Herne. Westfalias Probleme sind nach dem Abgang von Knappmann die gleichen. Aber: Den letzten Oberliga-Heimsieg holte Herne vor 2019 gegen Gütersloh.

Es ist Spiel acht in dieser Fußball-Oberliga-Saison für Westfalia Herne, der achte Anlauf auf den ersten Saisonsieg. „Es geht darum, den Schwung aus dem Spiel vor einer Woche mitzunehmen, an das Gute anzuknüpfen“, sagt Interimstrainer Danny Voß, für den es das zweite Spiel ist, nach dem bitteren 2:3 bei der SpVgg Vreden vor einer Woche. Und das zweite soll auch das letzte des Interimstrainers sein, in einer Woche in Haltern soll der dauerhafte Nachfolger von Christian Knappmann die Verantwortung. Aber erst einmal kommt Sonntag der FC Gütersloh nach Herne (15.15 Uhr).

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Die Aufgabe am Sonntag könnte einerseits schwerer kaum sein, Gütersloh galt vor der Saison als einhelliger Aufstiegsfavorit, hat wohl den individuell stärksten Kader der Liga. Elf Punkte und Platz sieben nach sechs Spielen ist aber weniger als erwartet und auch Danny Voß meint: „Haltern hat es sogar geschafft, in Gütersloh zu punkten. Ich glaube, besonders wenn Gütersloh auswärts spielt, ist etwas drin. Nur eins von drei Auswärtsspielen konnte Gütersloh gewinnen, verlor 0:3 in Erndtebrück.

Westfalia Herne: Umstellungen in allen Mannschaftsteilen

Allerdings: Westfalia hat noch überhaupt nicht gewonnen, gerade erst einen Punkt geholt. Und die Probleme, die das Team in den vergangenen Wochen hatte, sind nicht mit dem Trainerwechsel plötzlich verschwunden. Der sowieso nicht besonders breit besetzte Kader wird immer wieder ausgedünnt, natürlich durch Verletzungen, aber immer wieder auch durch Sperren – in Vreden vor einer Woche sah Deniz Ergüzel Rot, fehlt am Sonntag. Für ihn soll Mo El Gourari rechts verteidigen.

Aber nicht nur deshalb wird es Änderungen geben: Bünyamin Karatas und Burinyuy Nyuydine konnten bis zum Abschlusstraining noch keine Einheit mitmachen, sind fraglich – wenn beide ausfallen, muss Voß in jedem Mannschaftsteil umbauen. Torwart Alexander Rothkamm dagegen steht wieder auf dem Platz – „wenn er fit ist und sich entsprechend danach fühlt, wird er auch spielen“, sagt Voß über den Keeper, der in Vreden kurzfristig ausgefallen war.

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Den letzten Heimsieg gab es 2019 gegen Gütersloh

Was macht Hoffnung? Vielleicht die Vergangenheit: Den bislang letzten Heimsieg in der Oberliga, den Westfalia Herne einfuhr, gab es zu Hause gegen Gütersloh – am 20. Oktober 2019. Hatano, Stawski und Rößler sorgten für den 3:1-Heimsieg, dem ersten der Saison damals. Ganz weit weg ist das.

20. Oktober 2019: Darius Stawski war in der Schlussphase der umjubelte Held, machte das 2:1 für Westfalia Herne gegen den FC Gütersloh. Am Ende stand es 3:1, bislang der letzte Herner Heimsieg in der Oberliga.
20. Oktober 2019: Darius Stawski war in der Schlussphase der umjubelte Held, machte das 2:1 für Westfalia Herne gegen den FC Gütersloh. Am Ende stand es 3:1, bislang der letzte Herner Heimsieg in der Oberliga. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Fast auf den Tag zwei Jahre später geht es wieder um den ersten Erfolg im eigenen Stadion. In seinen rund eineinhalb Wochen als Interimstrainer hat Danny Voß an Standards arbeiten lassen (eine der Gütersloher Stärken), will aber auch taktisch etwas ändern, erklärt er: „Wir wollen mehr spielerische Elemente einbauen, etwas am Pressing verändern – da kann man schon mit Feinheiten große Veränderungen erzielen.“ die braucht es sicher, um Gütersloh zu schlagen. Und nicht weniger ist das Ziel.

„Wenn es schon in meinem ersten Spiel nicht geklappt hat, den ersten Sieg zu holen, dann wenigstens im zweiten“, sagt Danny Voß. „Ich will möglichst helfen und mir nichts vorwerfen müssen.“