Ruhrgebiet. Corona ist noch nicht vorbei, aber Fußball ist nah. Manfred Schnieders vom FLVW erklärt, was nötig ist, um bald Freundschaftsspiele auszutragen.

Das Timing ist fast kurios: Am Dienstag hat der Verbandstag des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) den Saisonabbruch endgültig beschlossen – zwei Tage später gab das Land NRW bekannt, dass die aktuelle Situation der Corona-Ausbreitung so entspannt ist, dass wieder Fußball gespielt werden kann.

Und zwar elf gegen elf, denn Kontaktsport im Freien ist mit bis zu 30 Personen erlaubt.

Das sei früher als erwartet gekommen, sagte Manfred Schnieders der WAZ – der Vizepräsident Amateurfußball im FLVW hatte damit nicht vor Anfang Juli gerechnet.

Das heißt jetzt aber auch, dass bald wieder richtige Fußballspiele möglich sind. Schnieders stellt Freundschaftsspiele ab 1. Juli in Aussicht, natürlich immer noch unter bestimmten Voraussetzungen.

Corona: Die Hygienemaßnahmen gelten natürlich weiter

„Ich denke, wir können ab dem 1. Juli Freundschaftsspiele planen“, so Schnieders, der aber betont, dass die Vorgehensweise erst im Verbands-Fußballausschuss abgestimmt werden muss. Aktuell ist es den Vereinen technisch nicht möglich, Freundschaftsspiele anzusetzen – der Spielbetrieb ist ja auf unbestimmte Zeit untersagt. Das Ende der fußballfreien Zeit ist aber in Sicht.

Zuversichtlich: FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders (Mitte), rechts der Vorsitzende im Verbands-Fußball-Ausschuss Reinhold Spohn.
Zuversichtlich: FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders (Mitte), rechts der Vorsitzende im Verbands-Fußball-Ausschuss Reinhold Spohn. © FLVW | flvw

„Alles wie immer“ heißt das aber nicht – die Vorsichtsmaßnahmen des Landes gelten weiter. Schnieders erklärt: „Spiele können natürlich nur unter Hygiene-Vorkehrungen stattfinden.“ Es dürfen maximal 100 Zuschauer auf einer Sportanlage sein, diese müssten wohl namentlich erfasst werden, „falls doch mal etwas passiert“.

Das ist aber ein Vorgehen, das viele Leute aus Restaurants und Bars oder vom Friseurbesuch schon kennen. Rund um den Platz gilt es weiter, Abstände einzuhalten. Ebenso die Vorgaben, was Umkleiden und Duschen betrifft, gelten weiter.

Nach der Absprache im Fußballausschuss wird der Termin über die Offiziellen Verbandsmitteilungen bekanntgegeben. Dann ist der Neustart in Sicht.

Saisonstart im September wird jetzt noch wahrscheinlicher

Und mit Blick auf den Saisonabbruch ist Schnieders immer noch zufrieden, trotz der Entwicklung der Situation: „Selbst wenn die Saison nicht abgebrochen wäre – Pflichtspiele sind ja weiter nicht möglich, schon gar nicht bis zum 30. Juni. Die Vereine haben jetzt Planungssicherheit – das war das wichtigste.“

Dass vor dem 31. August keine Ligaspiele stattfinden sollen, daran hält der Verband fest. Die aktuellen Lockerungen vergrößern aber die Wahrscheinlichkeit, dass im September die Saison tatsächlich starten kann. „Wenn wir jetzt die Perspektive Freundschaftsspiele haben und den Clubs dann möglichst bald bekanntgeben können, wann die Ligen wieder losgehen – dann sind wir einen großen Schritt weiter“, meint Manfred Schnieders.

Die amateurfußballfreie Zeit scheint, zumindest in Westfalen, zu Ende zu gehen.

Am Niederrhein steht die Entscheidung über den Saisonabbruch noch aus.

Durch die Corona-Lockerungen ist auch Kontaktsport in der Halle wieder mit bis zu zehn Personen erlaubt – inwiefern vor allem Hand- und Basketballer wieder trainieren dürfen, hängt auch an den Vorgaben der Kommunen und den für die Halle aufwendigeren Hygiene-Konzepten.