Marburg. Mehr Spielerinnen verletzt als fit: Die Pleite im Spiel um Platz drei in Marburg sagt wenig aus. Es bleibt die Frage: Was wäre gewesen, wenn ...

Der Herner TC hat es geschafft, das letzte Spiel der Basketball-Saison 2020/21 ist überstanden – die Spielzeit ging am Donnerstagabend mit einer wenig aussagekräftigen 41:82 (28:55)-Niederlage beim BC Marburg zu Ende. Marburg sichert sich damit die Bundesliga-Bronzemedaille; die Vereine hatten sich darauf geeinigt, die „Serie“ um Platz drei auf ein Spiel zu verkürzen.

Für Herne endet eine starke Saison mit einem leicht bitteren Nachgeschmack – und der Frage, was ohne das unglaubliche Verletzungspech möglich gewesen wäre, in dessen Zeichen nicht nur die Halbfinalserie gegen Osnabrück, sondern natürlich auch der Schlussakt in Marburg stand.

Herner TC: Mehr verletzte Spielerinnen als fitte

Die Liste der Ausfälle war beim Herner TC länger als die der fitten Spielerinnen, im Prinzip fehlte den Hernerinnen mit sieben Leistungsträgerinnen eine ganze Bundesliga-Mannschaft.

So teilten sich Chloe Bully, Kristina Topuzovic, Dayna Rouse, Sarah Polleros sowie die Jugendspielerinnen Jule Groll (17 Jahre alt) und Lara Langermann (15) die Spielzeit – eine quantitativ wie physisch kleine Rotation, die den Marburgerinnen (mit voll besetztem im Kader) erwartungsgemäß wenig entgegenzusetzen hatte.

Für die Herner Highlights der ersten Hälfte sorgte Jule Groll mit zwei feinen Dreiern zum zwischenzeitlichen 7:13 und 22:45 aus Herner Sicht. Schon diese Zwischenstände zeigen es aber: Das war von Anfang an ein klares Ding.

Vom 3:2 setzte sich Marburg auf 11:2 ab und so ging es immer weiter, die Fehler des HTC wurden von den in Blau gekleideten „Dolphins“ konsequent bestraft. Hernes Talente sammelte viele Minuten auf Top-Niveau, lernte viel dazu. Einen Vorwurf wird dem Team niemand machen.

In der zweiten Hälfte lassen die Marburgerinnen locker

Die Herner Trainer Marek Piotrowski und Predrag Stanojcic setzte angesichts der begrenzten Tauschmöglichkeiten meist auf eine Zonenverteidigung, gegen die die Gastgeberinnen aber erstens gut von außen trafen, zweitens viele Offensiv-Rebounds einsammeln konnten. Nach dem ersten Viertel stand es 29:11, zur Halbzeitpause 55:28, Sarah Polleros hatte mit einem Dreier kurz zuvor noch verkürzt. Polleros und Groll führten das Herner Scoring zur Pause auch an (je 7 Punkte).

Nach der Pause ließen die Marburgerinnen etwas locker; das dritte Viertel endete 16:6, der Schlussabschnitt 11:7. Eine klare Niederlage – aber keine, die die tolle Leistung des HTC in diesem Jahr voller Herausforderungen in irgendeiner Weise schmälern würde. (phz)