Herne. Hernes Bundesliga-Basketballerinnen reisen nach drei Siegen in Serie zum BC Marburg. „Da haben wir eine Rechnung offen“, sagt der Trainer.
Corona ist noch nicht vorbei – und in der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) bekommen das zurzeit das Team des BC Marburg zu spüren. Drei Spielerinnen sind nach positiven Tests in Quarantäne, Training und damit eine angemessener Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den Herner TC waren kaum möglich. Leichtes Spiel also für die Hernerinnen?
„Damit beschäftigen wir uns nicht“, sagt Hernes Trainer Matrk Piotrowski. „Wir haben mit Marburg noch eine Rechnung offen.“ An das letzte Spiel dort haben die Herner nämlich bittere Erinnerungen: Mit großen Hoffnungen waren die Hernerinnen im Frühjahr in die Play-offs gestartet, nur damit sich eine Leistungsträgerin nach der anderen verletzte. Statt im Finale um die Deutsche Meisterschaft landete der HTC im Spiel um Platz drei in Marburg. Am liebsten hätten die Herner dieses Spiel ausfallen lassen, die Vereine einigten sich drauf, statt zwei Partien nur ein Spiel auszutragen – in Marburg.
Herner TC hat in Marburg noch eine Rechnung offen
Da verlor dort 41:82 mit einer Mini-Rotation, in der Sarah Polleros, Jule Groll als Topscorerin und die da noch 15-jährige Lara Langermann große Spielanteile bekamen. „Die Ausfälle haben Marburg damals nicht interessiert, genau so wenig interessieren wir uns jetzt dafür. Sie können immer noch eine bärenstarke erste Fünf aufstellen. Wir haben dort noch eine Rechnung offen“, sagt Piotrowski, der aber weiß: „Mit Corona sind wir auch tagtäglich noch konfrontiert. Das ist noch lange nicht ausgestanden. Wir hoffen, dass uns das in dieser Saison erspart bleibt.“
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Marburg ist mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet, aufgrund der jüngsten Ereignisse hat das für das Spiel aber wohl kaum Bedeutung. Zunächst hatten in Marburg Theresa Simon und Steffi Wagner positive Corona-Tests, dann auch Kapitänin Marie Bertholdt. Die Erfahrung von 113 Länderspielen fehle damit, heißt es in der Spielankündigung der Marburger. Alle drei seien aber geimpft und hätten nur leichte Symptome. Obendrauf hat sich die 18-jährige Hanna Bonacker das Kreuzband gerissen, fällt als Rotationsspielerin aus.
Piotrowski dagegen meldet „alle fit“ – das Spiel um Platz drei der Vorsaison wird also unter genau umgekehrten Vorzeichen aufgelegt.
Langermann wird auch für Bochum auflaufen
Eine interessante Personalie bei den Hernerinnen gibt es aber dennoch: Lara Langermann wird nicht nur weiter zum Herner Bundesliga, Regionalliga- und WNBL-Kader gehören, sondern bekommt auch mit einem Doppelspielrecht Einsatzchancen beim Reviernachbarn VfL Viactiv Astro Ladies Bochum. Die 16-Jährige soll dort Spielpraxis sammeln und hat schon einige Trainingseinheiten absolviert, könnte bereits Sonntag gegen Grünberg ihr Debüt in der 2. DBBL für Bochum geben.
Der Rest des Herner Kaders blickt dann schon auf die nächste Partie: Bereits am Donnerstagabend geht es mit dem jüngst ausgefallenen Auswärtsspiel in Göttingen weiter, am Wochenende geht es dann zum aktuell noch ungeschlagenenen Team von TK Hannover, das im Topspiel an diesem Wochenende gegen die Rheinland Lions (ebenfalls fünf Spiele, fünf Siege) antritt.
Tip-off in der Sporthalle am Georg-Gaßmann-Stadion ist am Samstagabend um 19 Uhr. Auch wenn Marek Piotrowski und die Hernerinnen den BC Marburg nicht unterschätzen dürfen: Wenn sie gegen von Corona personell geschwächte Gastgeberinnen ein paar Kräfte sparen können, wäre das sicher nicht das schlechteste.