Herne/Wanne-Eickel. Sport vor dem Monitor und in der Sporthalle bieten die Handballer des DSC Wanne-Eickel in ihrer neuen Abteilung an. So lief der Start.
Der Weg, den es zu gehen gilt, ist vorgezeichnet. Schwarz-gelbe Pfeile auf dem Boden zeigen die Richtung an. Start zum kurzen Rundlauf durch das Konzept der eSport-Abteilung des DSC Wanne-Eickel.
Innerhalb der vergangenen zwei Jahre haben sich die Handballer des DSC Wanne-Eickel intensiv im Bereich eSport weiter- und fortgebildet. Eine Menge Zeit und Hirnschmalz ist in dieses Projekt geflossen. Nun konnten die Verantwortlichen am Samstag endlich die Früchte der Arbeit vorzeigen. Kickoff für den eSport in Herne und Wanne-Eickel.
Die DSC-ler verfolgen ein eigenes, ein innovatives Konzept. Im Eingangsbereich der Sporthalle Wanne-Süd wird FIFA gespielt. Vornübergebeugt sitzen die Kontrahenten vor ihren eigenen Bildschirmen, ärgern sich, freuen sich mal leiser und mal lauter. So weit, so normal. Ein Bild wie aus dem eigenen Wohnzimmer.
DSC Wanne-Eickels Handballer verfolgen einen eigenen Ansatz
Nur ein paar Schritte weiter, in der Halle, zeigt sich der eigentlich Ansatz. „Wir wollen die Interessierten vor allem auch sportlich begleiten“, erklärt DSC-Vorsitzender Stefan Sokolowski. Das heißt: Nach dem Sitzen kommt die Bewegung.
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An den einzelnen Stationen wird ein in Zukunft ganz normaler Trainingstag simuliert. Nach dem Spiel an der Konsole wird es körperlich. Handball- und Koordinationsübungen stehen bereit. „Wir zeigen, was alles möglich ist“, sagt Sokolowski.
Die Prävention spielt eine wichtige Rolle. Nicht nur im Bereich einer möglichen Spielsucht, sondern auch schlicht und einfach Haltungskorrekturen. „Es ist geplant, ab und an auch einen Physiotherapeuten mit ins Boot zu holen.“
Es ist viel Pionierarbeit, die Sokolowski und die extra für den eSport Ausgebildeten leisten. Konkrete Ziele haben sie sich bislang noch nicht gesetzt. „Positiv ist, dass wir gutes und vor allem viel Feedback bekommen haben. Wir müssen einfach zeigen, dass es funktionieren kann“, legt Sokolowski dar. „Es müssen ja nicht gleich 50 Leute kommen, aber wenn nach fünf Jahren nur zwei dabei sind, wird es natürlich schwierig.“
Diese konkrete und eng verzahnte Verbindung von virtuellem und analogem Sport ist sicherlich neu. Den DSC-lern ist wichtig, keines über das andere zu stellen. Eine gesunde Symbiose soll hergestellt werden. „Es geht vor allem darum, Bewegung zu integrieren“, und das heißt im Fall der Wanne-Eickeler natürlich Handball.
Da sie momentan noch ohne Jugendmannschaften dastehen, erhoffen sich die DSC-Verantwortlichen dort einen positiven Nebeneffekt. Grundsätzlich sei man allen Interessierten ab 14 Jahren gegenüber aufgeschlossen. An diesem Samstag haben sich schon mindestens drei finden lassen. Am Donnerstag steht das erste Training an, trainiert wird an diesem Tag jede Woche in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im eSport-Zentrum an der Steinstraße 17. Der nächste Schritt auf dem Pioniersweg.