Herne. Die B-Junioren des DSC Wanne-Eickel und von Westfalia Herne haben für die Fußballpause Hausaufgaben bekommen.

Nicht nur die Saison im Senioren-Fußball ist bis Ende des Jahres erstmal unterbrochen, auch die Jugendfußball-Spiele fallen aus. Eine bedauernswerte Situation, da sind sich die B-Jugendtrainer des Landesligisten DSC Wanne-Eickel und des Bezirksligisten Westfalia Herne einig. Wir sprachen mit Frank Tewes (DSC) und Marcel Gresch (SCW) über…

… den Umgang mit der Situation

Tewes : „Persönlich und als Trainer gehe ich mit der Situation sehr entspannt um. Es bringt nichts, sich groß mit Dingen zu beschäftigen, die nicht im direkten oder indirekten Einflussbereich liegen. Letztlich tut es mir insbesondere für alle Kinder und Jugendlichen leid, dass sie ihrem Hobby nicht nachgehen können.“ Gresch : „Die Unterbrechung ist natürlich ärgerlich, aber aufgrund der aktuellen Situation absolut nachvollziehbar. Da wir auch noch nicht wissen, wann es weitergeht, ist es schwierig, die freie Zeit wirklich zu planen, da wir kein Datum haben, auf das wir hinarbeiten können. Wir hoffen, dass wir im Februar oder März auf den Platz zurückkehren dürfen.“

…das Training im Lockdown

Tewes : „Die Jungs haben für den November einen Trainingsplan bekommen, um die körperliche Fitness beizubehalten. Dieser war darauf ausgerichtet, dass wir Anfang Dezember wieder spielen. Diesen werden wir jetzt für die verlängerte Winterpause anpassen. In einer normalen Winterpause hätte es aber auch einen Plan gegeben, so dass das prinzipiell kein großer Unterschied ist.“ Gresch : „Die Spieler haben Übungen an die Hand bekommen, um zumindest konditionell auf der Höhe zu bleiben, damit wir uns nach der Unterbrechung sofort auf technische und taktische Inhalte konzentrieren können. Bis dahin werden wohl Intervallläufe und Stabilitäts-Übungen Hauptbestandteil des individuellen Trainings sein. Außerdem haben wir ein paar Lehrvideos zur Verfügung gestellt, in denen es vor allem um individualtaktische und gruppentaktische Themen geht.“

…die Kontrolle des Trainings

Tewes : „Für den November haben wir die Laufeinheiten in Form einer Challenge für kleine Teams je fünf Spieler organisiert. Da sollen die Jungs mir ihre Läufe schicken und wir belohnen letztlich das fleißigste Team. Grundsätzlich ist es aber weder Kontrolle noch Vertrauen - ich würde es eher Eigenverantwortung nennen. Wenn die Jungs Ziele haben, sei es individuell, zum Beispiel die Startelf oder als Team, dann müssen sie dafür auch etwas tun. Das versuchen wir zu vermitteln.“ Gresch : „Die Spieler schicken uns Screenshots, damit wir einen Überblick über die absolvierten Laufeinheiten haben. Die anderen Inhalte sind eher frei zur Verfügung gestellt. Hier wird man dann erst im Training sehen, wer sich mit den taktischen Themen auseinandergesetzt hat. Ich glaube aber, dass die Jungs dankbar für jeden Input sind und gehe davon aus, dass sich mit den Inhalten auseinandergesetzt wird.“

…das Saison-Zwischenfazit

Tewes : „Bis hierhin lief es für uns sehr positiv, damit sind wir sehr zufrieden. Das war so nicht zwingend zu erwarten, wenn man weiß, wie die letztjährigen U16/U17-Teams des DSC abgeschnitten haben und dass der Großteil unserer Spieler letzte Saison auf Kreisebene gespielt hat. Wir müssen das nur richtig einordnen - die Punkte waren allesamt das Ergebnis harter Arbeit des gesamten Teams.“ Gresch : „Sportlich lief es bisher gut für uns. Wir stehen oben in der Tabelle und möchten dort natürlich auch gerne bleiben. Auch die Konkurrenz scheinen wir richtig eingeschätzt zu haben. Im Kreispokal konnten wir uns in der ersten Runde deutlich durchsetzen. Wir hatten uns auf das Spiel in der zweiten Runde gegen den DSC Wanne-Eickel schon sehr gefreut. Das fällt nun leider aus.“

…die Fortsetzung der Saison

Tewes : „Eine Quotientenregel würde uns aktuell zwar gut zu Gesicht stehen, dafür sind jedoch in meinen Augen deutlich zu wenige Spiele ausgetragen worden. Man wird sehen, wie sich die Pandemie entwickelt. Die für mich wahrscheinlichsten Szenarien sind ein Abbruch ohne Wertung oder aber der Versuch, die Hinrunde zu beenden und das dann zu werten.“ Gresch : „Ich gehe davon aus, dass zumindest die Hinrunde gespielt wird. Das würde für uns nur noch vier Spiele bedeuten. Aufgrund unserer recht kleinen Liga mit nur zehn Mannschaften halte ich es aber auch für realistisch, dass wir bis Ende Juni alle Spiele absolvieren können. Voraussetzung ist hierfür, dass wir spätestens im März wieder spielen. Ich gehe davon aus, dass die Saison am Ende gewertet wird, wenn zumindest die Hinrunde zu Ende gespielt werden kann.“

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