Herne. Westfalia Herne steht vor dem Umbruch, im Sommer kommt ein neuer Trainer. Der SCW und Patrick Knieps haben eine Besonderheit in ihrer Abmachung.
Zu Beginn dieser Woche hat Westfalia Herne einen weiteren Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt. Aus der U19 des FC Kray wechselt Raul Sassong Bautista im Sommer ans Schloss zu Westfalia Herne.
Dass der Umbruch, der dem Schlusslicht der Oberliga Westfalen bevorsteht, aber ein umfassender werden wird, ist nun auch klar.
Danny Voß, der zu Jahresbeginn vom Co- zum Cheftrainer geworden war, als Nachfolger von David Zajas, wird im Sommer abgelöst von Patrick Knieps. Der 32-Jährige kommt von der TSG Sprockhövel. Der langjährige Torhüter der TSG (135 Einsätze in der Oberliga) ist seit 14 Jahren Trainer, die meiste Zeit im Nachwuchs der TSG und dort vor allem auch in den höheren Ligen.
Westfalia Herne: Danny Voß soll gehalten werden
Danny Voß bleibt Trainer der Herner bis Saisonende. Der Verein, so Sportvorstand Michele Di Bari, hat Voß angeboten, zur neuen Saison als Co-Trainer beim SCW zu arbeiten. „Wir würden ihn gerne halten, können ihn uns in verschiedenen Bereichen vorstellen.“ Nach einem Gespräch am Mittwoch mache sich Voß nun Gedanken: „Wir würden gerne mit ihm weitermachen, er wird sich jetzt Gedanken dazu machen“, so Di Bari.
Cheftrainer zur Saison 2022/2023 also wird Patrick Knieps. In solchen Fällen wird oft dargelegt, wie der „Kontakt hergestellt“ wurde. In diesem Fall war die Verbindung einfach da. Denn Moritz Brüggemann, Sohn des Westfalia-Vorsitzenden Ingo Brüggemann, spielt im Westfalenliga-U19-Team der TSG Sprockhövel. Patrick Knieps ist Trainer dieser Mannschaft – und zudem sehr offen für einen Wechsel in den Seniorenbereich.
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Ein paar Monate, bevor der erste Ball in der Vorbereitung am Schloss rollen wird, hört sich alles von Verein und Trainer sehr synchron an. Es habe mehrere Kandidaten für den Trainerposten in der kommenden Saison gegeben, bestätigt Sportvorstand Michele Di Bari, und Knieps sei schließlich der „Topfavorit“ gewesen.
Warum sich die Westfalia für ihn entschieden habe? Di Bari über Knieps: „Er arbeitet sehr strukturiert, ist jung, hungrig, motiviert hat im höheren Nachwuchsbereich gearbeitet, hat ein Netzwerk mit vielen jüngeren, aber auch älteren Spielern.“
Westfalia suchte einen Trainer, der die Mannschaft entwickeln soll, vor allem auch mit jüngeren Spielern. Patrick Knieps sagt: „Wir wollen mittelfristig eine Mannschaft aufbauen, die sich mit dem Verein und den Fans identifiziert, die hungrig und entwicklungsfähig ist.“
Appetit auf Erfolg als gemeinsamer Nenner
Der Appetit auf Erfolg ist also schon mal ein gemeinsamer Nenner. Dass die Westfalia diesen Hunger in der neuen Saison in der Westfalenliga stillen muss, scheint klar für das abgeschlagene Oberliga-Schlusslicht. Die Herner wollen ein schlagkräftiges Team aufstellen, hatte Michele Di Bari vor Kurzem gesagt. Patrick Knieps beschreibt es so: „Wir werden die Qualität haben, im oberen Drittel mitzuspielen.“
Es gibt schon weitere mündliche Zusagen. Für den Kader der kommenden Saison, so Di Bari, habe er sein Netzwerk in Herne/Wanne-Eickel, Patrick Knieps seines im Bochumer Raum. „In der Umgebung haben wir zusammen unser Netzwerk“, ergänzt Knieps.
Mitte März, berichtet Knieps, sei es konkreter geworden, dass er Westfalia-Trainer werden würde. Für ihn zählen keineswegs nur die Netzwerke allein: „Patrick hat sich zuletzt viele Spiele unserer ersten Mannschaft und auch der A-Jugend, zumindest auf Video, angesehen“, sagt Michele Di Bari.
Die Zusammenarbeit ist längerfristig angelegt. „Ich will in Herne nachhaltig arbeiten. Ich bin auch keiner, der jedes Jahr den Verein wechselt.“ Auch der SCW denkt in einem größeren zeitlichen Rahmen. Die Vertragslaufzeit benennt der Verein in seiner Mitteilung „unbefristet.“
Knieps ist als Aktiver Torhüter gewesen, aber Catenaccio zur Sicherung des eigenen Tores werde es bei ihm nicht geben, verspricht er. „Wir wollen Fußball spielen, als Mannschaft auftreten, mit kompaktem Angriffspressing.“ Dazu stellt er fest: „Die Verteidigung fängt vorne an.“ Da werden ihm viele – nicht nur, aber auch die Torhüter – zustimmen.