Herne/Wanne-Eickel. Die Platzeröffnung und der 110. Geburtstag sorgen für gute Stimmung bei Arminia Holsterhausen. Das Wochenende war mit Spielen gespickt.
Zum Geburtstag kommt die ganze Familie, so wie es sich gehört. Omma, Oppa, Mutter, Vater inklusive Anhang. Alle sind gekommen, um dem Familienoberhaupt alle Gute für die Zukunft zu wünschen.
SpVgg Arminia Holsterhausen ist munter wie lange nicht
Das Geburtstagskind wurde zwar stolze 110 Jahre alt, doch die SpVgg Arminia Holsterhausen ist wahrscheinlich so munter wie schon lange nicht mehr in seiner Geschichte. Dass das Geschenk dabei schon einige Wochen im Voraus übergeben wurde, machte nichts.
Bereits im September absolvierte die erste Mannschaft des Fußball-B-Ligisten das erste Spiel auf dem neuen Kunstrasen im Horststadion. Jetzt, zu den Feierlichkeiten, wurde der Platz offiziell eröffnet und das gleich mit einem ordentlichen Härtetest. Kaum eine Minute am Wochenende, die ohne Fußball auskam. Von den Mini-Kickern über die unteren Jugenden bis zu den Alten Herren, alle bekamen ihre Spielchance.
Alle Generationen miteinander
„Wir sind super zufrieden“, sagt Arminias Jugend-Geschäftsführer Denis Wessel, als er zwischen zwei Altherren-Spielen in die Runde guckt. Der Platz ist gut gefüllt. Alle Generationen miteinander. Natürlich ist da Fußball nicht immer Thema Nummer eins, sondern auch mal das in der Tombola gewonnene Fahrrad, aber das ist nicht weiter schlimm.
Holsterhausen und eigentlich ganz Herne wollte Vorstand Marc Feuerpeil zeigen, was sich in den letzten Monaten und Jahren in Holsterhausen so getan hat. Es zeigt sich: Viele sind seinem Ruf gefolgt. Einige vielleicht nur für eine Bratwurst, ein Bier und den Auftritt von Stadion-Namensvetter Horst „Hotte“ Schröder am Samstagabend. Aber sie waren gekommen. „Wir wollen die beiden Tage schön Remmidemmi machen“, lacht Feuerpeil und schließt ernster an, „aber wir wollen den Leuten natürlich vornehmlich die Platzanlage zeigen.“
Wolfgang Ertmer hat alle Höhen und Tiefen mitgemacht
Wie sie über Jahrzehnte aussah, wissen nicht nur Feuerpeil und Wessel, sondern auch Wolfgang Ertmer. Bereits in den 70er-Jahren ging er für die Arminia auf Asche auf Tore- und Punktejagd. „Ich bin hier alle Höhen und Tiefen mitgegangen“, erinnert sich der heute 70-Jährige. „Arminia ist mein Verein, eine richtige Herzensangelegenheit.“
Überall, wo er gebraucht wurde, hat er gespielt. Ob Bezirksliga in den 70ern oder später Alte Herren. Ertmer war überall und gerne mit dabei. Umso größer war die Freude, als der Platz und das Stadion gerettet werden konnten. „Damit wurde ein Stück Kulturgeschichte erhalten“, betont er.
Auch um Punkte ging es – die nahm Sodingens Zweite mit
Ein Museumsstück ist das Horststadion für Ertmer deshalb aber noch lange nicht. „Der neue Platz war die Grundlage für die Zukunft des Vereins“, meint er. Die Jugendarbeit habe eine sehr gute Entwicklung genommen. Genauso wie die Seniorenmannschaft. „Vielleicht können wir auf lange Sicht mal wieder aufsteigen“, wünscht er sich. Die Bezirksliga ist aber noch kein Thema.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg für den B-Ligisten, der als einzige Mannschaft an diesem Wochenende im Horststadion um Punkte spielte. Der SV Sodingen II ließ keine Geschenke zurück. Das 1:2 (1:2) dürfte die Arminia-Feier aber nicht allzu sehr gestört haben.
Außerhalb dieser 90 Minuten waren Punkte und Aufstiege unwichtig. „Gewinnen ist egal, einfach ein bisschen Spaß haben“, sagt Feuerpeil und joggt wieder auf den Platz. Die Alten Herren müssen noch einmal ran. Es blieb dabei: keine Minute ohne Fußball.
Vom Wochenende im Horststadion gibt es auch ein Video – zu finden auf der Seitekontrastphotographie.de