Wanne-Eickel. Nele Eckert ist ein großes Handball-Talent aus Wanne, spielt für den BVB. Der Abbruch der Saison trifft sie hart - doch ihr Ziel bleibt unberührt.
Eigentlich wäre Nele Eckert (16) gerade mitten drin im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Doch stattdessen gab es den harten Schnitt. Die Handballsaisons in Westfalen und am Niederrhein wurden mit sofortiger Wirkung beendet, betroffen ist davon auch die A-Jugend-Bundesliga, in der Eckert das Trikot von Borussia Dortmund überstreift.
„Hartes Training, Disziplin und nun alles umsonst“, bedauert Neles Mutter Gabi Eckert den coronabedingten Abbruch. Und auch die Jugendliche selbst ist geknickt. „Uns wurde die Entscheidung über unsere WhatsApp-Gruppen bekanntgegeben. Da waren viele schon sehr traurig“, sagt Eckert, die eigentlich noch für die B-Jugend spielberechtigt wäre.
A-Jugend-Bundesliga, Final Four, 3. Liga
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In der A-Junioren-Bundesliga führte der BVB die Tabelle vor der HSG Blomberg-Lippe deutlich an, der Meistertitel war zum Greifen nah. Nicht die einzige Titelchance, die Eckert verwehrt bleibt. Denn ihr Team spielt auch in der 3. Liga, stand dort auf Rang zwei, punktgleich mit dem TV Aldekerk 07 und hätte so die Chance auf die Westdeutsche Meisterschaft gehabt.
Und dann hätte es eigentlich auch noch das Final Four gegeben, dass am 1. und am 2. Juni stattfinden sollte. Hier treten die besten vier Jugendmannschaften Deutschlands gegeneinander an, der BVB wäre auf den VfL Oldenburg, Bayer Leverkusen und die SG Kappelwindeck/Steinbach getroffen. „Ich war selbst noch nicht da aber ich habe viele Fotos und Videos gesehen. Das ist schon aufregend und spektakulär“, sagt Eckert ein wenig wehmütig.
In der Halbzeit wurde ihr Talent entdeckt
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Dass sie überhaupt so weit gekommen ist, hat sie auch ihrer Schwester zu verdanken. „Sie hat in Wattenscheid Handball gespielt“, erzählt Eckert, die oft auf der Tribüne saß und zusah. Das reichte ihr aber nicht. In der Halbzeitpause warf sie mit einer Freundin gemeinsam auf das Tor, ihr Talent wurde entdeckt und kurze Zeit später fing sie in Bochum-Riemke bei Teutonia an, Handball zu spielen.
Der Sprung zum BVB folgte nicht viel später. „Ich wurde vor drei Jahren zum ersten Mal angesprochen und war beim Training, da hatte ich aber erst seit zwei Jahren Handball gespielt, deshalb war mir das noch zu früh mit dem Internat und um von zu Hause wegzuziehen. Ein Jahr später bin ich nochmal in Dortmund gewesen und habe dann den Wechsel vollzogen“, erinnert sich Eckert.
Ein großes Ziel von ihr ist durch das Coronavirus erst einmal geplatzt oder zumindest aufgeschoben. Ein anderes treibt die Jugendliche aus Wanne aber weiterhin an: Einmal in der ersten Damenmannschaft von Borussia Dortmund spielen, die diese Saison genauso kurz davor war, Deutscher Meister zu werden. Eckert: „Man weiß nie ob es klappt, aber ein Ziel ist es schon.“
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