Recklinghausen. Mit 28:20 gewinnt Herne gegen die PSV Recklinghausen. Die Leistung lässt aber zu wünschen übrig – auch weil ein wichtiger Spieler ausfällt.
Zu Freudentänzen bestand für den HC Westfalia Herne nicht unbedingt Anlass, obwohl es im Nachholspiel am späten Dienstagabend gegen die PSV Recklinghausen letztlich doch den nach der Tabellenlage erwartbaren ungefährdeten 28:20 (12:12)-Sieg gab.
Erstens machte schon nach zehn Minuten ein schwerer Zusammenprall von Oskar Kostuj sein weiteres Mitwirken unmöglich, zweitens gab es im Rücklaufverhalten wie im Aufbau- und Passspiel zu viele Nachlässigkeiten und Ungenauigkeiten. Etliche Bälle wurden erst im Nachfassen unter Kontrolle gebracht. In manchen Situationen blieb die Präzision auf der Strecke.
HC Westfalia Herne: Ausfall von Kostuj zeigt Wirkung
Der verletzungsbedingte Ausfall von Kostuj hat bei der Mannschaft Wirkung gezeigt. Den 3:6-Rückstand machte der Gast mit drei Serientoren wett, blieb auch anschließend gleichwertig und ging kurz vor dem Seitenwechsel sowie nach dem Wiederbeginn sogar zweimal in Führung. In dieser Phase zeigte der Spitzenreiter aber enormen Siegeswillen.
Die lautstarke Mahnung von Trainer Stephan Krebietke zu mehr Ruhe und Konzentration auch beim Torwurf wurde befolgt. Nach zwei voran gegangenen zwei Fehlversuchen war es sein Sohn Noah, der den Wandel vom 12:13-Rückstand zur 16:14-Führung mit drei sehenswerten Treffern maßgeblich befeuerte. Im weiteren Spielverlauf gab es zwar nochmals einige Wackeler durch zu unvorbereitet abgeschlossene Angriffe, doch spätestens mit dem Gewaltwurf von Alexander Schade unter Zeitdruck zum 21:17 war Recklinghausens Widerstand gebrochen.
Neben Noah Krebietke sind noch Fabian Scheunemann und auch Julian Ihnen hervorzuheben. Während Scheunemann Nervenstärke bewies und von sieben Strafwürfen nur einen an den Pfosten setzte, hatte sich Ihnen nach anfänglicher Nervosität als Taktgeber gesteigert.
Die Herner Defensive bleibt bis zum Schluss anfällig
Die Herner Defensive blieb aber bis zum Schluss anfällig gegen die durchgesteckten Zuspiele der Recklinghäuser an den clever agierenden Kreisläufer Philipp Berg, der insgesamt zehn Mal erfolgreich war. Hier allein auf die insgesamt geringe Zahl der Gegentore zu blicken, sollte in der Analyse nicht reichen. Zu oft stand Recklinghausens Haupttorschütze blank, beim Tor zum 25:19 sogar in Unterzahl! Dabei hatte Westfalias Abwehr nicht unbedingt gefährliche Werfer aus dem Rückraum zu bekämpfen.
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Beim Spitzenreiter muss man sich darüber im Klaren sein, dass im Verlauf der nun erfolgreich begonnenen Rückrunde weitaus stärkere Konkurrenz wartet. Das Punktepolster darf nicht zu Fehleinschätzungen führen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Befürchtungen auf eine schwerere Zahn-/Kieferverletzung von Oskar Kostuj nicht bestätigen. Wie wichtig gerade er als Führungsspieler ist, wurde am Dienstagabend deutlich.
Krebietke: „Keine Glanzleistung, aber eine gute Reaktion“
„Der Sieg steht über allem. Natürlich bekam unser Spiel durch Oskars Verletzung einen Knick. Ich bin froh, dass wir unter diesen Umständen nicht gänzlich den Kopf verloren haben. Es war keine Glanzleistung, aber nach dem Rückstand eine gute Reaktion. Zwanzig Gegentore sind okay“, zeigte sich Trainer Krebietke erleichtert.
HCW: Maiß, Greger; Dudda, Schumann (3), Klamann, Rohde (2), Sibbel (1), Hodde, A. Schade (2), Ihnen (3), F. Scheunemann (6/6), N. Krebietke (5), Kostuj (2), Krause (4), Meier, Rödiger.
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