Herford. Der Herner EV nutzt in Herford seine Chancen nicht und verpasst so den Anschluss an die Playoff-Ränge. Trainer Albrecht übt Kritik.

Im dritten HEV-Duell der Saison mussten sich die Miners mit einem mageren Punkt begnügen.

Die Gysenberger unterlagen am Freitag beim kampfstarken Herforder EV mit 2:3 (0:1, 2:0, 0:1) nach Verlängerung und verpassten die Rückkehr in die direkten Playoff-Ränge.

Herne fehlt die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor

Um die weiterhin vom Coronavirus ausgebremsten Crocodiles aus Hamburg zu überholen, hätte es eines Dreiers beim Tabellenneunten bedurft, doch dafür fehlte den Gästen der Killerinstinkt vor dem Tor von Herfords Goalie Kieren Vogel. Der wurde hinterher als Spieler des Abends ausgezeichnet, weil er in brenzligen Situationen immer wieder beherzt zugegriffen und sein Team in die Verlängerung gebracht hatte.

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Die personellen Voraussetzungen waren auf beiden Seiten nicht die besten. Während Herford fast die komplette zweite Reihe mit Routiniers wie Björn Bombis und Marius Garten fehlte, musste Danny Albrecht erneut auf Sebastian Moberg verzichten. Weil bis auf Nils Elten keine Förderlizenzspieler zur Verfügung standen, wurde Christopher Ziolkowski in die Verteidigung beordert. Später ging dann auch noch Nils Liesegang benommen vom Eis, nachdem er mit einem eigenen Mitspieler zusammengeprallt war und kehrte auch nicht mehr zurück.

Herne gleicht in Unterzahl aus

Bis dahin war es ein ausgeglichenes Spiel vor leeren Rängen, weil es in der Herforder Eishalle keine Sitzplätze gibt. Dabei gingen die Gastgeber früh in Führung, nachdem Hernes zweiter Block den Herforder Topsturm nicht konsequent genug stören konnte. Einem Torerfolg der Gäste im ersten Abschnitt am nächsten kam Kevin Orendorz, der kurz vor Drittelende nur die Latte traf.

Erst in Überzahl fiel der Ausgleich für die Miners, die danach trotz Liesegangs Ausfall die Schlagzahl erhöhten und sich nach einer gelungenen Kombination einen knappen Vorsprung erarbeiteten. Ausbauen konnten sie ihn allerdings nicht. Die Gäste kamen zwar mit guten Chancen von Marcus Marsall und Artur Tegkaev aus der zweiten Pause, doch beide scheiterten an Vogel.

Herne lässt Möglichkeiten liegen – Herford schlägt in der Verlängerung zu

Besser machte es die Herforder Paradereihe, die eine Überzahl zum 2:2 nutzte. In der Schlussphase drängten die Grün-Weiß-Roten noch einmal auf die Entscheidung, machten aber nichts aus ihren Möglichkeiten. Auf der Gegenseite hatten die Miners Glück, dass Björn Linda bei einem Break von Ralf Rinke die Oberhand behielt.

Letzterer sorgte dann im Zusammenspiel mit seinen beiden lettischen Sturmkollegen in der Overtime kaltschnäuzig für die Entscheidung und Hernes Trainer Danny Albrecht war sauer: „Wenn einige nicht langsam den Arsch hochkriegen, ist die Saison ganz schnell beendet. Wenn Leistungsträger ihre Leistung nicht bringen, dann reicht es einfach nicht.“

So haben sie gespielt

Tore: 1:0 (3:05), 1:1 (23:07, 5-4) Wilenius (Liesegang/Peleikis), 1:2 (35:36) Ackers (Tegkaev/Orendorz), 2:2 (43:56, 5-4), 3:2 (62:05).

Strafminuten: Herford 8 – Herne 10.