Münster. Wiedergutmachung? Zumindest sendet Herne bei Preußen Münster II ein Lebenszeichen – allerdings bemängelt der Trainer nicht gehaltene Absprachen.

SC Preußen Münster II - SC Westfalia Herne 4:2 (3:0). Der SC Westfalia Herne war auf dem besten Weg zur nächsten Klatsche in der Oberliga-Abstiegsrunde, aber eine Woche nach dem 0:7 bei der TSG Sprockhövel bäumten sich die Herner auf: Es reichte nicht, um einen 0:3-Rückstand umzubiegen, aber die zweite Halbzeit im Auswärtsspiel bei Preußen Münster II lässt sich als das geforderte Lebenszeichen verstehen. Wenn auch mit Verspätung.

Denn die Mannschaft von Danny Voß hatte sich viel vorgenommen, „aber nichts davon wurde eingehalten und umgesetzt“, beschrieb der Trainer. Bestes Beispiel das 0:1, das aus einem Ballverlust nach einem kurz gespielten Freistoß resultierte.

Voß: „Abgesprochen war, den lang zu spielen. Aber wenn dann ein Spieler eine eigene Idee entwickelt und zu spät merkt, dass das nicht klappt – dann ist man als Trainer machtlos.“ Nutznießer war der ehemalige Herne-Kapitän Kerem Sengün im Preußen-Trikot. Es folgten das 2:0 (13.) und das 3:0 (27.).

Westfalia Herne: Beide Joker treffen nach der Pause

Kerem Sengün (hier 2020 im Trikot des SC Westfalia Herne), traf zum 1:0 für Münster gegen Herne.
Kerem Sengün (hier 2020 im Trikot des SC Westfalia Herne), traf zum 1:0 für Münster gegen Herne. © Thorsten Tillmann

Zur Pause stellte Voß um, brachte Tobias Lübke und Seokkyoung Koo, die beide trafen: Koo nur wenige Minuten nach der Pause, Lübke zum Anschluss zehn Minuten vor Schluss. „Wir waren dem 3:3 näher als Münster dem 4:2“, meinte Voß, „aber in der Schlussphase hat man unsere Personalsituation gemerkt, dass angeschlagene Spieler durchspielen mussten“ – aus einem weiteren „individuellen Fehler“ sei dann das entscheidende vierte Tor für Münster gefallen.

Auch interessant

Ob drei Punkte, ein Punkt oder null – das macht tabellarisch allerdings keinen Unterschied mehr. Voß verbuchte das Spiel auch positiv: „Wir wollen weiter Spaß im Training haben, uns entwickeln und im Spiel nie aufgeben, sondern den Verein und unser Trikot gut präsentieren. Die zweite Halbzeit zeigt, dass das in der Mannschaft steckt und dass ich sie noch erreiche.“

SCW: Güzel - Nguimba, Yilmaz, Hrustic (82. El Gourari), Curaba, Terzi, Guscott (46. Lübke), Gweth, Koc, Koymali (46. Koo), El Mansoury.

Tore: 1:0 (9.), 2:0 (13.), 3:0 (27.), 3:1 Koo (51.), 3:2 Lübke (79.), 4:2 (86.).