Dortmund. Das 3:1 des Herner Fußball-Oberligisten beim Bezirksligisten in Dortmund täuscht: Das Knappmann-Team hat weiter vor allem ein großes Problem.

Ein Klassenunterschied war zu sehen am Dienstagabend, als Fußball-Oberligist Westfalia Herne zu Gast in Dortmund bei Bezirksligist SC Mengede 08/20 war – aber nur auf der Laufbahn. Während einige Mengeder Ersatzspieler gemächlich über die Laufbahn trotteten, zog der Herner Aleksandar Jesic immer wieder im hohen Tempo an ihnen vorbei. Auf dem Platz dagegen zeigten sich die drei Klassen Unterschied nur spät und phasenweise, auch wenn die Herner 3:1 gewannen.

Ohne die Stammkräfte Mainka (angeschlagen), El Mansoury (verletzt), Bas und Aydin (beide gesperrt) hätten einige andere zeigen können, dass sie in der Oberliga-Mannschaft eine wichtige Rolle spielen können.

Westfalia Herne: Spieler aus der zweiten Reihe in undankbarer Situation

So bekamen mehrere Spieler von Beginn an die Chance, sich zu bewähren und für einen Platz in der ersten Elf zu bewerben: Eric Gweth (hinten links), Nicolai Pakowski (offensives Mittelfeld), Enes Bilgin (Angriff). Die Situation war dafür aber eine maximal undankbare.

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Auf dem buckeligen Naturrasen versprangen viele Bälle, was sowohl beim Bezirks- als auch beim Oberligisten für Ungenauigkeiten und technische Fehler sorgte. Während Mengede als Gastgeber aber gut darauf eingestellt war und einfach und zielstrebig spielte, verzettelte Herne sich zu oft in Dribblings und Klein-Klein.

Auch wenn man kaum glänzen konnte: Westfalia zeigte zu wenig

Das Resultat: Ein 0:0 zur Pause, wobei Mengede in der Schlussphase der ersten Hälfte zwei gute Chancen hatte, als Fauseweh jeweils zu weit vor seinem Tor stand (was beim jungen Herner Keeper aber ein eingepreistes Risiko ist).

Auch wenn es schwierig war, hier zu glänzen: Das Herner Offensivspiel blieb wiederholt träge und ungefährlich, mit viel Ballbesitz wusste Westfalia mal wieder wenig anzufangen. Christian Knappmanns Kommentar: „Da kann ich auch noch selber mitspielen.“

Knappmann baut die Aufstellung für Hälfte zwei kräftig um

Nach dem Seitenwechsel durften sich auch Jesic und Dincer Karaman als Außenverteidiger ausprobieren, Gweth rückte außen nach vorne, Cheick Doumbouya spielte neben Jünemann vor der Abwehr. Enes Yilmaz durfte ins offensive Mittelfeld und Darius Stawski, der zuletzt immer als Rechtsverteidiger gespielt hatte, ging auf seine gelernte Position im Sturm.

Es änderte sich aber nicht viel – Herne hatte weiter gleich mit zwei Gegnern zu kämpfen, den vom Ex-Sodingen-Trainer Thomas Gerner gut eingestelltem Gegner und dem schwer bespielbaren Rasen.

Westfalia war zwar deutlich überlegen, spielte sich aber kaum Chancen heraus – die beste gab es nach einem Ballgewinn im Mittelfeld, als Yamashita mit Tempo in den Strafraum ging. Sein Schuss war aber zul lasch und ging daneben.

Yamashita erkämpft sich das 1:0, dann hat Herne leichtes Spiel

Zehn Minuten vor Schluss erarbeitete Yamashita sich dann aber eine Chance, die er nicht mehr vergeben konnte. Mengedes Keeper hatte große Probleme, einen Ball unter Kontrolle zu bekommen, Yamashita ging dazwischen und schoss ins leere Tor.

Danach war der Widerstand es bis dahin starken Bezirksligisten gebrochen: Darius Stawski einmal aus kurzer Distanz und einmal per Fernschuss erhöhte schnell auf 3:0, was den Spielverlauf aber nicht ganz widergab. Die mangelnde Torgefahr bleibt das Herner Problem dieser Vorbereitung.

Christian Knappmann: „Liegen zu 80 Prozent im Plan“

Das wusste auch Hernes Trainer Knappmann, der meinte: „Das war unter den Umständen insgesamt ordentlich gegen einen guten Bezirksligisten, der mit Plan verteidigt hat – auf Kunstrasen geht es auch deutlicher aus. Wir liegen zu 80 Prozent im Plan, aber sind noch viel zu torungefährlich, da sind wir lethargisch“, so der ehemalige Torjäger, verwies aber auf die Ausfälle: „Wir haben ja noch Spieler, die ganz viel Qualität mitbringen, wenn sie zurückkommen.“

Am Sonntag wartet die Generalprobe bei der DJK TuS Hordel, bevor am 6. September der Liga-Auftakt gegen Clarholz ansteht.

Kurz vor Schluss kam Mengede am Dienstagabend zum verdienten Ehrentreffer, nach einem Schuss von matthias Schmidt vorbei am weit vorne stehenden Fauseweh schlug der Ball ein.

Mengede gegen Westfalia Herne – so war die Aufstellung:

Westfalia: Fauseweh – Gweth, Klass, Baraza, Stawski - Jünemann (52. Yilmaz), Eggert - Pakowski (46. Doumbouya), Yamashita, Terzi (48. Karaman) - Bilgin (46. Jesic).

Tore: 0:1 Yamashita (80.), 0:2 Stawski (82.), 0:3 Stawski (86.), 1:3 (88.).

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