Herne. Die Damen des SV Fortuna Herne spielten bis zum Aussetzen der Saison stark auf und sind nach dem Abbruch ungeschlagener Landesliga-Aufsteiger.
Ein bisschen können sich die Damen des SV Fortuna Herne wie Bayern München fühlen.
Die Meisterschaft im März klar zu machen ist eine Spezialität der Süddeutschen, aber das haben nun auch die Hernerinnen geschafft.
Auch wenn sie dies nach dem 5:0-Heimsieg gegen die Hammer SpVg. am 8. März noch gar nicht wussten.
SV Fortuna Herne steigt ungeschlagen auf
Nachdem aber auf dem Verbandstag des Fußball- und Leichtathletikverbandes endgültig entschieden worden ist, die ausgesetzte Saison – mit Aufsteigern – abzubrechen, stehen die Fortuna-Damen als ungeschlagene Aufsteiger fest und spielen ab der kommenden Saison in der Landesliga.
Auch wenn die endgültige Entscheidung am Grünen Tisch gefallen ist, ist die Freude groß bei den Grün-Weißen.
„Super Trainer“ führt eine gute Mannschaft zum Aufstieg
„Der Aufstieg war vom Saisonstart an unser Ziel“ – darin sind sich Fortuna-Vorsitzender Manfred Judel und Trainer Thorsten Hohoff einig. „Dafür bin ich gekommen“, setzt Hohoff hinzu, der zu Saisonbeginn die Mannschaft von Günther Wagner übernommen hatte und bereits die Damen des VfL Bochum II trainierte. „Ich habe nur noch an Stellschrauben drehen müssen. Das Team war schon vorher sehr gut“, teilt er die Lorbeeren mit seinem Vorgänger.
Eine „tolle Saison“ mit einem „super Trainer“ sah auch Judel. Nach vier Jahren hat der Hohoff der Fortuna nun wieder in die Landesliga verholfen. Dort werden aber zunächst einmal kleine Brötchen gebacken. „Der Klassenerhalt ist das Ziel“, blickt Hohoff realistisch voraus.
„Kämpferisch und konditionell immer die bessere Mannschaft“
Im Rückblick hat er nur Lob für seine Damen übrig.
„Fast alle Spielerinnen haben einen Schritt nach vorne gemacht. Wir waren kämpferisch und konditionell immer die bessere Mannschaft“, so sein Fazit.
Nach Verletzungspech glänzt das Kollektiv
Wo Licht, da ist auch immer etwas Schatten. „Wir hatten großes Verletzungspech. Das zog sich wie ein roter Faden durch die Saison. Ich konnte nie zwei Wochen hintereinander die gleiche Aufstellung bringen. Umso höher ist der Aufstieg zu bewerten. Das rechne ich den Mädels hoch an.“ Besonders bitter wog dabei der Ausfall von Sabrina Scherreiks, die in der Vorsaison noch über 40 Tore verbuchen konnte.
Doch aus der Not machte Hohoff eine Tugend, die ausschlaggebend für den andauernden Erfolg war: „Das Kollektiv war und ist unsere Stärke. Alle haben mit angepackt und haben mitgeholfen, Tore zu machen und zu verhindern. Eine Mannschaft besteht nun mal nicht aus elf, sondern aus 22 Spielerinnen.“
Spitzenspiel gegen SC Union Bochum-Bergen fiel aus
Unbedingt nachbessern möchte Hohoff daher nicht. Zwei Neuzugänge – eine Offensivkraft und ein Sechser – sind im Gespräch, sonst soll der Kader unverändert zusammenbleiben. „So eine eingespielte Truppe ist schon ein Vorteil für uns“, urteilt er.
Der härteste Konkurrent im Titelkampf waren die Fußballerinnen des SC Union Bergen. Die Bochumerinnen mussten eine Niederlage hinnehmen und damit eine mehr als die Fortuna – aber auch sie steigen als Tabellenzweiter in die Landesliga auf.
In der kommenden Saison trifft das Hohoff-Team unter anderem auf die Platznachbarinnen der SpVgg. Horsthausen. Zweimal Derby ist also garantiert – aber der Trainer sagt auch: „Wir freuen uns auf jedes einzelne Spiel in der Landesliga.“
Der Aufstiegskader - SV Fortuna Herne Saison 2019/2020: Lisa Wagner, Alina Soba, Alex Rick, Anka Schroeder, Anna Siebarth, Annika Strauß, Carina Runge, Celina Kotziampassis, Celina Schilb, Elena Hartl, Fabienne Bürger, Janine Vollmer, Julia Chochollek, Laureen Soth, Laura Gissa, Lea Broikhuisen, Melanie Felske, Nadine Rötzer, Nina Gebel, Michelle Meinberg, Sarah Holzinger, Sabrina Scherreicks, Verena Gretschel
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