letzten Wochen und Monaten, einfacher wird sie dadurch aber nicht.

Auch Freienstein kennt diese Probleme. Doch pünktlich zum Pokalfinale hat sich das Horsthauser Lazarett gelichtet. Wie schon am Wochenende gegen Union Bergen wird er wieder einige Spielerinnen nicht mit in den Kader aufnehmen können. „Das ist mittlerweile zur Luxussituation geworden.“

Auf die leichte Schulter nimmt er das Spiel dennoch nicht. „Wanne hat eine sehr starke Offensive, mit talentierten, jungen Stürmerinnen mit viel Potential. Damit wollen sie uns ärgern.“ Dass die Elfer-Frauen in der Verteidigung anfällig sind, ist beiden Trainern im Vorfeld bewusst. „Ich gehe nicht von einem sehr eindeutigen Spiel aus“, tippt Freienstein im Vorfeld.

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Das würde Nowicki sicherlich ungesehen kaufen. „Wir waren vorher noch nie im Pokalfinale“, freut er sich. Obwohl schon alte Finalhasen, stimmen auch die Horsthauserinnen in die Vorfreude ein. Beide Mannschaften wollen eine schwierige Saison einfach schön ausklingen lassen.