Herne. Die Planungen für die Saison sind abgeschlossen. Mit einer Mischung aus Nachwuchsspielern und Routiniers wollen die Herner Footballer aufsteigen.

Der Blick der Black Barons geht in diesen Wochen in zwei Richtungen. Einerseits nach Florida. Der Super Bowl steht vor der Tür; quasi der höchste Feiertag im American Football. Den eigenen Verein lassen sie auch aber nicht aus den Augen.

Dabei spielt die Zahl 70 eine entscheidende Rolle. So viele Pässe haben die Herne Black Barons für die kommende Saison im Seniorenbereich anmelden können. Das sorgt für gute Laune, Planungssicherheit und ein wenig Stolz. Denn damit belohnen sich die Barons für die Arbeit der vergangenen Jahre.

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„Es zeigt das große Commitment, das die Spieler dem Verein und den Verantwortlichen gegenüber haben“, meint Barons-Headcoach Kai-Uwe Weitz. „Die Zahl hat bei anderen Vereinen für Verwunderungen gesorgt, da viele momentan kämpfen müssen.“

Kader bleibt fast komplett zusammen

Bis auf wenige Ausnahmen bleibt der Kader zusammen. Große Abgänge gab es nicht. „Außer ein paar, die aus beruflichen oder Altersgründen aufgehört haben“, erklärt Weitz. Doch zu den alteingesessenen Routiniers gesellt sich bald frisches Blut.

Bereits seit der Frühzeit des Vereins waren die Verantwortlichen um den Aufbau einer eigenen Jugendabteilung bemüht. Was für die NFL-Mannschaften die Colleges sind, sollten die U-Mannschaften für die Barons sein. Wobei in Herne der Sprung zu den Senioren deutlich leichter sein dürfte.

Nachwuchs-Integration klappt problemlos

„Die Aufbauarbeit hat sich bezahlt gemacht“, konstatiert Weitz. „Wir können die 18- bis 20-Jährigen nahezu nahtlos integrieren. Nur das Körperliche fehlt bei einigen noch.“ Doch das können sie durch Erfahrung wieder wett machen. Denn trotz des vergleichsweisen jungen Alters, sind viele schon seit fünf Jahren im Verein.

„Durch die Spielgemeinschaften, unter anderem mit den Gelsenkirchen Devils, haben sie schon früh andere Systeme und Playbooks kennengelernt“, erklärt Weitz. „Manche sind in einigen Teilen da schon weiter als die Senioren.“

Nachwuchstalent Tim Schiffer startet als Quarterback

Welches Vertrauen das Trainerteam in die Eigengewächse steckt, lässt sich unter anderem daran ablesen, dass Nachwuchstalent Tim Schiffer als Quarterback in die kommende Saison starten wird. „Er hat im vergangenen Jahr bei den Scrimmages schon Punkte für uns gemacht.“

Auf der Running Back-Position werden ebenfalls junge Spieler in Erscheinung treten. „Die sind alle gleichrangig mit den Running Backs, die wir aktuell haben.“

Spielgemeinschaften im U-Bereich wieder denkbar

Wie es im Jugendbereich weitergeht, steht noch nicht fest. „Wir wollen auf jeden Fall U-Mannschaften zum Spielbetrieb anmelden. Es ist allerdings noch nichts spruchreif“, meint Weitz. „In Bezug auf Spielgemeinschaften befinden wir aktuell noch in Gesprächen.“

Laufchallenge der Black Barons

  • Bei der Lauf-Challenge der Black Barons sind über 1000 Kilometer zusammengekommen.
  • Die Defense hatte dabei die Nase gegenüber den Offense-Spielern vorn.
  • Eine weitere Challenge ist in Planung.
  • „Das Vereinsleben bleibt bei uns intakt“, freut sich Black Barons-Headcoach Kai-Uwe Weitz.

Wann eine Saison starten könnte, ist noch nicht klar. Die American Football und Cheerleading Verband NRW (AFCV) ging im November noch von einem Termin um Ostern aus. Doch das scheint nicht mehr realistisch. „Ich denke, dass wir um Ostern wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen“, vermutet Weitz. „Wir stehen jetzt schon Gewehr bei Fuß.“

Kurze Saison wahrscheinlich

Eine Saison soll es in diesem Jahr aller nach Voraussicht aber geben. Wahrscheinlich ist, dass nur eine Hinrunde gespielt und gewertet werden wird.

Die Zusammenstellung der Liga steht demnach auch noch nicht fest. „Es ist aber egal in welche Liga wir kommen. Wir wollen und müssen aufsteigen“, gibt Weitz als Ziel aus. Durch den dritten Platz in der vorherigen Saison hängen die Black Barons in ihrer sportlichen Planung aktuell ein Jahr hinterher.

Denn eigentlich sollten die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen von American Football in Herne mit einem Aufstieg eingeläutet werden. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. „Wir haben eine gute Mischung aus Jugend und Erfahrung im Team. Wir haben jetzt eine sehr gute Chance“, lautet Weitz‘ Fazit.

Weitz setzt auf Buccaneers

Jugend gegen Erfahrung. So lautete auch das Duell im Super Bowl. Tom Brady gegen Patrick Mahomes. Gastgeber Tampa Bay Buccaneers gegen Titelverteidiger Kansas City Chiefs. Und da ist Weitz, der große Befürworter der Jugend, doch ganz klar auf Seiten der Erfahrung: „Ich würde es schon dem Brady gönnen.“ Nach dem 7. Februar bleibt der Blick dann erstmal auf Herne gerichtet.

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