Herne. Erstmals seit zwei Jahren hat sich die Zahl der neuen Schiris in Herne erhöht. „Erfreulich, aber immer noch zu wenig“, sagt Leonidas Exuzidis.
Vier neue Schiedsrichter nahmen im Herbst 2019 ihren Dienst für den Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel auf, fünf weitere waren es im zur gleichen Zeit des vergangenen Jahres 2020. Im Herbst 2021 sind es nun sogar zwölf junge Herren, die sich für die Arbeit an der Pfeife entschieden haben.
Die Zahl, die erst einmal positiv klingt und auch für den Schiedsrichterausschuss erfreulich ist, wird auf der anderen Seite schnell wieder geradegerückt. „Diese neue Anzahl ist leider bei weitem nicht ausreichend, um den gegenwärtigen Mangel an Referees zu beheben“, sagt Leonidas Exuzidis, der selbst in der Regionalliga West pfeift und beim Kreisschiedsrichterausschuss für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Schiedsrichter in Herne: Der Umgang mit jungen Referees muss sich ändern
Dabei sieht er die Schwierigkeit keineswegs nur darin, neue Schiedsrichter zu finden. Deutlich mehr Probleme gebe es dabei, die Referees zu halten. Bei Exuzidis’ eigenem Lehrgang, der im Oktober 2009 stattfand, gab es 51 Absolventen, von denen der Großteil auch heute noch an der Pfeife ist. Derzeit würden aus seiner Sicht junge Schiedsrichter absolut verheizt. Und dies lege nicht daran, dass sie mehrere Spiele am Wochenende pfeifen, sondern am Umgang auf dem Platz.
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„Es kann und darf einfach nicht sein, dass erwachsene Menschen den Jugendlichen über 40 Meter hinterherschreien und sie auch nach dem Spiel noch beleidigen“, beschreibt Leonidas Exuzidis Zustände, die heutzutage auf einigen Sportplätzen zur Normalität gehören. „Ich hoffe, dass dieser Trend schnellstmöglich wieder aufhört“, so das Mitglied des Schiedsrichterausschusses, das mit seinem Team in der laufenden Saison wieder deutlich mehr Einträge in den Spielberichten wahrnimmt, als es noch vor der Pandemie der Fall war.
Herne: Aktuell 144 aktive Schiedsrichter im Fußballkreis
Der Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel verfügt aktuell über 144 aktive Schiedsrichter. Ein Teil davon leitet Spiele auf Verbands- oder DFB-Ebene. Zudem sind nicht alle an jedem Wochenende verfügbar und einige ältere Schiedsrichter pausieren aktuell auch aufgrund der Corona-Pandemie. Aus diesem Grund kann es in den laufenden Wettbewerben dazu kommen, dass einige Partien ohne Schiri angesetzt werden.
Die Namen der neuen Schiris
Moritz Hildebrand, André Mescher, Florian Scheer (alle SpVgg Horsthausen), Noah Köhler, Ahmad Safer (beide ESV Herne), Dominik Kegelmann (VfB Börnig) und Noel Liebich (RSV Holthausen). Dazu kommen fünf weitere Referees aus Castrop-Rauxel. Der nächste Schiedsrichter-Lehrgang ist für das Frühjahr 2022 geplant.
Leonidas Exuzidis weist in diesem Fall darauf hin, dass an den Spieltagen, an denen nicht alle Spiele besetzt werden können, insbesondere die Partien der Vereine nicht mit Schiedsrichtern besetzt werden, die beim Schiedsrichter-Soll im Minusbereich sind. Aktuell betroffen sind bereits Spiele der Senioren-Kreisliga C und der E-Jugend. „Es kann aber bald sein, dass auch für B-Liga-Partien und für Spiele der D-Jugendlichen keine Schiedsrichter mehr angesetzt werden können“, so der Regionalliga-Referee.
Die Unterstützung durch ältere Kollegen ist gewährleistet
Den zwölf neuen Referees wird in den ersten Partien ein erfahrener Unparteiischer des Kreises zur Seite gestellt. Dieser unterstützt sie bei den ersten Schritten, gibt ein erstes Feedback zur Leistung und hilft außerdem bei den administrativen Aufgaben, etwa bei der Bearbeitung des Spielberichts.
„Ohne die jungen Schiedsrichter, die drei oder vier Partien am Wochenende pfeifen, würden noch weniger Spielleitungen angesetzt werden können. Wir brauchen definitiv weitere Neuzugänge“, wirbt Leonidas Exuzidis abschließend noch mal für die Ausbildung zum Schiedsrichter.
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