Herne. Der letztjährige Tabellendritte macht sich locker für den nächsten Schritt. Trainer Jörg Kostrzewa füllt eine Lücke. Nur einer verlässt Börnig.
Das erste Testspiel im Sommer 2020 ist für den VfB Börnig gespielt. Mit 2:7 (1:2) unterlag der A-Kreisligist am vergangenen Wochenende auf heimischem Platz der klassenhöheren Spielvereinigung Blau-Gelb Schwerin. Das Resultat war dabei selbstredend noch zweitrangig. Es war vielmehr der ersehnte handfeste Auftakt in ein ungewisses, aber dennoch ambitioniertes Fußballjahr an der Schadeburgstraße.
Der Rückblick auf die „Corona-Saison“ 2019/20 zeigt die Richtung auf, in die man in Börnig zielt. Als Tabellenführer eröffnete man die Abbruch-Spielzeit, nach der Hinrunde lag die Mannschaft von Trainer Jörg Kostrzewa auf Platz zwei. Zum Zeitpunkt des Abbruchs mischte der VfB noch immer vorne mit und beendete die Saison schließlich auf Platz drei. „Letztes Jahr war gut“, blickt Kostrzewa genüsslich auf die Bilanz, ohne sich jedoch darauf ausruhen zu wollen.“ Wir wollen uns trotzdem verbessern“, gibt er vor. Für viel mehr als den Meistertitel lässt der Coach also in seiner Aussage kaum Raum.
Zu wenig Führungsspieler beim VfB Börnig
https://www.waz.de/sport/lokalsport/herne-wanne-eickel/vfb-boernig-ergebnis-zweitrangig-beim-neustart-nach-corona-id229453794.htmlIn dem engagierten Spiel, dass die Börniger in ihren absolvierten siebzehn Saisonspielen, gezeigt hatten, offenbarte sich dem Trainer lediglich eine deutliche Schwäche. „Wir haben viele gute Fußballer, aber zu wenig Leute, die auch mal das Zepter in die Hand nehmen“, so Kostrzewa. Der Coach begab sich daher auf die Suche nach Führungsspielern.
Mit Steven Schulz und Marcel Sola dürfte er zweimal fündig geworden sein. Während Sola nach einem Kreuzbandriss sich noch im Aufbau befindet, ist Steven Schulz direkt einsatzfähig, was er im Schwerin-Test auch gleich unter anderem mit einem Treffer unter Beweis gestellt hat. Viele Jahre kickte „Bobby“ Schulz im Bezirks- und Landesliga-Team der Sportvereinigung Horsthausen, zuvor beim BV Herne-Süd in der Bezirksliga. Der erfahrene Mittelfeldlenker ist damit prädestiniert für die Position der Lokomotive im VfB-Spiel.
Keeper kehrt nach Börnig zurück
Darüber hinaus kehrt mit Tim Cittrich ein Ex-Börniger an die alte Wirkungsstätte zurück. Der Schlussmann, der von Victoria Habinghorst kommt, ersetzt Kevin Helke, der sich mit starken Auftritten wiederum für Horsthausen und die Landesliga empfehlen konnte. „Dort will er ein wenig Landesligaluft schnuppern. Das hat er sich auch verdient“, zeigt Jörg Kostrzewa Verständnis für den Weggang seines Goalies.
https://www.waz.de/sport/lokalsport/herne-wanne-eickel/michele-di-baris-aufstiegsplan-hat-funktioniert-id225980173.htmlNick Hubner und Julian Reinartz rücken aus der eigenen dritten Mannschaft hoch und vervollständigen gemeinsam mit Nils Berke aus der Jugend des DSC Wanne-Eickel das Sextett der Neuen.
Alternative in der Defensive und Verstärkung in der Offensive
Reinartz bietet eine weitere Alternative in der zuletzt schon zweitbesten Defensive der Liga, Hubner, bereits für Westfalia Herne auf Torejagd, greift vorne an. Und Berke schließlich wechselt aus dem Meister-Mittelfeld der Landesliga-U19 des DSC zum VfB Börnig in den Seniorenbereich.
Da bis auf Keeper Helke niemand sonst die Mannschaft verlässt, dürfte auch in der kommenden Saison einmal mehr mit dem VfB Börnig zu rechnen sein. Jörg Kostrzewa gibt sich deshalb zuversichtlich: „Natürlich halten wir immer noch ein Auge auf. Aber der Kader steht erst einmal und die Mannschaft bleibt zusammen.“ Zum nächsten Mal zu sehen, im zweiten Test: Sonntag, 15 Uhr, zu Hause gegen TSK Herne.
Die Veränderungen beim Herner Kreisligisten
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Abgang: Kevin Helke (SpVgg Horsthausen)
Zugänge: Tim Cittrich (Victoria Habinghorst), Nils Berke (DSC Wanne-Eickel A-Jugend), Nick Hubner, Julian Reinartz (beide 3. Mannschaft), Steven Schulz (SpVgg Horsthausen), Marcel Sola (FC Castrop)
Trainer: Jörg Kostrzewa
Saisonziel: Besser als Platz 3