Herne. Massive Betonschäden bei der Teilsanierung der Sport- und Schwimmhalle sorgen für Baustopp. Umkleiden werden ab Mai 2021 großflächig saniert.
Ein Dauerbrenner im Sportausschuss sind die dringend notwendigen Sanierungen der Sport- und Schwimmhallen in Herne und Wanne-Eickel. Die Sportpolitiker haben sich parteiübergreifend auf ihre Fahnen geschrieben, den durch die Arbeiten unabdingbaren Ausfall an Spiel- und Trainingszeiten für Vereine so gering wie möglich zu halten. Daher lassen sie sich regelmäßig über den Stand der Baumaßnahmen informieren, zuletzt bei der konstituierenden Sitzung im Volkshaus Röhlinghausen. Fazit: Es geht voran, aber schleppend.
Nicht nur schleppend, sondern gar nicht weiter geht es am Otto-Hahn-Gymnasium. Die dortige Teilsanierung der Turn- und Schwimmhalle, zu der auch ein barrierefreier Umbau gehört, „verzögert sich um sechs Monate“, so Klaus-Jürgen Strahlendorf, Teamleiter beim Gebäudemanagement Herne (GMH). Grund seien massive Betonschäden, durch die die Standsicherheit des Gebäudes gefährdet sei. Zudem „finden wir in jedem Installationsschacht, den wir öffnen, eine Katastrophe vor“, erklärte der Experte. Daher habe es für die technischen Gewerke einen Baustopp gegeben, der angedachte Terminplan könne nicht eingehalten werden. Zur Erinnerung: Schon der Baubeginn, geplant für Oktober 2019, hatte sich um drei Monate verzögert. Das Ziel, die einst mit ca. 1,23 Mio. Euro veranschlagte Baumaßnahme im Oktober 2020 abzuschließen, wurde verworfen.
Karpinski bemängelt schlechte Kommunikation
Flächen für BMX- und Downhill-Fahrer gesucht
Radfahren in Herne und Wanne-Eickel soll nicht nur auf ausgewiesenen Radwegen möglich sein, sondern auch abseits dieser Strecken. Dies wünschen sich Mountainbiker, BMX- und Downhill-Fahrer. Allerdings gebe es für diese kaum geeignete Flächen und vor allem nicht gebündelt an einem Standort, so Jörg Kämper. Der Leiter des Fachbereichs Sport der Stadt Herne erklärt: „Wir suchen zurzeit intensiv nach Flächen, es geht aber nur Schritt für Schritt.“
Gleichzeitig verwies Jörg Kämper auf Anfrage des Stadtsportbundes auf die geplanten Neubauten für BMX-Kunststücke am Heisterkamp und im Gysenbergpark . „Wenn wir für alle Nutzergruppen eine gemeinsame Fläche vorbereiten sollten“, so Kämper mit einem Augenzwinkern, „müssten wir dafür das gesamte Gelände von General Blumenthal in Beschlag nehmen“.
Nicht die Gründe, sondern die Bekanntgabe der Verzögerung stieß im Ausschuss auf Unverständnis. „Von dem Verzug höre ich heute zum ersten Mal“, ärgerte sich Hans Peter Karpinski über mangelnde Kommunikation. Vor allem „seine“ Schwimmvereine sieht der Vorsitzende des Herner Stadtsportbundes (SSB) dadurch über Gebühr gebeutelt. Ins gleiche Horn blies Barbara Merten (CDU): „Seit Sommer 2019 fällt am OHG der Schwimmunterricht und der Schulsport in der Halle aus. Ebenso der Vereinssport. Und jetzt diese überraschende Hiobsbotschaft, dass alles noch viel länger dauern wird. An der Kommunikation muss gearbeitet werden, aber ganz kräftig.“
Besser soll die Kommunikation an einer anderen Schule laufen. Ob es an der Forellstraße in Baukau einen Neubau der Sporthalle am Lackmannshof oder eine Sanierung am jetzigen Standort geben wird, darüber soll die Politik Ende November informiert werden.
Drei Hallen sind wieder nutzbar
Allerdings gab es beim Thema „Sanierungen“ auch einige gute Nachrichten. So seien die Baumaßnahmen an den Turnhallen Dannekamp und Börsinghauser Straße sowie an der Realschule Sodingen abgeschlossen, die drei Sportstätten seien wieder nutzbar. Im kommenden Jahr beenden will die GMH ihre Arbeiten unter anderem an der Sporthalle des Eickeler Gymnasiums und an der Erich-Fried-Gesamtschule.
Bei der Sanierung der Sporthalle der Mont-Cenis-Gesamtschule hat nicht die GMH, sondern die Herner Schulmodernisierungsgesellschaft (HSM) den Hut auf und dort schon einige Dinge wie Prellschutz, Beleuchtung, Elektroinstallationen erledigt. Ab Mai 2021 sollen die Umkleideräume, die unter anderem von den Damen des Herner TC, und natürlich auch von ihren Gegnerinnen, in der Basketball-Bundesliga genutzt werden, großflächig saniert werden, ab Sommer 2021 dann auch das Dach der Sporthalle.
Mehr Bilder und Artikel aus dem Herner und Wanne-Eickeler Sport gibt es hier