Herne/Wanne-Eickel. Der Fußballkreis Herne bildet neue Schiedsrichter aus. Die Zahl der Unparteiischen, die fehlen, ist aber aus verschiedenen Gründen gewachsen.
Leonidas Exuzidis kennt das noch von seinem eigenen Schiedsrichteranwärterlehrgang. Vier Wochenenden waren das damals, jeweils freitags und samstags. Aber diese Zeiten sind vorbei.
Die nächste Ausbildung für Fußball-Schiedsrichter des Fußballkreises Herne beginnt am Freitag, 29. April, es folgen noch zwei Lehrgangstage, und am Dienstag, 3. Mai, ist abends um 19 Uhr dann schon die Prüfung. Auch dies wird wieder ein Kompaktlehrgang.
Es hat schon die ersten Anmeldungen gegeben, sagt Leonidas Exuzidis. Er ist selbst Schiedsrichter in der Regionalliga West und Sprecher des Kreisschiedsrichterausschusses im Fußballkreis Herne. Die Unparteiischen des Kreises 15 hoffen aber natürlich auf mehr: „Es ist Platz für alle“, verspricht Exuzidis.
Herne: Im Fußballkreis fehlen 25 bis 30 Schiedsrichter
Denn der Bedarf ist groß, teilt der Kreisschiedsrichterausschuss mit: „Wir können nicht mehr alle Spiele im Seniorenbereich besetzen. Im Juniorenbereich müssen ebenso immer mehr Partien ohne offiziell angesetzten Unparteiischen stattfinden.“ Exuzidis ergänzt: „Und das tut weh. Es ist doch viel besser, wenn die Spiele von Leuten geleitet werden, die dafür ausgebildet sind.“
In diesem Jahr seien es zwischen 25 und 30 Schiedsrichter, die im Fußballkreis fehlen. Das ist nichts Neues, aber zwei Lehrgänge sind nun wegen der Pandemie ausgefallen. Es hätten sich zudem auch junge Kollegen zurückgezogen, die vor allem im Jugendbereich gepfiffen hatten.
Es kommen verschiedene Gründe zusammen. „Zum einen ist es für manche als Hobby vielleicht weniger attraktiv geworden, weil sich das Freizeitverhalten insgesamt verändert hat“, so Exuzidis. Es sei andererseits auch eine Frage des Images – „wenn man mal das Verhalten mancher Spieler und Offizieller nimmt.“
Die Schiedsrichter wollen dem mit mehr gegenseitigen Verständnis begegnen, sagt Leonidas Exuzidis. Die Clubs werden auch direkt angeschrieben und nach möglichen Kandidaten gefragt: „Die Vereine kennen ihre Leute doch selbst am besten.“
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20 von 49 Vereinen im Fußballkreis Herne erfüllen ihr Soll an Schiedsrichtern nicht. Als Konsequenz ist eine Strafe pro Quartal fällig. Wenn Schiedsrichter fehlen zu Begegnungen, sind zunächst einmal die Vereine bei der Einteilung dran, die auch selbst Schiedsrichter stellen.
Die Mindestanzahl pro Verein wird unter anderem auch über die Anzahl der Mannschaften im Spielbetrieb errechnet. 19 Vereine liegen teilweise auch über ihrem Soll. Das reicht aber nicht, um die Zahl der fehlenden Unparteiischen auszugleichen.
Wenn man so einen Lehrgang hinter sich hat, wie viele Spiele braucht man dann, bis man ein richtig „fertiger“ Unparteiischer ist? Leonidas Exuzidis lacht kurz, dann kommt die knappe Antwort: „Das fängt sofort an. Mit dem ersten Spiel ist man ein richtiger Schiri.“
Am Anfang helfen noch erfahrene Kollegen als Paten, aber die neuen Schiris pfeifen ja selbst.
Aber es sei so, dass man auch als Schiedsrichter immer noch Neues dazu lernen könne. Nach dem einen Moment gefragt, in dem er zuletzt mal wieder was völlig Neues erlebt habe, antwortet Leonidas Exuzidis allgemeiner: „Es kommt auf beiden Seiten auf ein maßvolles, respektvolles Verhalten an. Bei uns Schiedsrichtern auf die richtige Kommunikation und Konsequenz.“
Die nächste Ausbildung für Fußballschiedsrichter startet Ende April in Herne (siehe hier). Die genauen Lehrgangstermine – Freitag, 29. April, 17.30 – 21.15 Uhr; Samstag, 30. April, 9.30 – 17.30 Uhr; Sonntag, 1. Mai, 9.30 – 15.30 Uhr; Prüfung: Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr.