Steinhagen. Dem Spitzenreiter wurde nichts geschenkt, deshalb freute sich der HC Westfalia Herne über das 34:28 in Steinhagen. Wie das enge Match lief.

Zweimal 17:14 macht 34:28: Mit diesem Ergebnis nach zwei Halbzeiten kehrte der HC Westfalia Herne von der Spvg. Steinhagen heim. Es war ein Duell im wahrsten Sinne des Wortes. Geschenkt wurde dem Tabellenführer in Ostwestfalen nichts. Hitzig ging es über 60 Minuten zur Sache, was sieben Zeitstrafen für den Gastgeber und eine Disqualifikation für Jasper Meier (42. Minute) sowie acht Strafwürfe für den HCW und drei für Steinhagen eindrucksvoll verdeutlichen.

Gut, dass die Herner den bisher erst einmal siegreichen Gastgeber nicht unterschätzt und in den entscheidenden Phasen Geduld bewahrt haben. Steinhagen hat sich nicht entsprechend des Tabellenstandes präsentiert. Bei der Spvg. lichtete sich inzwischen offenbar das Verletztenlager, so dass der Gastgeber erst jetzt seine wahre Leistungsstärke zeigen kann. Bis zum 13:13 lagen die Strünkeder nur durch das 1:0 von Oskar Kostuj einmal in Führung. Danach hinkten sie immer hinterher.

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Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte konnte das Spiel durch drei Serientore von Noah Krebietke (2) und Alexander Schade vorübergehend gedreht werden. Steinhagen blieb aber gefährlich und glich einen Vier-Tore-Rückstand in einer besonders hitzigen Phase zwischen der 40. und 45. Minute aus, ehe der HCW wieder besonnener agierte. Auf beiden Seiten wurde der kämpferische Einsatz groß geschrieben.

HC Westfalia Herne hat zu viele einfache Bälle verloren

„Wir haben hier zu viele einfache Bälle verloren und uns auch nicht gut organisiert zurück orientiert. Der Gegner hat sehr viel Druck ausgeübt, den wir erst nach einer Systemumstellung und geduldigerem Angriffsspiel herausnehmen konnten. Letztlich hat die Mannschaft einen kühlen Kopf bewahrt und mit mannschaftlich geschlossenem Auftritt den verdienten Sieg eingefahren“, meinte Trainer Stephan Krebietke erleichtert.

Die mit zunehmender Spielzeit reduzierten Wechsel zwischen Abwehr- und Angriffsspezialisten sorgten für mehr Spielstruktur und Übersicht.

Weitere Brennpunkte aus dem Sport in Herne und Wanne-Eickel:

Jörn Maiß parierte einige Würfe, weil Westfalias Deckung in der Mittelachse immer stabiler wurde. Julian Ihnen sorgte mit guten Bewegungen für Unruhe in der gegnerischen Abwehr und Noah Krebietke setzte sich mehrfach kraftvoll durch. Wie gewohnt sind aber auch die übrigen Akteure wie Kostuj, Schade, Sibbel, Schumann und Krause mehrfach in der Torschützenliste zu finden. Vom Strafpunkt traf Fabian Scheunemann bei nur einem Fehlversuch sieben Mal. Fünf Minuten vor dem Abpfiff nahm Stephan Krebietke die letzte Auszeit und stimmte sein Team auf eine kontrollierte Schlussphase ein.

Aus dem Sieg kann Westfalia Herne viele Lehren ziehen

Aus diesem Spiel dürften die Strünkeder viele Lehren gezogen haben. Die Saison ist noch lang, die Gegenwehr der Konkurrenz wird in jeder Begegnung gegen den mittlerweile zum Meisterschaftsfavoriten avancierten Spitzenreiter besonders intensiv. Aber die Krebietke-Schützlinge sind gut vorbereitet und nehmen die Herausforderung kühl an.

HC Westfalia: Maiß, Ebereonwu; Dudda (1), Schumann (3), Klamann (2), Sibbel (3), Hodde, A. Schade (3), Ihnen (2), F. Scheunemann (8/7), N. Krebietke (5), Kostuj (4), Krause (3), Meier, Rödiger.